Ypsomed wächst und schafft 102 neue Arbeitsplätze

Ypsomed (SWX: YPSN) hat im ersten Halbjahr 2020/21 den Umsatz um 4.6% bzw. um CHF 8.7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr erhöht und dabei ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 8.3 Mio. erzielt. Das Unternehmen hat in einem anspruchsvollen Umfeld den Wachstumskurs fortgesetzt, alle strategischen Initiativen vorangetrieben und gleichzeitig 102 neue Stellen geschaffen.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2020/21 hat Ypsomed einen konsolidierten Gesamtumsatz von CHF 199.3 Mio. erzielt (Vorjahr: CHF 190.6 Mio.). Das entspricht einem Wachstum von 4.6 % bzw. CHF 8.7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Das Betriebsergebnis beträgt CHF 8.3 Mio. (Vorjahr: CHF 9.0 Mio.) und der Reingewinn CHF 6.5 Mio. (Vorjahr: CHF 7.6 Mio.).

„Unsere Produkte für die einfache und sichere Selbstbehandlung sind für chronisch kranke Menschen lebensnotwendig. Wir sehen, dass sich unser zukunftsweisendes Geschäftsmodell bewährt und setzen deshalb unsere Wachstumsstrategie unverändert fort“, kommentiert Simon Michel, CEO von Ypsomed, die Geschäftsentwicklung.

Geschäft mit Injektionssystemen wächst um 21.7 %
Der Umsatz im Segment Ypsomed Delivery Systems (YDS) wuchs im ersten Halbjahr 2020/21 um 18.9 % bzw. CHF 17.2 Mio. gegenüber der Vorjahresperiode auf CHF 108.3 Mio. (Vorjahr: CHF 91.1 Mio.). Insbesondere das erfreuliche Wachstum von 21.7 % im Pen-Geschäft ermöglichte diese Entwicklung. Neben den Autoinjektoren-Plattformen YpsoMate steigerten die Pen-Plattformen UnoPen und FixPen sowie Projekterlöse den Umsatz. Auch der Umsatz im Bereich Lohnfertigung lag 10.3 % über dem Vorjahresniveau.

Neukundengewinnung bei Insulin-Pumpen erschwert
Im Segment Ypsomed Diabetes Care (YDC) sank der Umsatz von Ypsomed im ersten Halbjahr 2020/21 von CHF 92.1 Mio. auf CHF 83.9 Mio. Während ein Teil des Rückgangs auf Währungseffekte zurückzuführen ist, war insbesondere der Umsatz der mylife YpsoPump stark von COVID-19 beeinträchtig. Der YpsoPump Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 13.7 %. Da es in sämtlichen Märkten schwierig bis unmöglich war, Menschen mit Diabetes in Spitälern direkt zu erreichen, haben sich kaum neue Anwenderinnen und Anwender für den Wechsel auf eine Insulinpumpe entschieden. Dank neuangebotenen Online-Schulungen war es lediglich möglich, Menschen mit vorhandener Pumpenerfahrung auf der YpsoPump zu schulen. Insgesamt konnte die Patientenbasis nur leicht erhöht werden.

Der Verlust eines Kunden in den USA sowie die Bevorratung aufgrund von COVID-19 Ende des vorangegangen Geschäftsjahres führten bei den Pen-Nadeln zu einem Umsatzrückgang von 12.3 %.

Ypsomed erhöht seinen unternehmerischen Spielraum und verkauft das Entwicklungsprojekt YpsoPod an die TecMed AG, ein von Ypsomed-Firmengründer Willy Michel kontrolliertes Unternehmen. Neben einem Gewinn von rund CHF 4 Mio. ermöglicht dieser Verkauf Ypsomed, die Ressourcen fokussiert in jene Aktivitäten zu investieren, die schneller zur Profitabilität beitragen. Gleichzeitig partizipiert Ypsomed von einem späteren Erfolg und hat die Option, später das marktreife Produkt zurückzukaufen.

Ausblick
Aufgrund von COVID-19 ist ein verlässlicher Ausblick für die Gruppe derzeit schwierig, insbesondere weil nicht absehbar ist, wie sich die Möglichkeiten entwickeln, Neukunden für die Insulinpumpentherapie zu gewinnen. Ypsomed nützt die Zeit konsequent für die Umsetzung des mylife Loop-Programms, insbesondere für die schnelle Integration des Dexcom G6 Continuous Glucose Monitoring (CGM) und bereitet den Markteintritt der YpsoPump in den USA vor.

Gestützt auf ein diversifiziertes Geschäftsmodell erwartet Ypsomed trotz Pandemie für das Geschäftsjahr 2020/21 ein leichtes Umsatzwachstum und weiterhin eine Steigerung des Betriebsergebnisses aus der operativen Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wird die strikte Kostenkontrolle im laufenden Betrieb nochmals verstärkt.

Ypsomed erachtet das mittelfristige EBIT-Ziel von CHF 100 Mio. unverändert als erreichbar.

Kapazitätsausbau für nachhaltiges Wachstum
Ypsomed treibt seine Wachstumsstrategie voran und investierte im ersten Halbjahr 2020/21 CHF 59.6 Mio. (Vorjahr: CHF 52.9 Mio.). Davon entfielen CHF 35.4 Mio. auf Investitionen in Sachanlagen (Vorjahr: CHF 42.3 Mio.). Ypsomed investierte dabei vor allem in automatisierte Montageanlagen (primär für Autoinjektoren), Spritzgussmaschinen sowie -werkzeuge im Produktionswerk in Schwerin sowie in den Vollausbau an den Schweizer Standorten. Von den CHF 28.6 Mio. Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: CHF 13.3 Mio.) flossen rund CHF 15 Mio. in die Weiterentwicklung der YpsoPump und der Softwaresysteme. Dies betrifft unter anderem die Weiterentwicklung der mylife App, die CGM-Integration und die zukünftige digitale Pumpensteuerung via Smartphone. Der Grossteil der verbleibenden Investitionen floss in die Weiterentwicklung bestehender Pen-Plattformen und in die neue, grossvolumige Patchinjektor-Plattform YpsoDose.

Mit einer weiterhin soliden und gesunden Finanzierungsstruktur und einem Eigenkapital von CHF 382.1 Mio. (Eigenkapitalquote von 53.4 %) ist Ypsomed für das anstehende Wachstum gewappnet.