Arburg baut neue Montagehalle in Loßburg

  • Neue Montagehalle für große Spritzgießmaschinen und Turnkey-Anlagen
  • Investition im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich
  • Alleiniger Produktionsstandort wächst auf knapp 200.000 Quadratmeter

Am 16. Mai 2019 läutete Arburg mit dem Spatenstich offiziell den Baubeginn seiner neuen Montagehalle ein. Mit dem Neubau werden die Kapazitäten für große Allrounder Spritzgießmaschinen und kundenspezifische Turnkey-Anlagen weiter ausgebaut. Das Investitionsvolumen liegt im deutlich zweistelligen Euro-Millionen-Bereich. Damit bekennt sich Arburg erneut zu seinem zentralen Produktionsstandort in Loßburg, der bis 2020 um rund 17 Prozent auf knapp 200.000 Quadratmeter wachsen wird.

„In Sachen Bauaktivitäten geht es bei uns bereits seit dem Jahr 2007 Schlag auf Schlag: Kundencenter, Montagehalle, Parkhaus, Messelogistikhalle, Schulungscenter und jetzt wieder eine neue Montagehalle“, erläuterte Michael Hehl, der als geschäftsführender Gesellschafter den Bereich Werksentwicklung verantwortet, in seiner Ansprache anlässlich des Spatenstichs. So sei in den vergangenen zwölf Jahren insgesamt ein ansehnlicher dreistelliger Millionen-Euro-Betrag alleine in neue Gebäude am Standort Loßburg geflossen. Zusätzlich zu den Neubauten investiere Arburg jährlich rund vier Prozent des Umsatzes in den alleinigen Produktionsstandort.

Große Maschinen und Turnkey-Anlagen sehr gefragt

„Wir gehören zu den Weltmarktführern und fertigen nach wie vor mit großem Erfolg ausschließlich in Loßburg unsere hochwertigen Maschinen für die Kunststoffverarbeitung, die unsere Kunden dann rund um den Globus einsetzen“, sagte Michael Hehl. Dabei verzeichne das Unternehmen seit vielen Jahren ein kontinuierliches Wachstum bei großen Spritzgießmaschinen bis 6.500 kN Schließkraft und bei kundenspezifischen Turnkey-Anlagen. Dieses habe bereits den Anstoß für den Bau der 2016 eröffneten Montagehalle gegeben, deren Kapazität nun an ihre Grenzen stoße.

Beeindruckende Zahlen

Die neue Halle wird eine Nutzfläche von 28.500 Quadratmetern haben, davon stehen 21.900 für Produktion und Verwaltung zur Verfügung. 3.700 Quadratmeter sind Technikfläche und 2.900 Verkehrsfläche. Der umbaute Raum beträgt 195.000 Kubikmeter. Das Erdgeschoss soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 bezugsfertig sein. Um die Dimensionen des Bauvorhabens weiter zu verdeutlichen nannte Michael Hehl einige beeindruckende Zahlen: „Der Erdaushub umfasst circa 64.000 Kubikmeter und die verglaste Fassade hat eine Fläche von circa 4.800 Quadratmetern. Insgesamt werden 14.000 Kubikmeter Ortbeton und 2.000 Tonnen Betonstahl verbaut und die Fertigteile mit einem Volumen von 5.000 Kubikmetern enthalten 1.500 Tonnen Stahl.“

Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Ressourcenschonung

„Wie bei allen unseren Bauaktivitäten stehen nicht nur die Funktionalität und Ästhetik im Fokus“, betonte der geschäftsführender Gesellschafter. „Auch Umweltschutz und ein schonender Umgang mit Ressourcen und Energie spielen traditionell eine sehr wichtige Rolle und sind schon immer ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur.“

Bei dem Neubau werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um den Primärenergiebedarf auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu gehören z. B. der Einsatz von Geothermie für Heizung und Kühlung über 30 Erdwärmesonden mit einer Tiefe von jeweils 199 Metern, die Nutzung der Abwärme von Maschinenprüfständen, Kompressoren und Lüftungsanlagen und die Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen um weitere 380 Kilowatt peak. Hinzu kommen die Nutzung von Regenwasser und des natürlichen Lichts.

Die konsequente ökologische Ausrichtung von Arburg hob auch der Loßburger Bürgermeister Christoph Enderle in seinem Grußwort hervor. Er sei stolz, ein solches Vorzeigeunternehmen in seiner Gemeinde zu haben und danke für die kontinuierlichen Investitionen in den Standort Loßburg.

Erfolgreiche Kooperation seit 20 Jahren

Realisiert wird der Neubau mit dem Architekturbüro Schmelzle + Partner. Dabei handelt es sich bereits um das 22. Arburg-Projekt in Folge, wie Architekt Siegfried Schmelzle in seiner Rede betonte: „Wir bauen seit 20 Jahren für Arburg und in dieser Zeit hat sich die Nutzfläche des Loßburger Stammwerks verdoppelt.“ Bei jedem Neubau gelte es, nach Optimierungspotenzial zu suchen und noch besser zu werden als zuvor. Als Herausforderungen bei der neuen Montagehalle nannte er die gesamte Logistik – auch innerhalb der Hallen –, die Topografie und Entwässerung sowie das Thema Energieoptimierung. „Hier schafft es Arburg, die schon ambitionierten Vorgaben der Energieeinsparverordnung um mehr als 60 Prozent zu unterschreiten“, berichtete Siegfried Schmelzle stolz. Auf der neuen Baustelle sei schon einiges bewegt worden und jetzt freue er sich, dass „mit dem Spatenstich der offizielle Startschuss fällt: für ein ambitioniertes und ökologisch zukunftsweisendes Projekt sowie für einen neuen Meilenstein bei Arburg.“

Quelle: Arburg