Marktstudie Biokunststoffe

Polymilchsäuren, Stärke-Mischungen, Cellulose und andere Biokunststoffe erzielen deutlich höhere Wachstumsraten als herkömmliche Standardkunststoffe. Ceresana hat bereits zum fünften Mal den Weltmarkt für „grüne“ Polymere untersucht. In immer mehr Anwendungsgebieten können Biokunststoffe eingesetzt werden. Die Analysten prognostizieren ihnen deshalb auch für die Zukunft eine dynamische Entwicklung: Der neuste Ceresana-Report erwartet, dass der Biokunststoff-Umsatz bis 2026 auf rund 4,4 Milliarden US-Dollar wachsen wird.

Bio ist nicht gleich Bio

Die vorliegende Studie behandelt zwei Material-Gruppen, die als Biokunststoffe bezeichnet werden, die aber nicht unbedingt identisch sein müssen:

  • biologisch abbaubare Kunststoffe, die kompostiert werden können,
  • biobasierte Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.

Nicht berücksichtigt werden dagegen faserverstärkte Kunststoffe auf fossiler Basis, Elastomere, Duroplaste sowie Holz-Plastik-Composite (WPC).

Biologisch abbaubare Kunststoffe, zum Beispiel Polymilchsäuren (PLA) und Polymere auf der Basis von Stärke, erreichten 2018 einen Markanteil von 56% am gesamten Biokunststoffmarkt. Für diese Produktgruppe erwartet Ceresana bis 2026 ein weiteres Mengenwachstum von 7,1 % pro Jahr. Bei biobasierten Kunststoffen, etwa Polyethylen, PET oder Polyamide, die nicht biologisch abbaubar sind, wird der Zuwachs mit 5,1% pro Jahr voraussichtlich niedriger sein.

Verpackungen sind Hauptanwendung

Die Studie analysiert, wie sich der Einsatz von Biokunststoffen in den unterschiedlichen Absatzmärkten entwickelt. Der Verbrauch wird dabei untergliedert in die Bereiche Starre Verpackungen, Flexible Verpackungen (Beutel, Säcke, Tüten), sonstige flexible Verpackungen, Konsumgüter, Automobil und Elektronik, sonstige Anwendungen. Die wichtigste Absatzbranche für Biokunststoffe war Jahr 2018 die Verpackungsindustrie – mehr als 60% aller Biokunststoffe wurden hier verarbeitet. Die höchsten Zuwächse erwartet Ceresana dagegen im Bereich Automobil und Elektronik mit 8,4% pro Jahr.

Die Hersteller und Verarbeiter von Biokunststoffen stehen vor großen Herausforderungen:

  • Biokunststoffe müssen preislich konkurrenzfähig zu ihren fossilen Pendants sein. Andernfalls müssen sie einen Mehrwert bieten, der den Preisunterschied rechtfertigt.
  • Die Verfügbarkeit von Biokunststoffen in hoher Qualität, Verlässlichkeit und Menge muss gewährleistet sein.
  • Recycling/Kompostierung: Solange biobasierte Kunststoffe die gleiche chemische Struktur aufweisen wie ihre fossilen Pendants, können sie recycelt werden. Dies trifft allerdings vorwiegend auf biobasierte Produkte zu, etwa Bio-PE und Bio-PET. Schwieriger zu behandeln sind biologisch abbaubare Kunststoffe, die nicht die gleiche chemische Struktur aufweisen. Dabei spielt die Recycling- und Kompostierungs-Infrastruktur eine entscheidende Rolle: Probleme entstehen, wenn die Anlagen nicht darauf ausgelegt sind, die Biokunststoffe auszusortieren, oder wenn sie diese nicht biologisch abbauen können.
  • Nachhaltigkeit: Für eine positive Einschätzung muss ersichtlich werden, wie und ob ein Biokunststoff im Vergleich zu anderen Materialien Vorteile bietet bei der Herstellung (Ressourcennutzung), Verwendung (Langlebigkeit) und Entsorgung (Recycling / Verwertung). Für Image und Markterfolg ist dann auch entscheidend, ob diese Vorteile von den Verbrauchern erkannt und honoriert werden.

Die Studie in Kürze:

Kapitel 1 bietet eine umfassende Darstellung und Analyse des globalen Marktes für Biokunststoffe – einschließlich Prognosen bis 2026: Für jede Region wird die Entwicklung von Verbrauch (Tonnen), Umsatz (Dollar und Euro) sowie Produktion (Tonnen) dargestellt.
Zudem werden die Anwendungsgebiete von Biokunststoffen untersucht. Einzeln betrachtet werden dabei:

  • Starre Verpackungen
  • Flexible Verpackungen – Beutel
  • Flexible Verpackungen – Sonstige
  • Konsumgüter
  • Automobil und Elektronik
  • sonstige Anwendungen

In Kapitel 2 werden die 8 bedeutendsten Absatz-Länder einzeln betrachtet: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, USA, China, und Japan. Dargestellt werden dabei jeweils:

  • Verbrauch und Umsatz
  • Verbrauch für die einzelnen Anwendungsgebiete
  • Verbrauch je Produkttyp:
    • Polymilchsäure (PLA)
    • Stärke-basiert
    • Sonstige biologisch abbaubare Kunststoffe
    • Nicht biologisch abbaubare biobasierte Kunststoffe

Kapitel 3 bietet nützliche Unternehmensprofile der bedeutendsten Hersteller von Biokunststoffen, übersichtlich gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten und Kurzprofil. Ausführliche Profile werden von 75 Herstellern geliefert, z.B. Agrana Beteiligungs-AG, BASF SE, Braskem S.A., Far Eastern New Century Corporation (FENC), NatureWorks LLC, Novamont S.p.A., Rodenburg Biopolymers B.V., Solvay SA, Teijin Limited und Vegeplast S.A.S.