In der seit zwei Jahren anhaltenden Marktschwäche war für Sumitomo (SHI) Demag der Solidarpakt mit Kurzarbeit und Bonusverzicht das erfolgreiche Mittel der Wahl zur Krisenbewältigung. Durch die weitere deutliche Marktabschwächung in diesem Jahr auf ein Niveau von 50% werden nun weitere Maßnahmen notwendig.
Die Marktschwäche resultiert aus einer weiter gesunkenen Investitionsbereitschaft in der Automobil-, Elektronik- und Bauindustrie. „Ein Wiedererstarken der Investitionstätigkeit in Europa in diesen Branchen ist mittelfristig nicht zu erwarten. Das wird für die nächste Zeit die Realität sein, der wir uns anpassen müssen. Wir sind gezwungen, unsere Kapazitäten auf ein neues, geringeres Niveau einzustellen und so auf Kernkompetenzen zu fokussieren,“ so Christian Maget, CEO der Sumitomo (SHI) Demag.
Zudem bietet der Produktionsverbund der Sumitomo (SHI) Demag erhebliche Chancen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung durch die weitere Einbeziehung der Standorte in Japan und China. Dadurch kann trotz Marktschwäche die Sicherheit der Standorte in Deutschland gewahrt werden. Geplant ist der Abbau einfacher Produktionsaufgaben bei gleichzeitigem Ausbau der Kompetenz in Engineering und Automation in Deutschland. „Wir sehen hier einen klaren Wettbewerbsvorteil für unser Unternehmen, da wir bereits über produktionserfahrene Standorte und etablierte Lieferketten verfügen. Die aktuelle Marktsituation zwingt uns jetzt zu einem Schritt, der in einigen Jahren sowieso notwendig gewesen wäre“, erklärt Christian Maget.
Beim geplanten Personalabbau mit strukturellen Veränderungen in der Produktion an den deutschen Standorten steht der Solidaritätsgedanke weiter im Vordergrund. Primäres Ziel ist es, den großen Anteil älterer Mitarbeiter mit einem attraktiven Angebot zur Frühverrentung abzubauen, um die Arbeitsplätze für jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern. „Nach vier Jahren Marktkrise und dem Wegfall wichtiger Märkte wie Russland sind unser starker Anstieg des Marktanteils und unsere Positionierung als Marktführer vollelektrischer Maschinen nicht mehr ausreichend, um diese Marktkrise zu kompensieren“ so Anatol Sattel, CSO der Sumitomo (SHI) Demag. „Eine aktuelle Markterholung in den drei genannten Branchen sehen wir weder in diesem noch im nächsten Jahr,“ so Anatol Sattel. „ Da sich die Marktkrise im Spritzgießmaschinenbereich nicht auf Deutschland begrenzt, sondern weite Teile Europas, der USA und China betrifft, können wir über unser internationales Geschäft nicht länger kompensieren.“
Durch die starke Integration mit dem japanischen Headquarter und den chinesischen Produktionsstandorten ergeben sich nicht nur Potenziale zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung, sondern auch Chancen zum weiteren Ausbau der Marktanteile gerade im Geschäft vollelektrischer Maschinen und Automation. „Der weltweite Trend nach anspruchsvollen und automatisierten Lösungen wird uns helfen, unsere Marktposition weiter auszubauen und internationales Geschäft zu verstärken. Dabei können Synergien in Vertrieb und Kundendienst, aber auch in unserem Produktportfolio weiter ausgebaut werden“, so Anatol Sattel. „Unsere Gene sind und bleiben vollelektrische Maschinen, deren weltweiter Siegeszug uns weitere Marktchancen geben wird.“