Die Materialentwicklung am Kunststoff-Zentrum SKZ in Würzburg bekommt zum April 2020 eine neue Leitung. Dr.-Ing. Michael Bosse übernimmt die aus sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehende Gruppe, die sich thematisch mit Materialrecherchen und -analysen, Rezepturentwicklungen und Abmusterungen beschäftigt.
Er unterstützt dabei Dr.-Ing. Marieluise Lang, Leiterin des Bereichs „MCE“ – Materialentwicklung, Compoundieren / Extrudieren, Aus- und Weiterbildung sowie des zugehörigen umfangreichen Technikums. „Innerhalb der drei Gruppen tauschen wir Ideen aus der Verfahrenstechnik und der Materialentwicklung aus und halten damit auch die Weiterbildung immer auf dem neuesten Stand. Durch die Ausrichtung der Gruppen können nun mit neuer Schlagkraft hochaktuelle Themen wie Biopolymere und Recycling noch besser umgesetzt und technologische Herausforderungen umfassend angegangen werden“, so Lang. Mit der Neuaufstellung der Forschergruppen kann sich die Bereichsleiterin nun noch stärker auf die strategischen Themen der Zukunft fokussieren.
Michael Bosse, der seit Mai 2019 am SKZ arbeitet, hat nach dem Studium des Maschinenbaus Fachrichtung Energiesystemtechnik an der TU Clausthal zum Thema „Weichmagnetisch hochgefüllte thermoplastische Compounds“ am Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik bei Prof. Ziegmann promoviert und die Wissensbereiche Maschinenbau, Energietechnik und Kunststofftechnik verknüpft. Seine Arbeitsgebiete waren zunächst die Kabel- und Kunststoffspezialextrusion, anschließend die Anwendungstechnik, Machbarkeitsstudien und das Innovationsmanagement bei Compoundeuren von Struktur-Compounds und Thermoplastischen Elastomeren. Thermische Leitfähigkeit und elektrische Funktionsintegration bei thermoplastischen Compounds waren dabei stets zentrale Themen. Bosse hat während seiner Industrietätigkeit Hochschulkooperationen durchgeführt und studentische Arbeiten betreut, zudem war er Lehrbeauftragter an der Universität Oldenburg. Seit dem Wintersemester 2019 lehrt er an der FH Würzburg-Schweinfurt.
„Unseren Kunden zu helfen, ihre eigenen, unkonventionellen Ideen in Kunststoff umzusetzen, ist immer wieder eine faszinierende Aufgabe“, betont Michael Bosse. „Gleichzeitig entstehen durch unsere Forschungsthemen völlig neue Möglichkeiten – diese technisch und wirtschaftlich hoch attraktiven Themen stellen wir den Unternehmen zur Verfügung. Industriekontakte und -erfahrung helfen dabei sehr.“
Für Dr. Thomas Hochrein, Geschäftsführer der SKZ – KFE gGmbH, stehen Innovationen, die schnell und effektiv in die Wirtschaft transferiert werden, weit oben auf der Agenda, getreu dem Motto der Zuse-Gemeinschaft „Forschung, die ankommt“: „Der Bereich MCE ist ganz nah an der Basis unserer Kunden. Mit der richtigen Auswahl und Verarbeitung des Materials wird der Grundstein für ein erfolgreiches Produkt gelegt. Dazu gehören die physikalisch-chemischen Zusammenhänge genauso wie digitale Materialdaten für die Prozessregelung im Sinne der Industrie 4.0 – damit können wir unser hohes Niveau an technologischer Eigenständigkeit bewahren und uns den neuen Aufgaben in Zukunft stellen.“
Die SKZ Unternehmensgruppe ist mit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von ca. 40 Mio. € pro Jahr eine der größten kunststoffspezifischen Forschungsvereinigungen Europas.
Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.