- 55 Jahre Know-how: Arburg präsentiert Pulver-Spritzgießen (PIM) von Smartphone-Rahmen
- LSR-Verarbeitung: Wirtschaftliche Einstiegsmaschine fertigt Smartphone-Hüllen aus Flüssigsilikon (LSR)
- Leitrechnersystem ALS: Über 30 Jahre Erfahrung in der vernetzten Fertigung
In Taiwan spielt die 3C-Branche (Communication, Computer, Consumer Electronics) eine bedeutende Rolle. Als Pionier in der Verarbeitung von Flüssigsilikon (LSR) sowie im Pulver-Spritzgießen (PIM) zeigt Arburg vom 15. bis 19. August auf der Taipei Plas 2018 in Taiwan zwei Anwendungen für den Smartphone-Markt: Auf dem Messestand I0808 in Halle 1F produziert ein Allrounder der elektrischen Baureihe Golden Electric im PIM-Verfahren Smartphone-Rahmen aus Metall. Das zweite Exponat, ein hydraulischer Allrounder der Baureihe Golden Edition, fertigt flexible LSR-Hüllen. Zudem wird das Arburg Leitrechnersystem ALS vorgestellt, mit dem sich Prozessdaten erfassen, archivieren und lückenlos rückverfolgen lassen.
„Wir sind seit nunmehr zwei Jahren mit einer eigenen Niederlassung in Taiwan präsent und haben unsere hoch gesteckten Ziele sehr deutlich übertroffen“, resümiert Michael Huang, Geschäftsführer von Arburg Taiwan. „Unser motiviertes Team wird den Messebesuchern in diesem Jahr zwei innovative und produktionseffiziente Anwendungen zur Verarbeitung von Metallpulver und Flüssigsilikon präsentieren. Damit demonstrieren wir die effiziente Fertigung von PIM- und LSR-Bauteilen für die in Taiwan sehr starke 3C-Branche und speziell den boomenden Smartphone-Markt.“
Anspruchsvoll: Pulver-Spritzgießen von Smartphone-Rahmen
Eine kostengünstige Alternative für die spanende Fertigung von Metallrahmen und Rückseiten für Smartphones ist das Spritzgießen von Metallpulvern (MIM). Dieses Verfahren erfordert einen viel geringeren Werkstoffeinsatz und ist deutlich kostengünstiger als die spanende Bearbeitung. Auf der Taipei Plas 2018 zeigt Arburg exemplarisch das Pulver-Spritzgießen spannungs- und entmischungsfreier, dünnwandiger Smartphone-Rahmen aus Metall. Das zugehörige Wechsel-Werkzeug ist so konzipiert, dass damit wahlweise auch Rückseiten für Smartphone-Gehäuse produziert werden können. Zum Einsatz kommt ein elektrischer Allrounder 470 E Golden Electric mit PIM-Ausstattung und 1.000 kN Schließkraft. Die Spritzgießmaschine verarbeitet den fließverbesserten Feedstock Catamold 17-4 PH Plus von BASF, die Zykluszeit beträgt rund 60 Sekunden. Um eine konstante Gründichte zu erreichen, ist das Werkzeug mit Heißkanal dynamisch temperiert. Dadurch werden sehr gute Oberflächen erzeugt, die sich anschließend hochglanzpolieren lassen. Ein lineares Robot-System Multilift Select entnimmt die fertigen Grünlinge schonend und legt sie ab.
55 Jahre PIM-Kompetenz
Als Pionier im Pulver-Spritzgießen verfügt Arburg über 55 Jahre Erfahrung in diesem Sektor und hat weit über 1.000 PIM-Maschinen für ein breites Spektrum an Anwendungen und Branchen im Markt, unter anderem für die Automobil-, Schmuck- und Uhrenindustrie, die IT-Branche und den Dentalsektor. Das Know-how reicht von der Feedstock-Aufbereitung über die anspruchsvolle Herstellung von Mikro-PIM-Teilen bis zur wirtschaftlichen Baugruppenintegration sowie Konzipierung und Realisierung kompletter Turnkey-Anlagen. Zudem lassen sich im eigenen PIM-Labor auch alle vor- und nachgelagerten Produktionsschritte wie Materialaufbereitung, Entbindern, Sintern und Teileanalysen praxisnah testen.
Wirtschaftlich: LSR-Spritzgießen von Smartphone-Hüllen
Arburg ist ebenfalls Pionier in der Verarbeitung von Flüssigsilikon (LSR) und hat diese Technologie nicht nur auf den Markt gebracht, sondern entwickelt mit seiner über 40-jährigen Kompetenz kontinuierlich innovative und anspruchsvolle Verfahrenslösungen. Eine besonders wirtschaftliche Anwendung wird auf der Taipei Plas 2018 mit einer für die LSR-Verarbeitung ausgelegten Maschine aus der hydraulischen Einstiegsbaureihe Golden Edition demonstriert: Ein Allrounder 420 C Golden Edition mit 1.000 kN Schließkraft fertigt in 25 Sekunden Zykluszeit eine flexible LSR-Hülle für das iPhone 8. Das Werkzeug stammt von der Firma Prover, die LSR-Dosieranlage von der Firma Silcostar. Die Handhabung übernimmt bei dieser Anwendung ebenfalls ein lineares Robot-System Multilift Select.
Zentrales Leitrechnersystem
Als Branchenführer beim Thema Industrie 4.0 verfügt Arburg über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der informationstechnischen Vernetzung von Maschinen. Diese schafft Transparenz und Durchgängigkeit in der Kunststoffteilefertigung und ermöglicht eine optimale Auslastung der gesamten Fertigung, auch und gerade bei kleineren Stückzahlen und häufigen Produktwechseln.
Als zentraler Baustein von Industrie 4.0 ermöglicht ALS eine durchgängige Rückverfolgbarkeit von Aufträgen, Chargen oder Einzelteilen. Maschinen und Peripherie-Komponenten lassen sich über Schnittstellen einfach und standardisiert vernetzen. Basis für Connectivity-Module wie das Arburg Leitrechnersystem ALS ist die Kommunikationsplattform OPC UA, das Arburg bereits seit dem Jahr 2010 verwendet. Auf der Taipei Plas 2018 können sich die Besucher unter anderem zeigen lassen, wie ALS relevante Prozessdaten erfasst und archiviert und wie sich das Leitrechnersystem für die Produktionsplanung nutzen lässt.
Quelle: Arburg