„Es hat in jeder Schublade geknistert und Geräusche gemacht. Überall war Leben. Es gab Maden, Schaben, Fliegen, Motten. Mit diesen Schädlingen hat man früher gelebt. Heute haben Insekten gerade durch die Kunststoffverpackungen keine Chance mehr.

Nicht ohne Grund werden in Unverpacktläden meistens trockene Nahrungsmittel wie Müsli-Mischungen angeboten. Meiner Meinung nach können Unverpacktläden den Besuch in einem Supermarkt nicht ersetzen“ – das sagt Hans-Georg Böcher, Leiter der Verpackungsmuseums in Heidelberg, im lesenswerten Interview zu Plastikverpackungen mit n-tv.

„Der Müll ist der Spiegel unseres Konsums“

Unverpackt-Läden stehen hoch im Kurs, vor allem Plastikverpackungen sollen vermieden werden. Aber ist das wirklich in jedem Fall eine gute Idee im Sinne des Klimaschutzes? Wer dieser Tage Zeitungen liest oder Talkshow guckt, könnte zu diesem Ergebnis kommen: wenn wir nur die Verpackung weglassen, dann ist unser Konsum automatisch nachhaltig.

Plastikverpackungen und Nachhaltigkeit?

Dass es leider nicht ganz so einfach ist und warum Plastikverpackungen sehr wohl nachhaltig und umweltverträglich sind, erklärt Hans-Jörg Böcher in einem Interview mit n-tv. „Der Müll ist der Spiegel unseres Konsums. Wir können nicht unseren Konsum unverändert weiterführen und am Ende das, was davon übrigbleibt, verurteilen. Sie müssen immer bei Verpackungsvermeidung über Konsumvermeidung reden“, so der Leiter des Deutschen Verpackungsmuseums in Heidelberg.

Methan-„Teufelskreis“ – Kühe werden noch üblere Klima-Killer

Im Gespräch verweist Hans-Georg Böcher auch auf das Verhältnis von Verpackung und verpacktem Produkt in Sachen Klimarelevanz. Was genau das heißt, erklärt n-tv in einem etwas älteren, aber immer noch aktuellen Artikel zu „pupsenden Kühen“.

Quelle: IK