Investitionsabkommen EU-China muss kommen

Zum Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi in Berlin sagt Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter Außenwirtschaft im VDMA:

„Das bereits seit 2013 verhandelte bilaterale Investitionsabkommen der Europäischen Union mit China muss endlich fertiggestellt werden. Gerade in Zeiten des durch die Corona-Pandemie verschärften weltweiten Protektionismus brauchen wir ein positives Signal für den internationalen Handel. Das Investitionsabkommen sollte nicht nur den Marktzugang regeln, sondern insbesondere auch staatliche Subventionen abdecken. Der VDMA unterstützt das Ziel der EU, noch im laufenden Jahr einen Abschluss zu erzielen. Allerdings hat sich die chinesische Seite auch nach mehr als 30 Verhandlungsrunden noch nicht signifikant bewegt. In Europa wächst daher zurecht die Kritik an der Hinhaltetaktik Chinas.

Aktuell größtes Problem für die deutsche und europäische Investitionsgüterindustrie ist die fast unmögliche Einreise in China für geschäftliche Aktivitäten. Die chinesischen Kunden warten händeringend auf Monteure sowie Servicetechniker, und auch Geschäftsverhandlungen können mitunter nicht zu Ende gebracht werden. Der VDMA appelliert deshalb an die chinesische Seite, möglichst umgehend wieder Geschäftsreisen im erforderlichen Maße zu ermöglichen.

Bedingt durch die Pandemie sind im ersten Halbjahr 2020 die Maschinenexporte aus Deutschland nach China um 8,3 Prozent gesunken. Das Land ist für den Maschinenbau in Deutschland nach den USA der weltweit zweitwichtigste Exportmarkt und Standort für Auslandsinvestitionen.“