Dürr steigert Umsatz und Auftragseingang im ersten Quartal 2019

Umsatz und Auftragseingang um 13,1 % und 8,5 % erhöht
Service-Umsatz überproportional um 21,6 % gesteigert
Bahnbrechende Innovation für die Kontrastlackierung von Autodächern

Der Dürr-Konzern ist mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Auftragseingang in das Jahr 2019 gestartet. Im ersten Quartal steigerte der Maschinen- und Anlagenbauer den Umsatz um 13,1 % auf 949,9 Mio. €, während das Bestellvolumen um 8,5 % auf 1.105,9 Mio. € zunahm. Das operative EBIT lag mit 54,6 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert von 56,8 Mio. € (-3,9 %). Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich die Ergebnisentwicklung beschleunigen. Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Jahresziele erreichen. Obwohl das konjunkturelle Umfeld schwieriger wird, ist die Pipeline mit neuen Investitionsprojekten unserer Kunden aus der Automobilindustrie stabil. Auf der Ertragsseite rechnen wir mit Verbesserungen durch Margenzuwächse im Lackieranlagengeschäft sowie durch striktes Kostenmanagement und Optimierungsmaßnahmen.“
Einen wichtigen Beitrag zum Wachstum im ersten Quartal lieferte das US-Umwelttechnikunternehmen Megtec/Universal, das im Oktober 2018 akquiriert wurde. Auch bereinigt um Megtec/Universal und Wechselkurseffekte erzielte der Konzern Zuwächse von 5,9 % beim Umsatz und 0,6 % beim Auftragseingang.
Im Geschäft mit Lackier- und Endmontagelinien für die Automobilindustrie (Division Paint and Final Assembly Systems) war der Auftragseingang mit 394,1 Mio. € überdurchschnittlich hoch (Q1 2018: 274,2 Mio. €). In Mexiko erhielt Dürr einen Großauftrag über den Bau einer Lackiererei für einen US-Automobilhersteller, in Indien und Algerien konnten ebenfalls größere Projekte gewonnen werden. Auch die Umwelttechnik-Division Clean Technology Systems und die Maschinenbau-Division Measuring and Process Systems verzeichneten Bestellzuwächse. Die HOMAG Group (Division Woodworking Machinery and Systems) erreichte mit 334,6 Mio. € einen guten Auftragseingang, blieb aber erwartungsgemäß unter dem außerordentlich hohen Vorjahreswert (415,2 Mio. €), der durch einen Großauftrag beeinflusst worden war.

Im Service-Geschäft verzeichnete der Dürr-Konzern im ersten Quartal 2019 ein deutliches Plus von 21,6 % und erreichte mit 272,8 Mio. € einen sehr hohen Umsatz. Dazu trugen alle fünf Divisions mit zweistelligen Wachstumsraten sowie die Konsolidierung von Megtec/Universal bei.
Die um Sonderaufwendungen bereinigte operative EBIT-Marge betrug 5,7 % (Q1 2018: 6,8 %). Inklusive der hauptsächlich auf Kaufpreisallokationseffekte entfallenden Sonderaufwendungen von 6,0 Mio. € lagen das EBIT bei 48,6 Mio. € und die EBIT-Marge bei 5,1 % (Q1 2018: 51,1 Mio. € / 6,1 %). Im Lackieranlagenbau setzte sich der Aufwärtstrend bei den Margen im Auftragseingang fort. Dies dürfte zusammen mit positiven Effekten aus dem Optimierungsprogramm FOCUS 2.0 zu Ergebnisverbesserungen bei Paint and Final Assembly Systems in den nächsten Quartalen führen.
Der operative Cashflow war im ersten Quartal 2019 mit -43,0 Mio. € zwar negativ, dies ist bei Dürr zu Jahresbeginn aber nicht untypisch. Zudem zeigte sich eine deutliche Cashflow-Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (-75,6 Mio. €). Finanzvorstand Carlo Crosetto: „Der operative Cashflow lag im Rahmen unserer Erwartungen. Wir rechnen besonders im zweiten Halbjahr mit einer deutlichen Verbesserung und wollen im Gesamtjahr 2019 einen höheren Cashflow erzielen als im Vorjahr.“

