Studie zu PET-Flaschen in Deutschland:
- Weltweit höchste Recyclingquote von 97,6 Prozent in Deutschland
- Erstmals mehr Einsatz von R-PET als Neumaterial bei der Herstellung von PET-Preforms
- Optimierte Flaschengewichte senken Materialverbrauch um 8,5 Prozent
Sinkender Materialverbrauch, steigender Anteil von recyceltem PET (R-PET) und eine weltweit führende Recyclingquote: Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH im Auftrag des Forum PET zu Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland. 2023 wurden 97,6 Prozent der PET-Flaschen recycelt und der Anteil von R-PET stieg auf mehr als 50 Prozent. Gleichzeitig sank der Materialverbrauch im Vergleich zu 2021 um 8,5 Prozent durch optimierte Flaschengewichte.
„Die Kreislaufwirtschaft von PET-Getränkeflaschen in Deutschland funktioniert hervorragend und setzt mit einer Recyclingquote von fast 98 Prozent weltweit Maßstäbe“, sagt Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen. „Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis jahrelanger Optimierungsmaßnahmen der Industrie und zeigt, dass der nachhaltige Umgang mit Ressourcen längst fester Bestandteil des deutschen PET-Systems ist.“
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 408.000 Tonnen PET-Flaschen verbraucht – das entspricht etwa 17 Milliarden Flaschen. Dabei zeigt sich eine deutliche Reduktion des Materialverbrauchs: Im Vergleich zu 2021 sank dieser um 38.000 Tonnen (- 8,5 Prozent). Ein entscheidender Grund hierfür liegt in der kontinuierlichen Optimierung der Flaschengewichte. Dank technischer Innovationen sind die Flaschen immer leichter, ohne an Stabilität oder Qualität zu verlieren.
Recycling-Erfolge
2023 wurden zudem 97,6 Prozent aller PET-Getränkeflaschen in Deutschland recycelt. Dieser Wert bestätigt nicht nur den Erfolg des deutschen Pfandsystems, sondern auch die Effektivität der gesamten Wertstoffsammlung: 99 Prozent der PET-Getränkeflaschen werden erfasst und wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Das Pfandsystem spielt hierbei eine Schlüsselrolle, denn es sorgt dafür, dass 96,1 Prozent der bepfandeten Flaschen zurückgeführt werden.
Ein weiterer Fortschritt zeigt sich beim Einsatz von R-PET: Der Anteil von R-PET in der Produktion von PET-Getränkeflaschen ist zwischen 2013 und 2023 um 27 Prozentpunkte auf 52 Prozent gestiegen. Im Jahr 2023 wurde erstmals mehr R-PET als Neumaterial bei der Herstellung von PET-Preforms verwendet. Auch im Verbrauch kletterte der R-PET-Anteil deutlich. Bei allen Flaschen liegt er nun bei 46,9 Prozent, bei bepfandeten Einwegflaschen sogar bei 48 Prozent. Diese Entwicklung unterstreicht die Bestrebungen der Industrie, den Einsatz von Neumaterial immer weiter zu reduzieren. „Der steigende Einsatz von R-PET in der Produktion ist auch das Ergebnis der zahlreichen Selbstverpflichtungen und Absichtserklärungen von Abfüllern und Händlern. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, den Flaschenkreislauf vollständig zu schließen“, erklärt Schmidt.
Industrie setzt verstärkt auf nachhaltige Lösungen
Die Optimierung der PET-Getränkeflaschen ist in den vergangenen zehn Jahren weiter vorangeschritten. Seit 2013 konnte das Gewicht der Flaschen und der damit verbundene PET-Verbrauch stetig reduziert werden. Besonders die Umstellung auf sogenannte „Tethered Caps“ – an der Flasche befestigte Verschlüsse – hat diesen Trend weiter verstärkt. Durch diese Innovation sinkt der Materialverbrauch, während sich die Recyclingfähigkeit der Flaschen verbessert. „Unsere Branche zeigt, dass es möglich ist, Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Erfolg zu vereinen“, sagt Schmidt.
Der positive Trend soll auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Die Industrie plant, den Rezyklatanteil und die Ressourceneffizienz kontinuierlich zu erhöhen. Die führende Recyclingquote hingegen soll gehalten werden, da laut Einschätzung der GVM eine Steigerung des Werts kaum noch möglich sei.
Bilder und Bildunterzeilen: Quelle: Forum PET