Erste eigene Roboter-Serienlösung von Sumitomo (SHI) Demag

SAM-C genannte Neuentwicklung wird anhand von zwei „handle&place“-Anwendungen präsentiert

Die erste eigene Roboter-Serienlösung stellt die Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig, auf der Fakuma 2021 vor. Anhand von zwei „handle&place“-Lösungen wird die SAM-C genannte Neuentwicklung dem Fachpublikum am Messestand vorgestellt. SAM steht dabei für „Sumitomo Demag. Automation. Machine“, das „C“ beschreibt die „cartesische“ Roboterkinematik. Zunächst werden vier payload-Baugrößen mit drei, fünf, zehn und 20 kg Nutzlast erhältlich sein, in den kommenden zwei Jahren wird die SAM-Plattform Schritt für Schritt um weitere Roboter-Kinematiken und Funktionselemente erweitert.

„Mit SAM-C ist es uns gelungen, den kleinsten Footprint einer Produktions-Einheit mit unseren Spritzgießmaschinen ergänzt um Roboter-und Materialfördertechnik zu realisieren“, erklärt Jürgen Schulze, Director Automation, und verweist auf weitere Vorteile: „Wir bieten eine hohe Anlagenverfügbarkeit bei geringstem Reparatur-und Instandhaltungssaufwand, dank hauseigener Servomotoren-Technik von Sumitomo sowie wartungsarmer Antriebs-und Führungstechnik. Durch entsprechende Vakuumtechnik sind die Systeme zudem energiesparend.“

Erweiterung der Automationsstrategie

Mit der eigenen Roboter-Serienlösung erweitert und verstärkt Sumitomo (SHI) Demag die Angebotspalette an Robotern im Unternehmen. Die Partnerschaft mit Sepro wird international weiter ausgebaut, das Roboterangebot durch die eigenen Roboter deutlich verstärkt. Zentrale Komponenten wie die Antriebe kommen aus dem Sumitomo Konzern von der Sumitomo Drive Technologies Tochtergesellschaft Lafert Gruppe in Italien.

Die neuen SAM-Roboter kommen für Spritzgießmaschinen in den Schließkraftgrößen zwischen 50 und 500t und für Standard-Applikationen mit Zykluszeiten um 10 s und höher zum Einsatz. Die Kunden profitieren von Prozess-und Systemtechnik aus einer Hand („one stop shopping“), der vollständigen Steuerungsintegration (HW/SW) der Robotertechnik in die Spritzgießmaschine sowie von der produktionsoptimierten Robotermechanik für SDG-Spritzgießmaschinen. „Mit unseren SAM-Robotern bieten wir den Kunden durch Standardisierung ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis für Gesamtlösungen aus Spritzgießmaschine und Automation inklusive CE-Konformität“, so Schulze.

Dank des Kommunikationssystems IO-Link können intelligente Sensoren und Aktoren an das Automatisierungssystem angebunden werden, wodurch die SAM-Baureihe den Anforderungen von Industrie-4.0 umfassend gerecht wird. Darüber hinaus verfügen die Roboter über die webbasierte Softwarelösung „myConnect“. Mit dieser zentralen Plattform erhalten Kunden den direkten Zugriff auf eine breite Palette vollständig vernetzter Support-Services. Außerdem hilft das System dabei, Ineffizienzen besser zu managen, Kosten zu reduzieren, die Gesamtbetriebskosten zu senken, Fehler zu beheben und Stillstandzeiten zu minimieren.

Optimierte Systemtechnik für Sumitomo (SHI) Demag-Spritzgießmaschinen als strategisches Ziel

„Bereits seit Mitte der 1990-er Jahre setzen wir Robotertechnik zur Automatisierung unserer Spritzgießmaschinen ein. Dabei greifen wir auf Lösungen externer Partner zurück. So verwenden wir seit 2009 den Standard-Roboter SDR von Sepro, der in verschiedenenGrößen bei unterschiedlichsten Applikationen zum Einsatz kommt“, berichtet Schulze. „Diese Partnerschaft bleibt als ein wesentlicher Teil der neuen Sumitomo-Robotics-Plattform, in der alle Automationsaktivitäten gebündelt sind, erhalten. Jedoch fügen wir mit unseren eigenen Robotern ein neues Element hinzu, um unser strategisches Ziel –optimierte Systemtechnik für Sumitomo (SHI) Demag-Spritzgießmaschinen – zu erreichen.“

Hintergrund für die Entscheidung sind steigende Anforderungen aus dem Markt, die ab 2017 bei Sumitomo (SHI) Demag dazu geführt haben, den Fokus auf die Entwicklung von Funktionselementen für die Automation – darunter neben Robotern auch Förderbänder sowie Sicherheitselemente – zu legen und die Verwendung von standardisierten Produktions-Lösungen, bestehend aus Spritzgießmaschine, Handling sowie Speicher-und Puffersystemen, zu forcieren.

Zwei „handle&place“-Lösungen auf IntElect-Maschinen am Messestand

„Standardisierte Produktions-Lösungen, die flexibel eingesetzt werden können, wenig Personaleinsatz, geringer Wartungsaufwand und nicht zuletzt eine möglichst geringe Aufstellfläche, um mehr Maschinen bei gleichbleibender Produktionsfläche platzieren zu können –das waren die Kundenanforderungen, die an uns herangetragen wurden und die es zu lösen galt“, erklärt Schulze und ergänzt: „Diesen tragen wir mit unserer eigenen Roboterplattform hervorragend Rechnung.“

Auf der Fakuma 2021 werden die neuen Roboter anhand von zwei „handle&place“-Lösungen gezeigt. Ein SAM-C10 kommt bei der Produktioneiner LSR-Applikation mit einer IntElect 130 t zum Einsatz, ein weiterer Roboter wird bei der Herstellung einer IMD-Applikation mit einer IntElect 220 t verwendet. „Die beiden SAM-C-Roboter unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Ausführung der Vertikalachse. Für die IMD-Applikation kommt für die Höhenoptimierung eine so genannte Teleskop-Achse in einer sehr kompakten Ausführung zum Einsatz“, kündigt der Director Automation an.