Carbon Trust verifiziert vier BASF-Zwischen­produkte mit einem CO2-Fußabdruck niedriger als der Markt­durch­schnitt

  • „Carbon Trust Lower Claim“-Verifizierung für 1,6-Hexandiol, Ameisensäure, Propionsäure und Neopentylglykol
  • Verifizierung bestätigt nachweislich geringeren CO2-Fußabdruck der Produkte von der Wiege bis zum Werkstor (cradle-to-gate) im Vergleich zum Marktdurchschnitt für gleichwertige Produkte auf fossiler Basis

Die weltweit anerkannte Klimaschutzorganisation „Carbon Trust“1 hat die BASF-Produkte 1,6-Hexandiol (HDO), Ameisensäure (FA), Propionsäure (PA) und Neopentylglykol (NPG) verifiziert. Die Produkte haben das Carbon-Trust-Label und den „Lower-than-Market“-Claim erhalten. Dies bescheinigt den Produkten einen CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint, PCF), der nachweislich niedriger ist als der Marktdurchschnitt für entsprechende Produkte auf fossiler Basis. Die Verifizierung ist bis Mai 2026 gültig. Für PA und NPG gilt die Verifizierung nur für die europäische Produktion.

BASF stellt alle genannten Produkte an ihrem Verbundstandort in Ludwigshafen her. BASF produziert HDO auch an ihrem Verbundstandort in Freeport, Texas. Zusätzlich wird FA an den BASF-Verbundstandorten in Geismar, Louisiana, und Nanjing, China, hergestellt. BASF vermarktet alle genannten Produkte weltweit.

Die Produkte sind in Bezug auf Qualität und Eigenschaften identisch mit den Standardprodukten, sodass Kunden sie in ihrer Produktion verwenden können, ohne ihre bestehenden Prozesse anpassen zu müssen („Drop-in“-Lösungen). So können Kunden die CO2-Emissionen von eingekauften Waren oder Dienstleistungen (Scope 3) einfach und effizient reduzieren.

In ihrer Bewertung hat Carbon Trust den PCF-Vergleich der BASF2 anhand der Kriterien des Lower-Label-Claims beurteilt. Zu diesem Zweck hat Carbon Trust geprüft, ob BASF die PCFs der verifizierten Produkte korrekt berechnet hat3, und ob diese nachweislich niedriger sind als der Marktdurchschnitt für gleichwertige Produkte auf fossiler Basis. Carbon Trust hat nun verifiziert, dass die BASF-Produkte PA, FA, NPG und HDO, die alle auf dem Weltmarkt verkauft werden, alle Kriterien erfüllen, um einen „Lower-Carbon-Claim“ zu erreichen. Diese Verifizierung bietet BASF-Kunden eine zusätzliche Unterstützung bei der Produktauswahl. Es hilft ihnen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und zu verstehen, welche Auswirkungen BASF-Produkte auf ihre Wertschöpfungskette haben. Carbon Trust ist führend bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks und verifiziert Produkte, Organisationen und Wertschöpfungsketten weltweit.

„Wir sind stolz auf die Verifizierung, denn sie spiegelt unser starkes Engagement wider, unsere Kunden bei ihrer grünen Transformation zu unterstützen, wie es in der kürzlich angekündigten „Winning Ways“-Strategie der BASF heißt. Es beweist, dass der CO2-Fußabdruck unserer Produkte nachweislich geringer ist als der Marktdurchschnitt. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, der bevorzugte Partner für nachhaltige Zwischenprodukte zu sein“, erklärt Ketan Joshi, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs Intermediates.

„Mit dem wachsenden Bewusstsein von Kunden in der chemischen Industrie für die Umweltauswirkungen ihrer Produktentscheidungen steigt auch die Nachfrage nach Transparenz. Wenn BASF-Kunden auf die Verifizierung und das Carbon-Trust-Label stoßen, können sie sicher sein, dass diese verifizierten Produkte einen strengen Prozess durchlaufen haben, um einen geringeren CO2-Fußabdruck als vergleichbare Angebote auf dem Markt nachzuweisen. Die Verifizierung und das Gütesiegel sind daher sehr wirksame Instrumente, damit Kunden Produkte auswählen können, die zu ihren eigenen Emissionsminderungszielen beitragen“, fügt Veronika Thieme, Associate Director Carbon Trust, hinzu.

