WITTMANN auf der Fakuma 2018

Wie schon in den vorangegangenen Jahren, ergreift die WITTMANN Gruppe auf der Fakuma in Friedrichshafen auch in diesem Jahr die Gelegenheit, ihre Neuentwicklungen auf den unterschiedlichsten Gebieten vorzustellen. Vom 16. bis zum 20. Oktober präsentiert das Unternehmen am Messestand 1204 in Halle B1 seine aktuellen Innovationen aus den Bereichen Automatisierung und Peripherie.

 

AUTOMATISIERUNG I

Erweiterung der PRIMUS Roboter-Baureihe von WITTMANN

WITTMANN präsentiert an seinem Messestand die Neuzugänge zur PRIMUS Roboterserie: PRIMUS 10 und PRIMUS 26. Der PRIMUS 10 stellt eine Erweiterung der Baureihe nach unten dar. Er ist speziell für die Entnahme von Angüssen konzipiert und demzufolge standardmäßig mit einer Angusszange ausgestattet. Die kompakten Abmessungen des PRIMUS 10 mit einer Horizontalachsenlänge von 1.000 bis 1.500 mm prädestinieren ihn für den Betrieb innerhalb der Schutzeinhausung einer Spritzgießmaschine, was zur Folge hat, dass für die Schutzeinhausung weniger Kosten anfallen – und das bei CE-konformem Betrieb. Sollten sich die Anforderungen in der Produktion ändern, bietet das Gerät die Möglichkeit, einen Vakuumkreis zu integrieren, um nicht nur die Anguss-, sondern auch die Teileentnahme realisieren zu können.

Mit dem PRIMUS 26 führt WITTMANN nun noch größere Modelle der Reihe ein. Es handelt sich dabei um die ersten Modelle der PRIMUS Serie, die auf Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von bis zu 400 t laufen können, und gleichzeitig um die ersten PRIMUS Roboter mit verfahrbarer Entformachse. Durch seine Traglast von 10 kg offeriert der PRIMUS 26 die Möglichkeit, auch komplexere Greifer zu manipulieren. Neben der höchsten Traglast aller PRIMUS Modelle verfügt er auch über die größte Hubvielfalt. Die Horizontalachse ist mit einer maximalen Hublänge von 6.000 mm verfügbar. Somit sind Anwendungen mit Ablagen hinter der Schließeinheit einer Spritzgießmaschine möglich. Der Entformhub beträgt bis zu 800 mm. Vertikal können bis zu 1.400 mm realisiert werden. Zusätzlich zum Modell PRIMUS 26 mit Einzelachse ist auch das Modell PRIMUS 26T mit Teleskopachse verfügbar.

 

AUTOMATISIERUNG II

Die neuen WX Roboter

Die Konstruktionsweise der Roboter der Baureihe pro, erstmalig vorgestellt auf der K 2013, bildet das Rückgrat der neuen WX Roboter. Auch die neue Serie zeichnet sich durch den konsequenten Einsatz von Leichtbautechnik für die Achsen aus – kombiniert mit dem von WITTMANN speziell für Linearroboter entwickelten verteilten Antriebskonzept. Diese Kombination verleiht den Modellen der WX Baureihe höchste Dynamik bei gleichzeitig niedrigstem Energieverbrauch. Der damit einhergehende minimierte Einsatz bewegter Energie- und Verbindungsleitungen erhöht zusätzlich die Lebensdauer der Geräte. Darüber hinaus kommt – wie schon bei den Vorgängermodellen – auch bei den WX Robotern eine besondere Vakuumfunktion zum Einsatz, mittels derer durch die intelligente Regelung des Luftverbrauchs Einsparungen im Prozess erzielt werden können. Eine spezielle Klappe verhindert den Druckabfall im System und minimiert so den Aktivierungszeitraum des Vakuumerzeugers, was wiederum in reduziertem Luftverbrauch resultiert.

