Knorr-Bremse startet in herausforderndem Umfeld erfolgreich insJahr 2020

▪ Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2020 zunächst in Asien, später auch in Europa
und Nordamerika durch Covid-19 beeinträchtigt
▪ Starkes Nachmarkt-Geschäft unterstreicht resilientes Geschäftsmodell
▪ Solide Entwicklung: Umsatz fällt nur um -7,3 % auf 1.627,5 Mio. EUR
▪ Widerstandsfähiges Margenniveau dank früh eingeleiteter Maßnahmen: EBITDA-Marge
von 17,8 % im Vergleich zu 19,0 % (Q1 2019) zeigt sich stabiler als beim Wettbewerb
▪ Division RVS trotz Beeinträchtigung durch Covid-19 mit Auftragsbestand von +6,6%
▪ Division CVS in allen Regionen stärker als der Markt
▪ Liquidität in Höhe von 2,0 Mrd. EUR sichert operativen Handlungsspielraum

Die Knorr-Bremse AG, Weltmarktführer für Brems- und weitere Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2020 vorgelegt.
Bernd Eulitz, Vorsitzender des Vorstands der Knorr-Bremse AG: „Im ersten Quartal haben wir die ersten Auswirkungen der Covid-19 Pandemie vor allem in Asien gesehen. Unsere Priorität galt zuerst dem gesundheitlichen Schutz unserer Mitarbeiter und dann der stabilen Versorgung unserer Kunden. Dabei zeigte sich das Geschäftsmodell von Knorr-Bremse als sehr widerstandsfähig: Mit einem starken Nachmarktanteil am Umsatz sowie frühzeitig eingeleiteten Kostenmaßnahmen konnten wir die Auswirkungen des Marktrückgangs abmildern. Für den europäischen und nordamerikanischen Markt erwarten wir den stärksten Einfluss der Covid-19 Pandemie im zweiten Quartal 2020, während sich unsere asiatischen Märkte, besonders China, wieder erholt haben. Insgesamt sehen wir das Jahr 2020 als Chance, mit soliden Zahlen die Robustheit unseres Geschäftsmodells unter Beweis zu stellen.“

Resilientes Geschäftsmodell durch stabilen Nachmarkt
Das Marktumfeld des Knorr-Bremse Konzerns stellte sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2020 insgesamt schwächer dar als in den Vormonaten und zeigte vor allem im asiatischen Raum – hier besonders in China – bereits Spuren der Pandemie Covid-19. Die globale Nutzfahrzeugproduktion verzeichnete erwartungsgemäß einen spürbaren konjunkturellen Abschwung, der sich in einem reduzierten Auftragsvolumen widerspiegelt.
Der Auftragseingang im Konzern lag im ersten Quartal 2020 um -16,1% unter dem Vorjahr bei 1.588,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1.893,2 Mio. EUR).

Dank einer soliden Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2019 lag der Auftragsbestand der Knorr-Bremse AG im ersten Quartal 2020 mit 4.652,5 Mio. EUR lediglich 1,0 % unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 4.700,5 Mio. EUR.
Insgesamt war der Umsatz des Knorr-Bremse Konzerns im ersten Quartal 2020 um -7,3 % auf 1.627,5 Mio. EUR  Vorjahr: 1.755,3 Mio. EUR) rückläufig. Während die Umsätze in der Division RVS insgesamt nur leicht unter dem Vorjahresnivau lagen, machten sich in der Division CVS vor allem im nord- und südamerikanischen sowie im europäischen Geschäft die erwartete rückläufige Lkw-Produktion sowie geschlossene Kundenwerke, vor allem in China in der ersten Quartalshälfte, bemerkbar. Der Umsatzanteil der Division RVS stieg daher auf 55 % (Vorjahr: 52 %).
Der Anteil der Nachmarktumsätze im Konzern am Gesamtumsatz stieg deutlich auf 37,0 % (Vorjahr: 31,0 %). Absolut stiegen sie um 11,0 % und leisteten damit einen wesentlichen Beitrag zur Umsatz- und Ergebnisstabilisierung. Hintergrund waren die im Zuge von Covid-19 geänderten Kundenpräferenzen.
Die regionalen Umsatzbeiträge zeigten trotz der ersten Auswirkungen der Covid- 19 Pandemie in Asien/Pazifik konstante Umsätze sowie eine deutliche Schwächung des Geschäfts in Europa, Nord- und Südamerika im ersten Quartal 2020.

Die regionale Aufteilung der Umsätze war per Ende Q1 2020:
– Europa/Afrika 48 % (Vorjahr: 48 %)
– Asien/Pazifik 29 % (Vorjahr: 27 %)
– Nordamerika 22 % (Vorjahr: 23 %)
– Südamerika 1 % (Vorjahr: 2 %).

Mit diesen Entwicklungen setzt sich Knorr-Bremse mit seinem robusten Geschäftsmodell und dem Fokus auf Schienen- und Nutzfahrzeuge sowie einem starken Nachmarktgeschäft weiterhin deutlich von anderen Industriegüter-Märkten und von seinem Wettbewerb ab.

