Die Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt hat ihren ersten Fortschrittsbericht vorgelegt und erläutert darin Details zur Umsetzung ihrer Schritte gegen Müll in den Meeren und der Umwelt. Der Report konzentriert sich dabei auf die vier strategischen Säulen des Industriebündnisses aus Chemie-, Kunststoff- und Konsumgüterherstellern.

Die Alliance to End Plastic Waste (Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt) veröffentlichte jüngst erstmalig einen Zwischenbericht, der detailliert über Ziele und Maßnahmen der Organisation informiert. Der Report 2020 beschreibt Projekte entlang der vier strategischen Säulen der Allianz: Abfallwirtschaft und Recycling-Infrastruktur, Innovation, Bildung und Engagement sowie Aufräumaktionen. Dabei werden Projekte in sechs Ländern in Südostasien, Indien und Afrika ausführlicher beschrieben, die allesamt schon heute ein wichtiger Pfeiler im Kampf gegen Plastikmüll sind. Zusätzlich weist der Bericht auf 55 von Mitgliedern geführte Maßnahmen im Wert von 400 Millionen US-Dollar hin, die die Suche nach Lösungen gegen Plastikmüll in der Umwelt unterstützen.

Plastikmüll in der Umwelt erfordert schnelles Handeln

„Wir müssen umgehend handeln, da Tatenlosigkeit Millionen Tonnen Plastikmüll mit sich bringen wird, die weiterhin unsere Meere verschmutzen. Der Fortschritt, auf den die Allianz in den vergangenen 18 Monaten blicken konnte, markiert den Beginn eines sehr langen Weges. Doch wenn Industriezweige, Regierungen, Zivilgesellschaften und Nichtregierungsorganisationen zusammen arbeiten, kann dieser Weg erheblich verkürzt werden. Das Problem ist lösbar und unsere Strategie baut auf einem ganzheitlichen Ansatz auf, der sich auf das Fachwissen und die Ressourcen der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette stützt“, kommentierte Jacob Duer, Präsident und CEO der Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt, die Veröffentlichung des Berichts.

Meilensteine im Kampf gegen Plastikmüll-Verschmutzung

Laut Duer verfolgt die Allianz das Ziel, besonders betroffene Städte weltweit vom Plastikmüll zu befreien, die Lebensbedingungen für Millionen Menschen zu verbessern und Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Zum Weg dahin liefert der jetzt publizierte Zwischenbericht 2020 einige Meilensteine, die von der Allianz und ihren Mitgliedern eerreicht wurden:

  • Das Projekt STOP (Stop Ocean Plastics) im Regierungsbezirk Jembrana auf der indonesischen Insel Bali unterstützt eine örtliche Organisation dabei, erstmals in der Region ein Entsorgungs- und Recyclingsystem aufzubauen. So könnten 20.000 Tonnen Abfall jährlich verarbeitet werden.
  • Zero Waste Plastic Cities, ein Projekt in Kooperation mit dem Grameen Creative Labs des Friedensnobelpreisträgers Professor Mohammed Yunus, unterstützt die Gründung nachhaltig und sozial agierender Unternehmen, die die Lebensgrundlagen vieler Menschen in den Städten Puducherry (Indien) und Tan An (Vietnam) verbessern helfen.
  • Im Laufe des vergangenen Jahres unterstützte die Plug and Play End Plastic Waste Innovation Platform Nachhaltigkeits-Startups, die Einfluss auf die Kunststoff-Wertschöpfungskette haben. Über 1.000 solcher Startups aus Kalifornien und Paris bewarben sich bereits für das Programm. Der bislang dritte Knotenpunkt Singapur erzeugt seit dem Start seines Accelerator-Programms in diesem Sommer ebenfalls breites Interesse.
  • Als weltweiter Marktführer für intelligentes und nachhaltiges Ressourcenmanagement sowie als Allianz-Gründungsmitglied setzt Suez seine technologische Expertise dafür ein, die Plastikmüllverschmutzung in Thailand anzugehen. Derzeit errichtet das Unternehmen dort seine erste Recyclinganlage für Kunststoffabfälle außerhalb Europas. Die Anlage soll später 30.000 Tonnen vor Ort gesammelte Abfälle in Recyclingmaterial umwandeln.

Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette

David Taylor, Vorsitzender der Allianz und Vorsitzender, Präsident und CEO des Konsumgüterherstellers Procter & Gamble, betont im Bericht: „Plasktikmüll stellt eine ernstzunehmende Herausforderung dar, die umgehendes Handeln sowie Führungsstärke erfordern. Meiner Überzeugung nach kann dies ausschließlich durch gemeinsames Vorgehen, Innovation und Partnerschaft erreicht werden. Die Allianz befindet sich in einer einzigartigen Position. Wir können Zirkularität fördern und ökonomischen Wert aus Post-Consumer-Kunststoffen gewinnen, indem wir eine Reihe innovativer Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette unterstützen und Einzelpersonen sowie öffentliche und private Sektoren miteinbeziehen.“

Der Fortschrittsbericht 2020 informiert auch über die langfristigen Ziele der Allianz: So geht es u.a. darum, Partnerschaften auf lokaler Ebene – auch mittels finanzieller Unterstützung – zu festigen, viele Städte und Regionen auf ihrem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen und die Lebensbedingungen von Millionen Menschen verbessern zu helfen.

Der Zwischenbericht der Allianz gegen Plastikmüll ist als Download verfügbar.

Eine Webseite bietet weitere Informationen zur Organisation, ihren Mitgliedern und den verschiedenen Schritten im Kampf gegen Plastikmüll in der Umwelt.