Die Y-Achse der auf der Fakuma 2018 präsentierten WX Roboter hat gegenüber den Robotern der pro Serie eine komplette Überarbeitung erfahren. Sie erlaubt an den Seiten des Vertikalprofils nun den Zugang zu den Greifer- und Vakuumkreisen. Ebenfalls dort sind die Greiferstecker für die Signalrückmeldung angebunden. Um die Wartung des Geräts weiter zu vereinfachen, werden die Führungswagen der Vertikalachse über eine zentrale Schmierstelle befettet. Darüber hinaus wurde eine neuartige Option zur Schmierung des Antriebs geschaffen: Auf Wunsch kann die Achse mit einem speziell abgestimmten Schmierrad ausgestattet werden. Dieses stellt eine kontinuierliche Schmierstoffabgabe an die Zahnstange – also die Antriebseinheit – sicher. In Verbindung mit einer vereinfachten Zugänglichkeit der Schmierstellen reduziert sich der Zeitaufwand für die Wartung auf ein Minimum.

Die vom neuen WX Design gesetzten Akzente machen die Modelle der Baureihe unverwechselbar. Zunächst sticht die markante Farbgebung ins Auge. Die Roboter verfügen standardmäßig über eine zweifarbige Lackierung, die ihre Designsprache in besonderer Weise unterstützt. Die Abdeckung der Ventile und E/A-Karten ist nun einteilig ausgeführt und geht fließend in die neugestaltete Abdeckplatte des Y-Profils über.

 

AUTOMATISIERUNG III

Die neue A-C-Slim Servoachse

Zeitgleich mit den neuen WX Robotern stellt WITTMANN eine neue A-C Servo-Rotationsachse vor, die speziell auf Applikationen mit kleiner verbleibender Formöffnung ausgelegt ist.

Im Vergleich zum schon bisher existierenden größeren Modell mit einer Traglast von 30 kg, ist die neue Slim-Variante der Kombiachse um rund 25 % kürzer, und in der Breite ist sie um etwa 20 % schlanker geworden.

 

Das Haupteinsatzgebiet dieser Achsenkombination sieht man bei WITTMANN im Schließkraftbereich von 150–500 t. Um in diesem Bereich noch effizient arbeiten zu können, kann die Achse mit bis zu 15 kg belastet werden.

 

SCHÜTTGUTTECHNIK

GRAVIMAX Dosiergeräte mit neuen Funktionen

WITTMANN GRAVIMAX Dosiergeräte wurden über die Jahre ständig weiterentwickelt und verfügen heute über zahlreiche Funktionen, die einfache Bedienbarkeit und gleichbleibende Teilequalität sicherstellen.

Der GRAVIMAX ist für unterschiedlichste Durchsätze erhältlich und verfügt über eine Steuerung mit Touch-Oberfläche. Über deren Anzeige können sämtliche Parameter eingestellt und abgerufen werden. Die an der Front des GRAVIMAX angebrachte leuchtende ambiLED Anzeige visualisiert den aktuellen Status des Geräts. Die Steuerung erlaubt das Abspeichern von Rezepten mit den dazugehörenden Mischvorgängen. Diese Rezepte können per USB-Stick oder per spezieller GraviLog Software auf weitere Geräte übertragen werden. Darüber hinaus sorgt ein im SmartRegrind Modus arbeitender GRAVIMAX für die automatische Anpassung des Rezepts – je nach Verfügbarkeit von zu dosierendem Mahlgut.

Die RTLS Echtzeitverwiegung (Real Time Live Scale) ermöglicht ein stets gleichbleibendes Dosierergebnis. Hierbei handelt es sich um einen 2-stufig durchgeführten bis zum Erreichen des Zielgewichts progressiv exakter werdenden Dosiervorgang. Nach rascher Dosierung bis nahe ans Zielgewicht wird die restliche Menge Material anschließend über kurze Dosierpulse hinzudosiert. So wird das Überdosieren von Komponenten sicher vermieden.

Die Materialtrichter des GRAVIMAX wurden so entworfen, dass das Material in ihrem Innern ungehindert fließen kann. Diese Trichter können mit klappbaren Deckeln ausgestattet werden, die es ermöglichen, ein darauf montiertes Fördergerät nach hinten wegzuklappen, was die einfache Reinigung von Fördergerät und Materialtrichter ermöglicht. Die Bezeichnung SL-Konstruktion steht für „Stationary Lid“. Dieser Aufbau gestattet es, die Materialtrichter des GRAVIMAX zu entnehmen, ohne dass ein Fördergerät abmontiert werden muss. Wird der hierzu etwas höher ausgeführte Materialtrichter entnommen, können die auf einem darüber fix montierten Deckel angebrachten Fördergeräte dort verbleiben.

