Ob aus eigenem Antrieb oder aufgrund gesetzlicher Vorschriften, die Themen „Nachhaltigkeit“, „Klimaschutz“ und „Ressourcenschonung“ sind in der Kunststoff-Industrie angekommen. Unternehmen setzen sich zunehmend mit ihrer ökologischen Performance auseinander und wollen oder müssen diese quantifizieren und verbessern. Das zeigt sich beispielsweise an einem steigenden Interesse an CO2-Bilanzen für Kunststoffcompounds und Kunststoffprodukte.
Auf Produktebene stellt der Einsatz von Rezyklaten eine interessante Möglichkeit dar, um die CO2-Bilanz signifikant zu verbessern, denn das Recycling von Kunststoff ist mit wesentlich weniger Treibhausgasemissionen verbunden als die Herstellung von neuem Kunststoff.
Um jedoch eine verlässliche Aussage über das tatsächliche Verbesserungspotential treffen zu können, bedarf es einer transparenten, nachvollziehbaren und vergleichbaren Methode zur Berechnung der CO2-Bilanz. Dies soll durch das im April 2020 gestartete Forschungsvorhaben SCO2RE für Rezyklate technischer Kunststoffe (post-industrial) ermöglicht werden.
Im Rahmen des Projekts erarbeiten das Kunststoff-Zentrum SKZ (D-97082 Würzburg; www.skz.de) und die drei Kunststoffwiederaufbereiter Hoffmann + Voss (D-41751 Viersen; www.hoffmann-voss.de), MKV (D-65614 Beselich-Obertiefenbach; www.mkv-kunststoff.com) und Pentac Polymer (D-64823 Groß-Umstadt; www.pentac.de) einheitliche, branchenweit akzeptierte Berechnungsregeln für die CO2-Bilanzierung. Darauf aufbauend sollen eine Plattform und ein praxistaugliches Instrument entwickelt werden, um eine einfache, zuverlässige und transparente Ermittlung der CO2-Bilanz zu ermöglichen.
Bei der Entwicklung eines solchen einheitlichen Standards ist die Einbindung vieler Akteure aus der gesamten Branche sehr wichtig. Interessierte Organisationen und Personen sind daher herzlich eingeladen, sich in das Projekt einzubringen.
Das Projekt „SCO2RE: Beförderung des Einsatzes von Sekundär-Kunststoff durch eine einheitliche Methode für die CO2-Bilanzierung von technischen Rezyklaten“ wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die beteiligten Partner bedanken sich bei der DBU für die Förderung des Projekts.