Hocheffiziente Produktionsmethoden reduzieren CO2-Emissionen

BASF erreicht den niedrigeren PCF durch verschiedene Maßnahmen. So verursacht beispielsweise die Energieerzeugung in BASF-eigenen gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen deutlich weniger Treibhausgasemissionen als konventionelle Formen der Energieerzeugung. Außerdem zeichnen sich die Produktionsprozesse von LowPCF-Zwischenprodukten durch eine hohe Effizienz beim Energie- und Rohstoffverbrauch aus, was auf das integrierte BASF-Verbundsystem und die kontinuierliche Verbesserung der operativen Exzellenz zurückzuführen ist. Darüber hinaus werden bei der Herstellung von LowPCF-Zwischenprodukten in der Regel Öl, Erdgas oder Verbund-Nebenprodukte, nicht aber Kohle, als Primärrohstoffe eingesetzt. Aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften führt die Verwendung von Kohle generell zu einem höheren CO2-Fußabdruck von Folgeprodukten im Vergleich zu Erdgas oder Öl.

Produkte mit einer breiten Anwendungspalette

Die Zwischenprodukte FA, PA, HDO und NPG sind vielseitige Chemikalien4 und werden als Inhaltsstoffe für verschiedene Alltagsprodukte verwendet. Beispiele sind Kunststoffe, Autoreifen, Enteisungsmittel, Pharmazeutika, Pflanzenschutzmittel, Farben und Lacke. Die Kunden der BASF verwenden diese Produkte unter anderem in der Textil-, Automobil-, Agrar-, Pharma- und Möbelindustrie.

Aufgrund seiner hohen chemischen und thermischen Stabilität hat sich NPG in vielen Anwendungen bewährt, insbesondere als Baustein für die Herstellung von Polyester- und Alkydharzen für verschiedene Lacke und Kunststoffe. Ein wichtiger Anwendungsbereich sind Pulverlacke, die insbesondere in der Bauindustrie und bei der Beschichtung von Haushaltsgeräten zum Einsatz kommen. Weitere Anwendungsgebiete sind die Herstellung von Schmierstoffen, Weichmachern und Arzneimitteln.

HDO wird unter anderem bei der Herstellung von Industrielacken, Polyurethanen, Klebstoffen und Kosmetika verwendet. Es dient auch als chemischer Baustein für Reaktivverdünner in Epoxidsystemen, die bei der Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen und in leichten Automobilkomponenten verwendet werden. HDO verleiht den Endprodukten Flexibilität, Hafteigenschaften und Witterungsbeständigkeit.

PA wird insbesondere in der Lebensmittel- und Tierfutterindustrie eingesetzt, wo es als Konservierungsmittel zur Verbesserung der Haltbarkeit dient. BASF vermarktet Konservierungsmittel auf der Basis von PA unter den Handelsnamen Lupro-Grain® und Luprosil®. Die organische Säure bewährt sich ebenfalls bei der Herstellung von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln, Lösungsmitteln und Kunststoffen.

FA wird unter anderem in der Tierernährung zur Konservierung von Futtermitteln eingesetzt und sorgt für eine effiziente Gerinnung bei der Latexgewinnung. Kaliumformiat, ein Salz von FA, ist ein hochwirksames Enteisungsmittel für Straßen, Geschäftsgebäude und Flughafenlandebahnen. FA und Kaliumformiat werden auch in der Ölfeldindustrie und bei der Schiefergasexploration eingesetzt. FA ist außerdem ein hochwirksames Entkalkungs- und Desinfektionsmittel und wird in der Lederverarbeitung eingesetzt