arburgXvision-Sendung: Plastik und Umwelt – Kunststoffbranche zeigt technische Lösungen

  • Thema der 13. Sendung arburgXvision: Klimaschutz mit Plastik – Wege aus der Umweltkrise
  • Zusammenarbeit: „Erst wenn es im Kreis läuft, ist Plastik ein Wertstoff.“
  • Hohe Resonanz: Rund 1.250 Zuschauer live, weitere 1300 im Follow-up!

Es klang fast schon provokant: „Klimaschutz mit Plastik – Wege aus der Umweltkrise“ lautete das Thema der interaktiven Internet-TV-Sendung arburgXvision am 22. September 2022. Über die scheinbaren Gegensätze und Perspektiven in der Kunststoffverarbeitung diskutierten Gerhard Böhm, Arburg-Geschäftsführer Vertrieb und Service, Bertram Stern, Sustainability-Manager bei Arburg und, zugeschaltet aus Hannover, Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres, geschäftsführender Leiter des Instituts für Kunststoff- und Kreislauftechnik (IKK) an der Leibniz-Universität, mit Moderator Guido Marschall im TV-Studio.

Das Thema treibt Gesellschaft, Wissenschaft und Industrie gleichermaßen um: Was müssen wir tun, um ein Leben mit Kunststoff als Wertstoff zu führen und dabei einen Weg aus der Umweltkrise zu finden? Rund 1.250 Zuschauer verfolgten die Sendung live und nutzten rege die Gelegenheit, per Chat Fragen an die Experten zu stellen. Im Follow-up (Stand 26.09.2022) informierten sich weitere 1300 Interessierte auf der Event-Website und in den Social-Media-Kanälen zu diesem spannenden Thema.

Kreislaufwirtschaft: gesamte Wertschöpfungskette gefragt

In der Experten-Diskussion waren drei Punkte für eine gelungene Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung: Design for Recycling, hohe Rezyklat-Qualität und dass alle Beteiligten bei der Fertigung von Kunststoffprodukten entlang der gesamten Wertschöpfungskette eng zusammenarbeiten.

Da wäre zunächst das Ausgangsmaterial. Für Gerhard Böhm steht fest: Je weniger Materialien in einer Verpackung sind, desto einfacher und kostengünstiger und damit auch profitabler ist der Recycling-Prozess. Dabei gelte es zudem, die Produkt­eigenschaften sinnvoll auszulegen. „Warum wird Kaffee in Kapseln verpackt, die zehn Jahre oder länger halten? Kaum jemand hebt Kaffee so lange auf”, nennt Gerhard Böhm als Beispiel. Man müsse auch darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, beispielsweise Joghurt-Becher aus Kunststoff zusätzlich mit Papier zu ummanteln. Es sei zwar gut, Verbraucher für Material-Trennung zu sensibilisieren, doch wenn solche Becher komplett in den gelben Sack wandern, werde effizientes, sortenreines Recycling zu neuen Produkten unmöglich. Das wiederum berührt das Thema Nachhaltigkeit. Für Prof. Dr. Hans-Josef Endres „ein heißes Eisen.” Klares Ziel seien weniger Verbrennung und weniger Exporte. „Wir arbeiten daran, die Recycling-Quoten nach oben zu treiben.“ Schließlich seien es auch Menge und Qualität der Rezyklate, die einen wichtigen Baustein beim Weg aus der Umweltkrise lieferten. 

Anwendungsexperte aus Loßburg zugeschaltet

Dazu passte ein Beitrag aus der Arburg-Zentrale in Loßburg. Christian Homp, Gruppenleiter Applications & Industries, stellte Projekte und Technologien wie „R-Cycle“ oder „HolyGrail“ zur innovativen Kennzeichnung und sortenreinen Wiederverwertung von Kunststoffprodukten vor. Zudem lud er Kunden ein, nach Loßburg oder auf die Messe K zu kommen, um gemeinsam die Verarbeitung alternativer Materialien zu testen und neue Lösungswege zu diskutieren.

Verbraucher ins Boot holen

Die Qualität der Rezyklate sei die zentrale Fragestellung, so Bertram Stern. Dazu müssten aber auch hier alle Beteiligten zusammenarbeiten, nur geschlossene Kreisläufe seien schließlich wirksam! Ergänzend fügte Prof. Hans-Josef Endres an, man müsse dem Verbraucher die Vorteile von Kunststoff noch viel klarer machen. Beispielsweise, dass regenerative Energie ohne den Einsatz von Plastik gar nicht möglich wäre. „Die Verarbeitung von Rezyklaten ist ein Innovationstreiber“, betonte Gerhard Böhm und regte an, die Verbraucher mit ins Boot zu holen und zu erklären, welche Fortschritte die Branche in den letzten drei, vier Jahren gemacht habe. Über das, was nicht gehe, sei schon genug diskutiert worden. Jetzt gelte es z. B. auf der K 2022 in Düsseldorf zu zeigen, was die Industrie bereits leisten könne. Alle Beteiligten bedauerten in diesem Zusammenhang, dass die Weltleitmesse nur für Fachpublikum und nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.

Nächste Sendung am 24. November 2022

Die nächste arburgXvision-Ausgabe, zum Thema „digitale Services“ ist am 24. November 2022, unter www.arburgXvision.com wieder live ab 14 Uhr zu sehen. Diese und alle vorherigen Sendungen sind nachträglich auch jederzeit in der Mediathek frei verfügbar.