Circularise und Porsche kooperieren mit Borealis, Covestro und Domo Chemicals

  • Circularise und Porsche starteten zusammen mit den fortschrittlichen Materiallieferanten Borealis, Covestro und Domo Chemicals im Rahmen des Startup-Autobahn-Programms ein Projekt zur Rückverfolgbarkeit von Blockchains
  • Durch Digitalisierung von Materialien war Circularise in der Lage, einen „digitalen Faden“ durch die gesamte Lieferkette zu ziehen, der die Rückverfolgung von Materialien und Senkung von CO2-Fußabdrücken erlaubt.

Circularise, der Anbieter für Transparenz in der Lieferkette von Blockketten, hat im Rahmen des Innovationsprogramms Startup Autobahn vor kurzem ein Projekt mit Porsche und dessen fortschrittlichen Materiallieferanten – Borealis, Covestro und Domo Chemicals – gestartet, um die Rückverfolgbarkeit von Kunststoffen in Blockchains zu ermöglichen und sicherzustellen, dass die Verwendung nachhaltiger Werkstoffe in Porsche-Fahrzeugen nachgewiesen werden kann. Durch Digitalisierung von Materialien war Circularise in der Lage, einen „digitalen Faden“ durch die gesamte Lieferkette zu ziehen, der die Rückverfolgbarkeit von Materialien sowie die Bestimmung des CO2-Fußabdrucks und anderer Nachhaltigkeitskennzahlen wie Wassereinsparungen ermöglicht.

Es war schon immer eine Herausforderung, Informationen aus Lieferketten zu erhalten – nicht nur wegen der eigenen Komplexität von Lieferketten und der Vielzahl von Lieferanten, sondern auch aufgrund von Bedenken hinsichtlich Vertrauen, Datenschutz und Vertraulichkeit. Blockchains bieten eine passende Lösung für solche Transparenzprobleme in Lieferketten. „Wir sind der Meinung, dass Transparenz nicht auf Kosten der Privatsphäre und Vertraulichkeit gehen sollte. Aus diesem Grund haben wir unsere zum Patent angemeldete Technologie entwickelt, mit der verifizierte Aussagen über öffentliche Blockchains erstellt werden können, ohne die zugrunde liegenden sensiblen Daten preiszugeben. Während diese Rohdaten in einem B2B-Umfeld sehr wertvoll sind, fordern Verbraucher eine leichter nutzbare und interaktivere Version. Wir sind stolz darauf, genau dies in Zusammenarbeit mit Porsche und einigen seiner fortschrittlichen Lieferanten zu präsentieren“, so Mesbah Sabur, Gründer von Circularise.

Porsche hat eine große Anzahl von Lieferanten, die Teile für seine Autos liefern, sucht aber nach weiteren Informationen über die Materialien, die in seine Autos eingebaut werden. Laut Antoon Versteeg, Projektleiter Innovationsforschung bei Porsche, „müssen wir mehr Details über die Teile und Werkstoffe wissen, die in unseren Produkten verwendet werden, das heißt Informationen über die Produktionsprozesse tief in der Lieferkette, Angaben zum Recycling-Gehalt und mehr. Mit Hilfe von Circularise und seiner Partner konnten wir für eine Reihe von spezifischen Fällen Kunststoffe vom fertigen Auto bis zur Rohstoffproduktion zurückverfolgen.“

Eine Reihe von Zulieferern nachhaltig produzierter Werkstoffe für die Automobilindustrie waren an diesem Projekt beteiligt, um zum erzielten Ergebnis beizutragen. Jede Materialcharge wurde in der Blockchain digitalisiert und erhielt einen so genannten Digital Twin. Diese digitale Datenkopie enthält alle relevanten Informationen über die Charge, wie zum Beispiel ihren ökologischen Fußabdruck und ihre Herkunft. Dieser digitale Faden schuf Transparenz unter den Projektpartnern, was zu einer verbesserten Zusammenarbeit entlang der Lieferkette führte.

Dies bietet auch Materialherstellern große Vorteile. Dazu Thomas Nuyts, Direktor des globalen Produktmanagements bei Domo Chemicals: „Als führendes Unternehmen in der Herstellung nachhaltiger Polyamide können wir bei Domo nur gewinnen, wenn wir die Lieferkette transparenter machen. Durch die Rückverfolgung unserer Materialien werden wir der Automobilindustrie bei der Unterstützung ihrer Nachhaltigkeits-Herausforderungen einen großen Schritt voraus sein. Neben der Bereitstellung von Recyclinglösungen aus aktuellen Quellen streben wir auch danach, diesen Kreislauf zu erweitern und neue Rohstoffe für unsere Produkte zu finden, um den Mobilitätsbedürfnissen von heute und morgen gerecht zu werden.“

Die Unternehmen können jedoch nicht einfach einen digital Twin schaffen. Zunächst muss die Materialcharge von einer unabhängigen Drittpartei geprüft werden, um sicherzustellen, dass das Material und die damit verbundenen Behauptungen der Wahrheit entsprechen. „Verifizierung ist unerlässlich. Selbst bei einer Lieferkette mit Blockchains wollen wir unabhängige Prüfer für unser System. Und auf diese Weise gewinnen wir das Vertrauen aller Mitglieder unserer Wertschöpfungskette. In einigen Jahren, wenn diese Systeme in größerem Umfang eingeführt sind, werden die Dinge standardisiert sein. Im Moment ist es noch ein Anfang. Auditoren und Zertifizierungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass niemand Greenwashing betreiben kann. Aber wir müssen wirklich das Tempo beschleunigen, da wir uns immer mehr in Richtung Zirkularität bewegen“, sagt Christopher McArdle, Borealis Vice President Polyolefin Strategy and New Business Development.

Sobald die Materialien digitalisiert sind, können die Parteien entlang der Lieferkette nun den digitalen Zwilling aktualisieren, der die physische Lieferkette nachahmt und die Herstellungsprozesse entlang des Produktlebenszyklus widerspiegelt. Dank der „Smart Questioning“-Technologie von Circularise kann dieser Prozess unter Wahrung der Privatsphäre aller Beteiligten in Bezug auf ihre Identität und ihre Geschäftsbeziehungen sowie zum Schutz vertraulicher Informationen erfolgen.

Burkhard Zimmermann, Leiter des Bereichs Resin, Digital Transformation & Sustainability im Segment Polycarbonates bei Covestro: „Für uns ist es essenziell wichtig, Informationen auszutauschen und transparenter zu sein, aber gleichzeitig die Vertraulichkeit zu wahren. Zum Beispiel ist die Materialzusammensetzung ein Wettbewerbsvorteil, den wir niemals offen teilen würden. Hier hilft uns Circularise, die Vertraulichkeit zu wahren und nur die Informationen offenzulegen, die vom Rohstoffhersteller bis zum Recycler benötigt werden. Damit können wir den Kreis schließen.“

Dieser Ansatz unterstützt nicht nur Autohersteller dabei, bessere Entscheidungen für die nächsten Fahrzeuggenerationen zu treffen und Ansätze für das Recycling von Altfahrzeugen zu unterstützen. Er hilft auch Verbrauchern, mehr über ihr Fahrzeug und seine Herkunft zu erfahren, so dass sie nachhaltigere Entscheidungen treffen können. Letztlich werden die Umweltauswirkungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg reduziert.