Die Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette ist essenziell, auch für Fortschritte bei der Kreislaufwirtschaft. Mit ihrem Statusbericht 2020 informieren daher 15 Verbände, Vereine und Unternehmen gemeinsam über den aktuellen Stand der Kreislaufwirtschaft in Deutschland – und zwar quer durch alle Werkstoffe und Abfallfraktionen. Mit dabei ist auch die Kunststoffindustrie durch den Erzeugerverband  PlasticsEurope Deutschland e.V.

Statusbericht Kreislaufwirtschaft Inkl. Partner

Wichtige Themen des frisch erschienenen Reports sind das hohe Potenzial der Kreislaufwirtschaft in Sachen Ressourcenschonung, Klimaschutz und Energiewende sowie für Wirtschaftlichkeit und Innovationskraft. So arbeiten mehr als 310.000 qualifizierte Beschäftigte in über 10.700 privaten und kommunalen Unternehmen auf allen Stufen der Wertschöpfung und erwirtschaften dabei einen Umsatz von rund 84 Mrd. Euro. Befeuert wird diese starke Performance unter anderem durch die hohe internationale Relevanz der Branche, beispielhaft getragen von einem Exportvolumen im Segment „Technik für die Abfallwirtschaft“ im Jahr 2018 in Höhe von 5,1 Mrd. Euro. Die steigende Zahl an Start-ups insbesondere aus dem Digitalisierungsbereich unterstreicht die Attraktivität der Kreislaufwirtschaft weiter.

Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft

Viele positive Aspekte aus dem Kreislaufwirtschaftsreport gelten direkt auch für das Kunststoff­recycling, etwa die Verringerung des Ressourcenverbrauchs und der CO2-Emissionen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen oder die Gewinnung von Strom und Wärme mittels energetischer Nutzung von Abfällen.

Bei den Kunststoffabfällen ergibt sich laut der „Conversio-Studie“[1], deren Zahlen die Grundlage für das Kunststoffkapitel im Report bilden, folgendes Bild für Deutschland: Von den im Jahr 2019 rund 6,3 Millionen Tonnen erfasster Kunststoffabfälle wurden 47 Prozent bzw. 2,93 Millionen Tonnen stofflich und 53 Prozent bzw. 3,31 Millionen Tonnen energetisch verwertet. Demzufolge wurden 99 Prozent der gesammelten Kunststoffabfälle einer Verwertung zugeführt.

Effizientere Kunststoffverwertung gefordert

Ingo Sartorius Hauptgeschäftsführer (kommissarisch) PlasticsEurope Deutschland

Dr. Ingo Sartorius, PlasticsEurope Deutschland

„Das hohe Niveau bei der Kunststoffverwertung in Deutschland zeigt, dass es für eine Circular Economy im Bereich der Kunststoffe in erster Linie gut funktionierende Erfassungs-, Sortier- und Aufbereitungstechniken braucht“, kommentiert Dr. Ingo Sartorius, kommissarischer Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland e.V. „Moderne Recyclingtechnologien zur Gewinnung hochwertiger Kunststoffrezyklate müssen jetzt verstärkt aufgebaut werden. Die Schaffung effizienter Entsorgungsstrukturen ist überall auf der Welt eine der Kernaufgaben für die kommenden Jahre auch für unsere Industrie. Eine effektive Kreislaufwirtschaft ist einer der Schlüssel, um den Eintrag von Plastikmüll in die Umwelt einzudämmen.“

Vereinte Wertschöpfungskette

Der Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft 2020 wurde von insgesamt 15 Verbänden, Vereinen und Unternehmen initiiert und inhaltlich begleitet:

Der „Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft“ wurde erstellt von der Prognos AG und der INFA GmbH mit wissenschaftlicher Beratung durch Prof. Martin Faulstich und ist online unter anderem im Informationszentrum der Webseite von PlasticsEurope Deutschland verfügbar.