Jeder GRAVIMAX ist zur einfachen Anbindung an einen Zentralrechner, einen Laptop oder PDA mit einer Ethernet-Schnittstelle ausgestattet. Somit kann auch über eine nachträgliche Lizenz der Datenaustausch per OPC UA erfolgen. Besteht noch kein Reporting, bietet WITTMANN mit seiner GraviLog Software eine Lösung zur Aufzeichnung von Daten an. Dieses Softwarepaket ermöglicht die Erfassung sämtlicher Daten aller in einer Produktion vorhandener GRAVIMAX Dosiergeräte (Rezeptverwaltung, Materialverbrauch, Darstellung von Schwankungen).

Darüber hinaus ist jeder aktuelle GRAVIMAX für WITTMANN 4.0 vorbereitet, also die vereinheitlichte Kommunikation sämtlicher Geräte einer Spritzgieß-Arbeitszelle. So kann auch der GRAVIMAX mit der Verarbeitungsmaschine verbunden und von dort aus bedient werden, wobei die Bedienung auf der gewohnten GRAVIMAX Steuerungsoberfläche erfolgt, die auf die Maschinensteuerung übertragen wird.

Nach der erfolgreichen Einführung des TEMPRO plus D250 Öltemperiergeräts, das schon sämtlichen Anforderungen einer WITTMANN 4.0 Anbindung gerecht wurde, geht WITTMANN hinsichtlich der Temperatur-Obergrenze nun noch einen Schritt weiter und stellt auf der Fakuma 2018 das neue TEMPRO plus D300 vor, das Thermoöl-Temperiergerät für höchste Ansprüche bis 300 °C.

Das TEMPRO plus D300 stellt 16 kW Heizleistung zur Verfügung. Die 1-kW-Pumpe erbringt einen maximalen Druck von 6 bar und eine Durchflussmenge von 55 l/min.

Erstmals stellt WITTMANN auf der diesjährigen Fakuma eine Durchflussmessung für Öltemperiergeräte vor: sowohl für das ältere TEMPRO plus D250, als auch für das neue TEMPRO plus D300.

Darüber hinaus präsentiert WITTMANN ebenfalls erstmalig eine frequenzgeregelte leistungsstarke SpeedDrive Pumpe für Ölgeräte – für noch größere Prozesssicherheit und verbesserte Energieeffizienz. SpeedDrive verschafft die Möglichkeit, eine von vier Prozessgrößen (Drehzahl, Pumpendruck, Differenztemperatur, Durchfluss) als zusätzliche Regelgröße vorzugeben, was ein energieoptimiertes Arbeiten ermöglicht, ohne den Prozess zu gefährden.

 

TEMPERIERUNG II

Das neue TEMPRO plus D120/1-L („L“ = „Large“)

Die neueste Entwicklung stellt das TEMPRO plus D120/1-L dar, ein direkt gekühltes, groß dimensioniertes Einkreis-Temperiergerät mit Wasser als Temperiermedium. Es eignet sich für einen Temperaturbereich von bis zu 120 °C.

Das „L“ im Produktnamen steht für „large“ – für die jeweils hohe Heiz- und Pumpenleistung dieses Modells. Die Pumpe verfügt über eine Leistung von 4 kW, bei einem Druck von max. 5,9 bar und einem Durchfluss von 280 l/min. Das Temperiergerät ist ab sofort bis zu einer optionalen Heizleistung von 36 kW verfügbar. Dieses Gerät kommt überall dort zum Einsatz, wo große Werkzeuge verwendet werden, wo also speziell beim Anlaufen der Produktion eine hohe Heizleistung nötig ist, und danach eine hohe Kühlleistung.

Die für das TEMPRO plus D120/1-L verfügbaren Optionen entsprechen im Prinzip jenen, die auch für die anderen Geräte der Serie D angeboten werden. So wie diese ist auch das neueste Modell der Baureihe mit einem 5,7″ großen farbigen bedienerfreundlichen Touch-Display ausgestattet, über welches das Gerät gesteuert wird und die verschiedenen Parameter ausgelesen werden können; und es kann auf Wunsch auch mit einer frequenzgeregelten 5,3 kW SpeedDrive Pumpe ausgestattet werden, sowie mit einem optionalen Proportional-Kühlventil.

