Borealis „Closes The Loop”-Pilotprojekt in Belgien eliminiert Einwegbecher

  • Borealis verbannt im Rahmen seines „Close The Loop“-Pilotprojekts Einwegbecher von vier Standorten in Belgien
  • Das auf den Prinzipien „Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln“ aufbauende Projekt reduziert den Verbrauch an Kunststoffmaterial um den Faktor 20
  • 1,5 Millionen Einwegbecher werden durch 30.000 wiederverwendbare, leichtgewichtige Becher ersetzt, gesammelt und für die Wiederverwendung gereinigt, bevor sie schließlich recycelt werden
  • Durch mechanisches Recycling der wiederverwendbaren Becher entsteht hochwertiges Rezyklat, das sich für die Verarbeitung zu neuen Bechern eignet und den Recyclingkreislauf schließt

Borealis beteiligt sich federführend an einem neuen und innovativen Pilotprojekt, das die Vorteile eines Wiederverwendungs- und Recyclingsystems mit doppelt geschlossenem Kreislauf testen soll, ganz im Sinne der Zielsetzung von EverMinds™.  Mit „Borealis Closes The Loop“ ersetzt Borealis, in Zusammenarbeit mit seinen Partnern entlang der Wertschöpfungskette, die 1,5 Millionen Einwegbecher, die jährlich an den vier belgischen Standorten verwendet werden, durch 30.000 wiederverwendbare EcoCore ® Becher.

Als Teil von Borealis‘ „Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln“-Mission, reduziert das Pilotprojekt zunächst den Materialaufwand durch die extrem leichtgewichtigen Becher. Diese werden anschließend wiederverwendet, um ihre Lebensdauer zu maximieren, bevor versucht wird, sie wieder zu Bechern zu recyceln. Dieser doppelt geschlossene Kreislauf ist Borealis’ jüngste Innovation im Rahmen seiner zahlreichen Initiativen zur Förderung der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft. Borealis stößt damit in der Hierarchie der Abfallwirtschaft in die Bereiche „Reduzieren“ und „Wiederverwenden“ vor und nutzt die eigenen Standorte, um die Vorteile zu demonstrieren.

Doppelt geschlossener Kreislauf ermöglicht Veränderung der Nachhaltigkeitspraktiken
Zahlreiche aktuelle Initiativen, welche zur Wiederverwendung anregen sollen, konzentrieren sich auf den Endverbraucher, wie beispielsweise Mehrwegbecher-Konzepte von Kaffeehäusern. Derartige Modelle sehen sich oft mit einer relativ geringen Akzeptanz konfrontiert, da die Last der Entscheidung, ob ein Becher wiederverwendet werden soll oder nicht, beim Verbraucher liegt. In der Geschäftswelt sind Wiederverwendungsprogramme seltener zu finden, der Verbrauch von Einweg-Plastikbechern ist hingegen weit verbreitet.

Durch die Nutzung eines doppelt geschlossenen Kreislaufs will das Pilotprojekt ein nachhaltigeres und wirtschaftlich praktikableres Wiederverwendungskonzept umsetzen. Anstatt von 1,5 Millionen Einwegbechern, können durch die Verwendung von 30.000 wiederverwendbaren Bechern mit einem Gewicht von nur 15 Gramm pro Stück, 4,2 Tonnen Einwegkunststoff pro Jahr eingespart werden.

So funktioniert das „Borealis Closes The Loop“-Pilotprojekt:

  • Ultraleichte, beständige und geschäumte EcoCore® Becher von Bockatech, die konzipiert wurden, um mit weniger Material und mit schnelleren Zykluszeiten auszukommen und um Materialkosten, Energieverbrauch und Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, senken die benötigte Kunststoffmenge von Anfang an.
  • Der CO2-Break-even-Punkt der Becher, die vor Ort von MikoPac produziert werden, liegt gegenüber der Einmalverwendung bei nur zwei Nachfüllungen pro Tag.
  • Mit den Geräten von Miko Coffee Services verwenden die Mitarbeiter den ganzen Tag hindurch denselben Becher, wodurch rund vier Einwegnutzungen verhindert werden. Im Anschluss werden die Becher vom Reinigungsunternehmen Goodless gesammelt und gewaschen.
  • Jeder Becher ist mit einem Radiofrequenz-Identifikations-Chip (RFID) ausgestattet, um seinen Wiederverwendungszyklus eindeutig verfolgen zu können. Durch diesen Digitalisierungsschritt kann das System weiter optimiert werden, zum Beispiel indem analysiert wird, wie viele Becher benutzt wurden. So kann in der Folge möglicherweise die zirkulierte Menge gesenkt werden.
  • Wenn Becher aus dem Wiederverwendungskreislauf entfernt werden (zum Beispiel aufgrund von Abnutzung oder Beschädigung), werden sie dem Materialrecyclingkreislauf zugeführt.
  • Die Becher werden durch mechanisches Recycling zu lebensmittelechtem Rezyklat, das für die Herstellung weiterer Becher genutzt werden kann, womit der Kreislauf geschlossen wird. Dies steht im Gegensatz zum Recycling mit offenem Kreislauf (Open-Loop-Recycling), in dem Materialien oft zu Produkten mit geringerer Qualität verarbeitet werden (Downcycling).

Die aus dem Pilotprojekt gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse werden dokumentiert und veröffentlicht, um zu zeigen, wie robuste Wiederverwendungssysteme entworfen und konfiguriert werden können, die Einwegmodellen überlegen sind. Borealis wird seine Kunden und Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch in Zukunft durch die Einbindung weiterer Closed-Loop-Systeme unterstützen.

„Als führender Polyolefinproduzent verfolgt Borealis einen 360°-Ansatz, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft gemäß unseren EverMinds™-Prinzipien voranzutreiben. Aufbauend auf der Grundidee des ‚Designs für die Kreislaufwirtschaft‘ setzt das Pilotprojekt ‚Borealis Closes The Loop‘ unsere Prinzipien ‚Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln‘ um“, erklärt Lucrèce Foufopoulos, Borealis Executive Vice President Polyolefins, Circular Economy Solutions und Innovation & Technology. „Das Leben verlangt Fortschritt. Nur wenn wir unseren Worten Taten folgen lassen, können wir die gesamte Wertschöpfungskette dazu inspirieren, gemeinsam mit uns weitere Kreisläufe zu schließen. Wir als Branche müssen dafür Verantwortung übernehmen, wo unsere Kunststoffe am Ende landen. Das doppelte Closed-Loop-System ist ein weiterer Entwicklungsschritt, um Kunststoffabfälle nachhaltig zu reduzieren. So entwickeln wir stets Neues, um unser Leben noch nachhaltiger zu machen.“