Dürr bei Auftragseingang und Umsatz auf Rekordkurs

– Operative EBIT-Marge in Q3 mit 6,9 % im angestrebten Bereich

– Positive Cashflow-Entwicklung in Q3

– Digital Factory entwickelt Smart Apps für Produktionsoptimierung

 

Dürr strebt im laufenden Geschäftsjahr neue Bestwerte bei Auftragseingang und Umsatz an. Der Auftragseingang lag in den ersten neun Monaten 2018 bei
2.753,2 Mio. € und könnte bis Jahresende erstmals auf rund 3.900 Mio. € steigen. Der Umsatz, der in den ersten neun Monaten 2.734,1 Mio. € betrug, dürfte im Gesamtjahr über 3.800 Mio. € erreichen. Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Wir sollten ein sehr gutes Schlussquartal erzielen können, dazu werden voraussichtlich alle fünf Divisions beitragen. Im Geschäft mit der Autoindustrie ist die Pipeline mit Investitionsprojekten gut gefüllt. Das gilt besonders für China, wo wir neben etablierten Autobauern immer mehr neue Hersteller von Elektroautos beliefern.“ Operatives Ergebnis und Cashflow entwickelten sich im dritten Quartal besser als in den beiden Vorquartalen. Die operative EBIT-Marge erreichte im dritten Quartal 6,9 % und damit die im Oktober angekündigte Zielspanne für das Gesamtjahr (6,8 bis 7,2 %). Operativer Cashflow und Free Cashflow waren im dritten Quartal positiv.

Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um den Verkauf von Dürr Ecoclean (industrielle Reinigungstechnik) im Jahr 2017 sowie negative Wechselkurseffekte, stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten 2018 um 6,4 %. Unbereinigt ergab sich ein Plus von 2,0 %. Den höchsten Umsatzzuwachs erzielte die Division Paint and Final Assembly Systems im Geschäft mit Lackierereien und Endmontagelinien für die Autoindustrie. Auch der Service-Umsatz entwickelte sich mit einem Zuwachs von 4,5 % positiv, bereinigt um den Ecoclean-Verkauf ergab sich ein Service-Plus von 6,1 %.

Der vergleichbare Auftragseingang erreichte knapp den Vorjahreswert (-2,0 %). Am stärksten legte die Umwelttechnik-Division Clean Technology Systems zu (+24,3 %), obwohl die Anfang Oktober erworbenen US-Unternehmen MEGTEC und Universal in den Neunmonatszahlen noch nicht enthalten sind. In Europa erreichte der Auftragseingang des Dürr-Konzerns dank starker Zuwächse in Deutschland (+48 %) das hohe Vorjahresniveau von knapp 1,4 Mrd. €. In China lag das Bestellvolumen noch knapp unter dem Vorjahreswert (-6 %), im vierten Quartal rechnet Dürr aber mit starken Zuwächsen.

Mit 153,3 Mio. € war das EBIT in den ersten neun Monaten niedriger als im Vorjahreszeitraum. Dies ist weitgehend auf Sondereffekte zurückzuführen: Während im Vorjahr ein hauptsächlich aus dem Ecoclean-Verkauf resultierender Sonderertrag von 11,8 Mio. € angefallen war, wurde das EBIT in den ersten neun Monaten 2018 von Sonderaufwendungen in Höhe von -25,2 Mio. € belastet. Darin sind -13,5 Mio. € für die im Oktober angekündigte Einstellung des defizitären Geschäfts mit Mikrogasturbinen enthalten. Vor Sondereffekten lag das operative EBIT in den ersten neun Monaten 2018 bei 178,5 Mio. €, die operative EBIT-Marge (vor Sondereffekten) betrug 6,5 %. Im dritten Quartal reichte das operative EBIT mit
68,0 Mio. € knapp an den Vorjahreswert heran (70,8 Mio. €), alle fünf Divisions erzielten das höchste operative Quartalsergebnis des Jahres. Die operative EBIT-Marge des Konzerns war im dritten Quartal mit 6,9 % höher als in den beiden vorangegangenen Quartalen (Q1 2018: 6,6 %, Q2 2018: 6,0 %).

Die Innovationsausgaben wurden in den ersten neun Monaten 2018 um weitere 4,1 % auf 88,6 Mio. € angehoben. Der wichtigste Innovationsbereich ist weiterhin die Digitalisierung. Die für Digitalinnovationen zuständige Dürr Digital Factory arbeitet derzeit an verschiedenen, aufeinander abgestimmten Apps, mit denen Kunden Produktionsprozesse, Wartungsarbeiten und Lackierqualität systematisch dokumentieren, analysieren und optimieren können. Diese Smart Apps werten große Datenmengen (Big Data) aus Lackierereien aus, dabei kommt auch die gemeinsam mit der Software AG und weiteren Partnern betriebene IIoT-Plattform ADAMOS zum Einsatz.

Der operative Cashflow für die ersten neun Monate 2018 betrug -31,9 Mio. €. Im dritten Quartal drehte er mit 27,8 Mio. € in den positiven Bereich und übertraf den Vorjahreswert. Auch der Free Cashflow war im dritten Quartal mit 10,9 Mio. € positiv. Finanzvorstand Carlo Crosetto: „Wir erwarten, dass sich der positive Cashflow-Trend im vierten Quartal verstärkt. Wenn es uns gelingt, die Zahlungseingänge weiter zu steigern, können wir im Jahr 2018 den Cashflow des Vorjahres übertreffen.“ Der Nettofinanzstatus war zum 30. September 2018 knapp negativ (-18,3 Mio. €). Am Jahresende erwartet Dürr trotz des Kaufpreisabflusses für die Umwelttechnik-Unternehmen MEGTEC und Universal einen positiven Nettofinanzstatus. Voraussetzung dafür ist, dass sich die positive Cashflow-Entwicklung im vierten Quartal fortsetzt.

Die Mitarbeiterzahl des Konzerns erhöhte sich seit Ende 2017 um 3,3 % und lag zum 30. September bei 15.461 Beschäftigten. Von ihnen waren 53 % in Deutschland tätig (8.156 Personen). Durch den Erwerb von MEGTEC und Universal kamen Anfang Oktober mehr als 800 weitere Mitarbeiter hinzu.

Ausblick
Die für 2018 angestrebte Umsatzspanne beträgt 3.750 bis 3.950 Mio. €. Beim Auftragseingang beträgt der Zielkorridor 3.650 bis 3.950 Mio. €. In beiden Prognosen sind rund 50 Mio. € enthalten, die im vierten Quartal voraussichtlich von MEGTEC und Universal beigesteuert werden. Die bisherigen Rekordwerte des Dürr-Konzerns betragen 3.767,1 Mio. € Umsatz im Jahr 2015 sowie 3.803,0 Mio. € Auftragseingang im Jahr 2017. Ursprünglich hatte Dürr für 2017 einen Auftragseingang von 3.888,7 Mio. € ausgewiesen. Allerdings wurden Aufträge aus dem Iran im Wert von 86 Mio. € rückwirkend im vierten Quartal 2017 ausgebucht. Nach der Prognoseanpassung vom 17. Oktober rechnet Dürr für 2018 nun mit einer EBIT-Marge von 5,8 bis 6,3 %, vor Sondereffekten werden 6,8 bis 7,2 % erwartet (jeweils einschließlich MEGTEC und Universal).

Hinweis: Die in dieser Meldung gezeigten Vergleichswerte für die ersten neun Monate 2017 und das dritte Quartal 2017 wurden im Zuge der Erstanwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 im Vergleich zum ursprünglichen Ausweis angepasst.

Quelle: Dürr