Das Eigenkapital überstieg zum 31. März 2019 mit 1.034,3 Mio. € erstmals die Marke von 1 Mrd. €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich seit dem Vorjahresstichtag um 0,8 Prozentpunkte auf 27,7 %. Der Nettofinanzstatus betrug -135,7 Mio. €, der deutliche Rückgang gegenüber dem Jahresende 2018 (+32,3 Mio. €) resultiert größtenteils aus dem neuen Bilanzierungsstandard IFRS 16. Er schreibt vor, dass Leasingverbindlichkeiten seit Anfang 2019 als Finanzverbindlichkeiten in die Bilanz aufgenommen werden müssen. Dadurch nahm die Bilanzsumme um 89 Mio. € zu, zuvor mussten Leasingverträge in der Regel nicht bilanziert werden.

Seit dem 31. März 2018 wuchs die Mitarbeiterzahl um 8,3 % auf 16.415 Personen. Ursächlich für den Anstieg war vor allem die Akquisition von Megtec/Universal mit 853 Mitarbeitern. Die Hälfte der Konzernbelegschaft war zum 31. März 2019 in Deutschland beschäftigt.

Bahnbrechende Innovation für Zweiton-Lackierung von Autos

Dürr hat seinen Innovationskurs mit mehreren Produktneuheiten fortgesetzt, die in dieser Woche auf der Hausmesse Open House in Bietigheim vor über 1.000 Gästen aus der Autoindustrie präsentiert wurden. Eine bahnbrechende Innovation ist das Roboter-Lackiersystem EcoPaintJet für die Zweiton-Lackierung von Autos. Mit einem neuen Applikator trägt es Kontrastfarben, zum Beispiel auf Dächern, so exakt auf, dass kein Overspray (Lacknebel) entsteht und die Karosserie nicht mehr mit Folie abgeklebt werden muss. Dadurch entfallen aufwändige manuelle Arbeiten, und zugleich sinkt der Energieverbrauch um rund 25 %. Vorgestellt wurden auch Digitalinnovationen für Qualitätssicherung und Wartung aus der Software-Produktfamilie DXQ sowie das fahrerlose Karosserie-Transportsystem EcoProFleet, das mithilfe der MES-Software DXQControl einen hochflexiblen Materialtransport in Lackierereien ermöglicht.

Ausblick

Der Ausblick setzt voraus, dass sich die Konjunktur nicht stärker als erwartet abkühlt. Der Konzernumsatz soll im Jahr 2019 auf 3.900 bis 4.100 Mio. € steigen und könnte damit erstmals die Schwelle von 4 Mrd. € erreichen. Die akquirierte Megtec/Universal-Gruppe wird erstmals ganzjährig konsolidiert und dürfte rund 150 Mio. € Umsatz mehr beisteuern als 2018 (Beitrag 2018: 47,6 Mio. €). Beim Auftragseingang peilt der Dürr-Konzern eine Spanne von 3.800 bis 4.100 Mio. € an. Die EBIT-Marge soll auf 6,5 bis 7,0 % steigen. Die im EBIT enthaltenen Sonderaufwendungen werden voraussichtlich rund 25 Mio. € erreichen und vor allem aus Kaufpreisallokationseffekten bestehen. Die um Sondereffekte bereinigte operative EBIT-Marge soll 2019 7,0 bis 7,5 % erreichen. Zur Ergebnisverbesserung sollen Kostensenkungsmaßnahmen beitragen, die im ersten Quartal forciert wurden. Sie umfassen unter anderem einen Einstellungsstopp und die Reduktion der Funktionskosten. Der operative Cashflow soll aus heutiger Sicht steigen. Die Mitarbeiterzahl wird bis Ende 2019 voraussichtlich leicht zunehmen.