IK fordert verbindliche EPR-Regulierung für Agrarkunststoffe

  • Circular Economy Act (CEA): IK fordert verbindliche Herstellerverantwortung für Agrarkunststoffe

Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. hat sich an beiden öffentlichen Konsultationen zum Circular Economy Act beteiligt und fordert die Einführung eines verbindlichen Systems der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Agrarkunststoffe.

Ein zentrales Anliegen der IK im laufenden CEA-Prozess ist die Etablierung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft für Agrarkunststoffe. Da Agrarkunststoffe wie beispielsweise Ballennetze, Pressengarne, Silage-, Stretch-, Mulch- und Gewächshausfolien oder Bewässerungsschläuche nicht als Verpackungen gelten, fallen sie nicht unter die Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (PPWR) – mit der Folge, dass bislang verbindliche Regeln für den Umgang mit den entstehenden Abfällen fehlen. Um diese Lücke zu schließen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sicherzustellen, setzt sich die IK – unter deren Dach die Initiative ERDE organisiert ist – explizit für gesetzliche Rahmenbedingungen im CEA ein.

Die freiwillige Initiative ERDE ist ein nationales Sammel- und Recyclingsystem für Agrarkunststoffe, das bereits seit 2013 erfolgreich arbeitet. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Allein in Deutschland wurden über die ERDE-Initiative 2024 rund 40.000 Tonnen Agrarkunststoffe recycelt, was einer CO₂-Einsparung von über 37.000 Tonnen entspricht. Trotz dieser nachweisbaren Erfolge stößt das freiwillige Modell jedoch an seine Grenzen. Das jährliche Monitoring der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung zeigt die Grenzen der Freiwilligkeit auf und quantifiziert das Problem des „Trittbrettfahrens“: Für das Berichtsjahr 2024 ermittelte die GVM eine beachtliche Marktabdeckung von 78,6 Prozent über alle im ERDE-System erfassten Agrarkunststoffprodukte. Damit entziehen sich jedoch bei gut einem Fünftel der Agrarkunststoffe die Hersteller ihrer Verantwortung. Dies stellt eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der engagierten Unternehmen dar und begrenzt die ökologische Effizienz des Gesamtsystems. Ein Zustand, der nach Ansicht der IK nur durch eine verbindliche gesetzliche Pflicht zur Herstellerverantwortung behoben werden kann – eine Forderung, welche die Mitglieder und die RIGK GmbH als Systemmanager der Initiative ERDE vollumfänglich unterstützen. Entscheidend ist dabei, dass ein EPR System industriegeführt bleibt und auf nationaler Ebene organisiert wird, um den (produkt-) spezifischen Vertriebsstrukturen der einzelnen Mitgliedstaaten gerecht zu werden. Da die entsprechende Systemlogistik und Datenmonitoring bereits existieren, lässt sich dies ohne Aufbau neuer Hürden kosteneffizient umsetzen.