Die unterschiedlichsten Schnittstellen können realisiert werden; das Temperiergerät ist aber auch im Rahmen der WITTMANN 4.0 Integration in die Steuerung der Verarbeitungsmaschine integrierbar.

 

DURCHFLUSSREGELUNG

Neue FLOWCON plus Optionen

FLOWCON plus ist der fortschrittliche automatisch auf eingestellte Werte regelnde Durchflussregler.

Die FLOWCON plus Stand-alone Durchflussregler-Lösung wartet nun mit verschiedenen neuen Optionen auf, die von WITTMANN als Reaktionen auf von Anwendern geäußerte Wünsche realisiert wurden. Zusätzlich zur umfangreichen Standardausstattung sind nun ebenso möglich:

  • Pneumatische Hauptabsperrventile im Vor- und Rücklauf
  • Ausblasfunktion – Werkzeugentleerung mit Druckluft
  • Vorheizen mit einem WITTMANN-Temperiergerät
  • Einzelabsperrventile pro Kreis im Vorlauf

 

RECYCLING

Die neue S-Max Zahnwalzenmühlen-Serie

Die meisten Verarbeiter benötigen konstante Mengen von staubfreiem hochwertigem Mahlgut einheitlicher Größe. Das ist die erste Priorität. Bei der Anschaffung von Mühlen sind allerdings noch weitere wichtige Aspekte zu berücksichtigen: Staubentwicklung beim Granulieren, modulares Mühlendesign, einfache und sichere Reinigung, Effizienz des Antriebs, die Lärmentwicklung und der benötigte Stellplatz. Sicherheit im Betrieb ist ebenso wichtig. Hier erweist sich WITTMANN als mehrfacher Neuerer in der Industrie. WITTMANN Mühlen arbeiten leiser, energieeffizient, sind kompakt, benötigen weniger Wartung, sind mit gehärteten Schneidwerkzeugen ausgestattet, sind einfach zu reinigen und verfügen über ausgezeichnete Sicherheits-Features.

Ab sofort werden die neuen WITTMANN Mühlen ausgeliefert: S-Max 2, S-Max 2 Plus und S-Max 3 – langsam laufende Mühlen für das Inline-Recycling von Angüssen aus harten und spröden technischen Kunststoffen.

Die S-Max Mühlen eignen sich für das Inline-Recycling von Angüssen, wenn diese aus Maschinen mit Schließkräften von bis zu 300 t stammen. Sie sind transportabel und somit vielseitig einsetzbar. Eine Schnittstelle erlaubt die umfassende Kommunikation mit der Spritzgießmaschine. Optional ist eine spezielle Abschaltfunktion erhältlich: Die Mühle schaltet sich automatisch ab, wenn die Verarbeitungsmaschine gestoppt wird, und trägt so zur Energieeinsparung bei.

S-Max Mühlen verfügen standardmäßig über zahlreiche weitere interessante und vorteilhafte Features.

Unterhalb der Mahlkammer der Mühle ist ein spezieller Füllstandssensor angebracht, der gegebenenfalls sowohl visuellen Alarm als auch akustischen Alarm auslöst, der also das Überfüllen des Mahlgutbehälters und einen Rückstau des Mahlguts in der Mahlkammer verhindert. Diese Position des Sensors bringt zusätzliche Vorteile mit sich: Dadurch ist die direkte Verdrahtung zum Schaltschrank möglich, der Kopf des Sensors ist nicht von Material umgeben, und darüber hinaus kann das Fassungsvermögen des Mahlgutbehälters in vollem Umfang genutzt werden.

Der Materialauslass ist drehbar und kann unterschiedliche Positionen einnehmen und vereinfacht so das Verbinden der flexiblen Schlauchleitung mit dem Materialtrichter. Diese Lösung bringt einen weiteren Vorteil mit sich, denn auf diese Weise kann der Bereich direkt neben der Maschine auf besonders effiziente Weise genutzt werden.

Für den am Behälter angebrachten drehbaren Materialauslass besteht die Möglichkeit der Luftstromregulierung, und der abgeschrägte Auslass ermöglicht ein optimales Entleeren.

Der um 90° schwenkbare Trichter der Mühlen erlaubt einen hervorragenden Zugang zur Mahlkammer von oben und ermöglicht so auf einfache Weise eine perfekte Reinigung

Quelle: Wittmann