“Erfolgreicher Einsatz der Additiven Fertigung – Chancen, Grenzen, Praxistipps”
Das Interesse war enorm. Der Einladung zum Innovationstag bei Vereinsmitglied und Gastgeber Arburg und Veranstalter kunststoffland NRW waren zahlreiche Industrievertreter/-innen ins Arburg Technology Center nach Radevormwald gefolgt, um aktuelle Fragen rund um das Thema „Einsatz der Additiven Fertigung“ mit Experten von Maschinen- und Rohstoffherstellern, Kunststoffverarbeitern und der Anwenderindustrie gemeinsam zu diskutieren.
„Wo stehen wir beim Thema Additive Fertigung aktuell und welche neuen Materialien sind in der Zukunft möglich?“ – mit dieser Frage eröffnete Dr. Patrick Glöckner, VP Industry Cross Innovation, Evonik Industries AG und Vorstand des Vereins kunststoffland die Veranstaltung und gab damit zugleich den roten Faden vor. Reichlich gebündelte und vertiefende Informationen lieferten die spannenden Vorträge der Referenten, die in Teilen durchaus kontrovers waren.
„Der Prototypenmarkt mit der Additiven Fertigung ist prinzipiell gesättigt und die Verfahren sind bei den meisten Kunden bekannt und etabliert, interessant wird zunehmend das Thema Serie“, führte Hagen Tschorn in seinem Beitrag aus, sinnvoll sei 3D-Druck gerade bei kleineren Stückzahlen. Hier macht die additive Produktion in der Serienfertigung bis zu Losgrößen um ca. 1.000 Artikel bereits heute Sinn: Insbesondere dann, wenn die Teile obendrein noch individualisiert gefertigt werden müssten.
In ihrem Vortrag „3D-Druck – Künftige Materialien und Technologien in der Industrieproduktion“ führte Sylvia Monsheimer, Head of Market Segment Neue 3D Technologien, Evonik Industries AG aus, dass sich Maschinen und Material gemeinsam weiterentwickeln müssten. Wichtig sei es, quer und neu zu denken, Firmen würden bei kleinen Stückzahlen das Verfahren präferieren, dieses lasse „Freedom of Design“ zu. Durch die veränderte Produktionsweise erfolge auch eine Änderung der internen Abläufe, hier sei es wichtig, das Bewusstsein für diese Veränderung bis in die Spitze des jeweiligen Unternehmens zu tragen.
Aus Anwendersicht seien die Automatisierung, die Qualitätssicherung und die Reproduzierbarkeit zurzeit noch die größten Hürden auf dem Weg zur Additiven Serienfertigung. Hier seien die Forscher und die Hersteller gefragt, Lösungen zu entwickeln. Neue druckbare Materialien und vor allem auch mehr Nachwuchskräfte seien für die Hersteller von 3D-Druckanlagen wünschenswert.
Bei der engagierten Podiumsdiskussion zeigte sich einmal mehr die ganze Vielfalt des Themas, die Referenten/-innen diskutierten hierbei lebhaft und kontrovers mit dem Publikum ihre jeweiligen Standpunkte. Beim abschließenden Get-together nutzen die Teilnehmenden die Chance für einen intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Weitere kunststoffland NRW Veranstaltungen zu dem Thema folgen.
Quelle: Kunstoffland NRW