Stabile EBITDA-Margen dank früh eingeleiteter Maßnahmen
Angesichts des erwarteten konjunkturellen Umsatzrückgangs im nordamerikanischen und europäischen Nutzfahrzeugmarkt hatte die Division CVS bereits 2019 eine strikte Kostenkontrolle sowie ein Effizienzsteigerungsprogramm gestartet. Dieses wurde im ersten Quartal 2020 deutlich verschärft, auf den  Gesamtkonzern ausgeweitet und konsequent umgesetzt. Dadurch konnten die negativen Auswirkungen von Covid-19 auf die EBITDAMarge des Konzerns begrenzt werden. Trotz der Einsparmaßnahmen wurden die Investitionen in die Zukunft mit einer hohen Forschungs- und Entwicklungsquote fortgeführt.
Der Knorr-Bremse Konzern erzielte im ersten Quartal 2020 ein EBITDA von 290,2 Mio. EUR (Vorjahr: 333,7 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge zeigte sich im ersten Quartal 2020 relativ stabil bei 17,8 % (Vorjahr: 19,0 %). Der Rückgang ist unter anderem auch Währungseffekten geschuldet.
Das EBIT des Knorr-Bremse Konzerns reduzierte sich entsprechend zum Umsatzrückgang in den ersten drei Monaten 2020 auf 224,0 Mio. EUR (Vorjahr: 274,6 Mio. EUR). Diesentspricht einer EBIT-Marge von 13,8 % (Vorjahr: 15,6 %).

Investitionen in Produktions- und Automatisierungsprojekte, Mitarbeiterzahl unter
Vorjahresniveau
Im ersten Quartal 2020 investierte Knorr-Bremse 5,0 % des Umsatzes in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Dies entspricht 81,0 Mio. EUR (Vorjahr 62,2 Mio. EUR) und unterstreicht die langfristigen Wachstums- und Innovationsprioritäten des Konzerns. Neben dem laufenden Ausbau von Fertigungskapazitäten an den nordamerikanischen Standorten Huntington und Bowling Green, wurde vor allem in Ersatz- und  Erweiterungsprojekte für Produktionsanlagen und deren Automatisierung sowie in Lieferantenwerkzeuge und ITProjekte investiert. Darüber hinaus wurden strategische Investitionen im Rahmen des Lenkungsgeschäfts in weitere Software-Entwicklung getätigt.
Die Anzahl der Mitarbeiter zum 31.3.2020 lag leicht unter der Vorjahreszahl bei 28.663 (31.12.2019: 28.905). In einigen Ländern nutzte Knorr-Bremse Kurzarbeit, um die Mitarbeiterkapazität an die veränderte Auslastung anzupassen, ohne qualifizierte Mitarbeiter freisetzen zu müssen.

Liquidität in Höhe von 2,0 Mrd. EUR sichert operativen Handlungsspielraum
Bereits im März hatte Knorr-Bremse bekanntgegeben, zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 750 Mio. EUR zu ziehen. Damit ist der operative Handlungsspielraum auch für mögliche weitere Zuspitzungen in der Covid-19 Pandemie und eine Verschärfung der konjunkturellen Entwicklung abgesichert. Mit einer Liquidität zum Ende des 1. Quartals 2020 von insgesamt 2,0 Mrd. EUR und einer Nettoverschuldung nahe Null steht das Unternehmen finanziell auf einem sehr soliden Fundament.

Ausblick für das Gesamtjahr 2020: unter 2019
Eine verlässliche Abschätzung des weiteren Geschäftsverlaufs ist angesichts der globalen Ausbreitung der Covid-19 Pandemie und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaftslage auch weiterhin nicht möglich. Besonders für Nordamerika besteht eine hohe Unsicherheit zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Der Vorstand der Knorr-Bremse AG erwartet einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und EBITDA gegenüber 2019. Infolgedessen wird auch mit einem deutlichen Rückgang in der EBITDA- und EBIT-Marge gerechnet.
Mit einem umfangreichen und konsequenten Maßnahmenprogramm sollen die Auswirkungen für den Knorr-Bremse Konzern so gering wie möglich gehalten werden. So wurden zur weiteren Ertragsstabilisierung Personal- und Kostenmaßnahmen ergriffen, die auf den Vorbereitungen aus dem Jahr 2019 aufbauen. Hierzu zählten  Kostenprogramme in allen Regionen, die auch Personalabbaumaßnahmen beinhalten.
Die aktuellen Umstände sind für viele Mitarbeiter des Knorr-Bremse Konzerns mit z.B. Kurzarbeit und Home Office eine herausfordernde Zeit. Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitarbeitern für den starken Zusammenhalt.
Die vollständige Quartalsmitteilung steht auf der Website www.knorr-bremse.com zur
Verfügung.