Die SGL Carbon setzt ihre dynamische Geschäftsentwicklung im 1. Quartal 2022 fort

  • Auswirkungen des Ukraine Kriegs auf den Geschäftsverlauf des 1. Quartals gering
  • Umsatzanstieg um 12,2 % auf 270,9 Mio. € basiert auf Zuwächsen in allen vier Geschäftsbereichen
  • Bereinigtes EBITDA verbessert sich um 11,5 % auf 36,8 Mio. € 

Die SGL Carbon hat im 1. Quartal 2022 einen Konzernumsatz in Höhe von 270,9 Mio. € erzielt (Q1 2021: 241,5 Mio. €). Dies entspricht einer Steigerung von 29,4 Mio. € oder 12,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zum erfreulichen Umsatzanstieg haben alle vier Geschäftsbereiche beigetragen. Parallel dazu verbesserte sich das bereinigte EBITDA im Berichtszeitraum um 11,5 % auf 36,8 Mio. €.

Umsatzentwicklung

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 wurde der Umsatzanstieg von 29,4 Mio. € von allen vier operativen Geschäftsbereichen getragen: Graphite Solutions (+11,3 Mio. €), Carbon Fibers (+6,6 Mio. €), Composite Solutions (+7,2 Mio. €) und Process Technology (+6,0 Mio. €).

Insbesondere die Umsätze mit Kunden aus der Automobil- und Halbleiterindustrie sowie eine deutliche Erholung im Segment der industriellen Anwendungen waren maßgeblich für den Anstieg der Umsatzerlöse. Erfreulich entwickelten sich zudem die Umsätze des Geschäftsbereichs Process Technology mit Kunden aus der chemischen Industrie. Die Auswirkungen des seit Ende Februar 2022 herrschenden Kriegs in der Ukraine haben die Umsatzentwicklung der SGL Carbon im 1. Quartal kaum beeinflusst.

Ergebnisentwicklung

Trotz des im Verlauf des 1. Quartals 2022 zunehmend schwierigeren Marktumfelds, verbunden mit temporären Liefer- und Produktionsengpässen bei unseren Kunden, zeitweise unterbrochener Transportwege sowie deutlich gestiegener Energiepreise konnte SGL Carbon die EBITDA-Marge mit 13,6 % nahezu konstant zum Vorjahr halten.

Das bereinigte EBITDA erhöhte sich im Berichtszeitraum um 11,5 % auf 36,8 Mio. €. Eine höhere Kapazitätsauslastung in den Geschäftsbereichen sowie Produktmixeffekte trugen ebenso zur Ergebnisverbesserung bei, wie die erzielten Kosteneinsparungen aus der Transformation. Im Gegenzug wirkten sich ab Ende Februar 2022 gestiegene Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten negativ auf die Ergebnislage aus. Besonders betroffen von den Energiepreissteigerungen ist der Geschäftsbereich Carbon Fibers. Eine einmalige Aufwendung in Höhe von 9,2 Mio. € im Zusammenhang mit Energietransaktionen belastete diesen Bereich im 1. Quartal 2022.

Zur Sicherstellung unserer Produktions- und Lieferfähigkeit sind rund 85 % des Energiebedarfs der gesamten SGL Carbon für 2022 preislich abgesichert. Nicht im bereinigten EBITDA bzw. EBIT enthalten sind in Summe positive Einmaleffekte und Sondereinflüsse von insgesamt 8,5 Mio. €, unter anderem aus der Beendigung eines Erbbaurechts an einem nicht mehr genutzten Betriebsgelände. Unter Berücksichtigung der dargestellten Einmaleffekte und Sondereinflüsse sowie der Abschreibungen in Höhe von 14,1 Mio. € erhöhte sich das berichtete EBIT um 83,5 % auf 31,2 Mio. € (Q1 2021: 17,0 Mio. €). Entsprechend entwickelte sich das Periodenergebnis, welches sich im Quartalsvergleich von 6,1 Mio. € auf 21,4 Mio. € mehr als verdreifachte.

Ausblick

Die Umsatz- und Ertragskennzahlen des 1. Quartals 2022 bestätigen die stabile Nachfrage aus unseren Marktsegmenten. Preisanstiege und Volatilitäten bei der Verfügbarkeit von Rohstoffen, Transportleistungen und Energie konnten durch die Einsparungen aus dem Transformationsprogramm sowie Preisinitiativen bei unseren Kunden größtenteils ausgeglichen werden.

Für das Jahr 2022 erwarten wir weiterhin volatile Rohstoff- und Energiepreise, die zum Zeitpunkt der Planungserstellung in unsere Prognose für das Jahr 2022 eingeflossen sind. Es bestehen jedoch Unsicherheiten, in welchem Ausmaß und in welcher Dauer wir und unsere Kunden von den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine oder temporärer Lieferkettenunterbrechungen aufgrund der Lockdowns in China betroffen sein werden. Daher sind in unserem Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 derzeit noch nicht einschätzbare Liefer- und/oder Produktionsunter­brechungen bei unseren Kunden sowie die Auswirkungen eines möglichen Energieembargos nicht enthalten.

Unsere Prognose impliziert ebenfalls, dass die Faktorkostensteigerungen zumindest teilweise durch Preisinitiativen an unsere Kunden weitergegeben werden können. Die Umsatz- und Ergebnisauswirkungen aus dem Auslaufen eines Liefervertrags mit einem großen Automobilhersteller Ende Juni 2022 haben wir ebenfalls in unsere Prognose einbezogen.

„Durch die Erfolge unserer Transformation mit schlankeren Strukturen, klarer Umsatz- und Ergebnisverantwortung der Geschäftsbereiche, einer gestiegenen Kunden- und Marktorientierung sowie der nachhaltig erzielten Kosteneinsparungen sind wir heute deutlich widerstandsfähiger und besser gerüstet, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern,“ betont Dr. Torsten Derr, CEO der SGL Carbon SE.

Entsprechend der oben getätigten Ausführungen bestätigen wir die Umsatz- und Ergebnisprognose. Für das Geschäftsjahr 2022 wird ein Konzernumsatz auf Vorjahresniveau und ein bereinigtes EBITDA zwischen 110 – 130 Mio. € erwartet. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen wird ein bereinigtes EBIT zwischen 50 – 70 Mio. € prognostiziert. Ferner wird davon ausgegangen, dass der Free Cashflow am Ende des Geschäftsjahres 2022 deutlich unter Vorjahresniveau und die Kapitalrendite (ROCE) zwischen 5 % und 7 % liegen wird.

Weitere Details zur Geschäftsentwicklung im 1. Quartal 2022 können der Quartalsmitteilung entnommen werden.