Refinanzierung verlangt wesentliche Beiträge von Eigen- und Fremdkapitalgebern und führt voraussichtlich zu weitestgehender Verwässerung der Aktionäre

Wie bereits am 13. Dezember 2022 mitgeteilt, muss die Leoni AG (ISIN: DE0005408884 / WKN: 540888) mit ihren Konsortialbanken und Schuldscheingläubigern (“Finanzgläubiger”) eine neue Finanzierungslösung verhandeln, nachdem die STARK Corporation überraschend den Vollzug des im Mai 2022 abgeschlossenen Kaufvertrags (SPA) über den Verkauf der Business Group Automotive Cable Solutions verweigert hatte.

Die laufenden Verhandlungen lassen erwarten, dass es ohne einen Kapitalschnitt der Aktionäre keine Lösung geben wird. Hintergrund ist, dass auch alle Finanzgläubiger weitgehende Zugeständnisse machen müssen, um die langfristige Fortführung der Leoni AG zu ermöglichen, indem Finanzverbindlichkeiten zur Entschuldung der Leoni-Gruppe in Eigenkapital (Debt-to-Equity-Swap) oder in andere Instrumente – etwa in nachrangige Besserungsscheine – gewandelt werden.

Es ist aus heutiger Perspektive davon auszugehen, dass Voraussetzung der Refinanzierungslösung eine Kapitalherabsetzung mit einer nachfolgenden Kapitalerhöhung sein wird (wobei die genaue Ausgestaltung noch offen ist). Bei Umsetzung dieser Maßnahmen werden die derzeitigen Aktionäre mit ihrer bisherigen Beteiligung weitestgehend verwässert.

Die Leoni AG hat Gespräche mit ihrem Großaktionär, der Pierer-Gruppe, aufgenommen. Diese hat erklärt, unter bestimmten Bedingungen einen deutlichen Sanierungsbeitrag im Rahmen der Eigenkapitalzuführung leisten zu wollen.