Sehr gutes Geschäftsjahr 2019

Geberit blickt auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück, trotz eines im Vergleich zum Vorjahr
allgemein schwächeren Marktumfeldes. Dank einem überzeugenden währungsbereinigten
Nettoumsatzwachstum und einer weiter gesteigerten, hohen Profitabilität ist es gelungen, die
Position als führender Anbieter von Sanitärprodukten in Europa weiter zu festigen und
ausserhalb Europas auszubauen. Der konsolidierte Nettoumsatz nahm im Jahr 2019 um 0,1%
auf CHF 3083 Mio. zu. Dieses Gesamtwachstum setzt sich aus Wachstum in lokalen
Währungen von +3,4% und einem negativen Fremdwährungseffekt von -3,3% zusammen. Das
Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 1,7% auf CHF 757 Mio. zu; die EBIT-Marge betrug 24,5%
(Vorjahr 24,2%). Das Nettoergebnis erhöhte sich um 3,3% auf CHF 647 Mio. (Vorjahr
CHF 626 Mio.), was zu einer Nettoumsatzrendite von 21,0% führte (Vorjahr 20,3%). Je Aktie
ergab sich ein um 4,4% gesteigerter Gewinn von CHF 17.97 (Vorjahr CHF 17.21). Der Free
Cashflow konnte trotz negativer Währungseffekte um 10,7% auf CHF 644 Mio. gesteigert
werde. Der Generalversammlung wird eine gegenüber dem Vorjahr um 4,6% auf CHF 11.30
erhöhte Dividende vorgeschlagen.

Überzeugendes währungsbereinigtes Nettoumsatzwachstum
Wie bereits im Januar 2020 bekanntgegeben, nahm der Nettoumsatz der Geberit Gruppe im
Geschäftsjahr 2019 um 0,1% auf CHF 3083 Mio. zu. Das Gesamtwachstum setzte sich aus
Wachstum in lokalen Währungen von 3,4% und einem Fremdwährungseffekt von -3,3%
zusammen.
Der Nettoumsatz in der grössten Region Europa stieg währungsbereinigt um 3,4%. Ausserhalb
Europas am stärksten stieg der Nettoumsatz in der Region Fernost/Pazifik (+9,0%), währenddem
die Region Nahost/Afrika leicht wuchs (+1,3%) und Amerika nur unwesentlich über dem
Vorjahresniveau lag (+0,5%). Bei den Produktbereichen stieg der Nettoumsatz bei den
Installations- und Spülsystemen +4,5%. Am stärksten wuchsen mit +5,8% die
Rohrleitungssysteme. Der Nettoumsatz im Produktbereich Badezimmersysteme lag auf
Vorjahresniveau (+/-0,0%).

Hohe Profitabilität weiter gesteigert
Die Ergebnisse im Jahr 2019 waren nicht mehr von Einmalkosten im Zusammenhang mit der Sanitec
Akquisition beeinflusst, weshalb ab dem Berichtsjahr keine adjustierten Zahlen mehr ausgewiesen
werden. Die folgenden Ergebnisvergleiche beziehen sich auf adjustierte Vorjahreswerte.
Der operative Cashflow (EBITDA) stieg um 4,2% auf CHF 904 Mio. und erreichte damit trotz
negativen Währungseffekten einen neuen Höchstwert in der Geberit Geschichte. Die EBITDA-Marge
nahm von 28,2% im Vorjahr auf 29,3% zu. Die im Vorjahresvergleich angestiegene EBITDA-Marge
war vor allem auf tiefere Rohmaterialpreise, höhere Verkaufsvolumina, einen verbesserten
Produktmix und Preiserhöhungen sowie auf Effizienzsteigerungen und eine hohe Kostendisziplin
zurückzuführen. Zusätzlich beeinflusste eine Änderung im IFRS-Rechnungslegungsstandard die
EBITDA-Entwicklung positiv. Negativ wirkten sich tarifbedingt stark angestiegene Personalkosten und
Einmalkosten im Zusammenhang mit der Markenharmonisierung aus. Als Folge der Strategie, eine
natürliche Währungsabsicherung anzustreben, hatte die Währungsentwicklung keine negativen
Auswirkungen auf die operative Marge.

Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 1,7% auf CHF 757 Mio. zu; die EBIT-Marge betrug 24,5%
(Vorjahr 24,2%). Das Nettoergebnis erhöhte sich um 3,3% auf CHF 647 Mio. (Vorjahr CHF 626 Mio.),
was zu einer Nettoumsatzrendite von 21,0% führte (Vorjahr 20,3%). Das im Vergleich zum
Betriebsergebnis leicht überdurchschnittliche Wachstum war auf ein verbessertes Finanzergebnis und
eine leicht tiefere Steuerrate zurückzuführen. Je Aktie ergab sich ein um 4,4% gesteigerter Gewinn
von CHF 17.97 (Vorjahr CHF 17.21). Der Free Cashflow konnte trotz negativer Währungseffekte um
10,7% auf CHF 644 Mio. gesteigert werden. Die Free Cashflow-Marge erreichte 20,9% (Vorjahr
18,9%).

Gesundes finanzielles Fundament
Der wiederum angestiegene Free Cashflow ermöglichte eine Fortsetzung der attraktiven
Dividendenpolitik und weitere Aktienrückkäufe bei gleichzeitiger Beibehaltung des sehr gesunden
finanziellen Fundaments der Gruppe. Die Bilanzsumme erhöhte sich von CHF 3502 Mio. auf
CHF 3725 Mio. Die liquiden Mittel (inkl. Wertschriften und sonstiger kurzfristiger Geldanlagen)
nahmen von CHF 282 Mio. auf CHF 428 Mio. zu. Daneben standen nicht beanspruchte
Betriebskreditlinien für das operative Geschäft in Höhe von CHF 591 Mio. zur Verfügung. Die
Finanzverbindlichkeiten verblieben mit CHF 837 Mio. auf Vorjahresniveau. Insgesamt resultierte per
Ende 2019 eine Abnahme der Netto-Schulden um CHF 146 Mio. auf CHF 409 Mio. Die
Eigenkapitalquote erreichte sehr solide 51,0% (Vorjahr 49,8%). Das Verhältnis der Netto-Schulden
zum EBITDA verringerte sich leicht auf 0,5x (Vorjahr 0,6x). Bezogen auf das durchschnittliche
Eigenkapital betrug die Eigenkapitalrendite (ROE) 35,8% (Vorjahr 34,5%). Die Rendite auf dem
investierten Betriebskapital (ROIC) erhöhte sich auf 23,1% (Vorjahr 22,6%).
Auf der Basis des gesunden finanziellen Fundaments hat der Verwaltungsrat beschlossen, im
Rahmen eines über maximal zwei Jahre laufenden neuen Aktienrückkauf-Programms Aktien im
Betrag von maximal CHF 500 Mio. zurückzukaufen. Das Programm soll im zweiten oder dritten
Quartal 2020 gestartet werden.

Wiederum erhöhte Ausschüttung
Der ordentlichen Generalversammlung der Geberit AG vom 1. April 2020 wird durch den
Verwaltungsrat eine leicht über der Zunahme des Vorjahres liegende Dividendenerhöhung von 4,6%
auf CHF 11.30 vorgeschlagen. Die Ausschüttungsquote von 63,4% des Nettoergebnisses liegt im
oberen Bereich der durch den Verwaltungsrat definierten Bandbreite von 50 bis 70%.

Ausblick 2020
Die geopolitischen Risiken haben deutlich zugenommen, was zu mehr Unsicherheit und Volatilität in
der Weltwirtschaft führt. Trotzdem haben sich die Einschätzungen für die Bauindustrie für das
Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr nicht fundamental verändert. Obwohl schwierig
einzuschätzen, dürfte das Corona Virus die Weltwirtschaft sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der
Angebotsseite beeinflussen. Ein Marktausblick – insbesondere für Märkte wie China oder Italien – ist
deshalb sehr schwierig. Der folgende Ausblick basiert auf der Annahme, dass das Corona Virus keine
länger anhaltenden negativen Auswirkungen auf die Bauindustrie haben wird. In Anbetracht dessen
sollte die Bauindustrie global ziemlich stabil bleiben, dürfte sich in den einzelnen Ländern jedoch
unterschiedlich entwickeln. In Europa wird ein insgesamt weiterhin positives, aber uneinheitliches
Marktumfeld erwartet. Hauptsächlich verursacht durch seit 2013 erstmals wieder rückläufige
Baugenehmigungen im Wohnungsbau, dürfte sich das Wachstum in einigen Märkten verlangsamen.
In Deutschland wird das Wachstumspotenzial trotz einer gesunden Nachfrage aufgrund der limitierten
Installationskapazitäten eingeschränkt bleiben. In den nordischen Ländern zeigt sich ein gemischtes
Bild der einzelnen Länder und insgesamt bestenfalls ein stagnierendes Marktumfeld. In der Schweiz
wird ein durch einen schwächeren Wohnungsbau getriebener, leicht rückläufiger Markt erwartet. In
Österreich wird ein weiterhin positives Marktumfeld gesehen, währenddem in Italien und in Frankreich
der Bausektor stagnieren dürfte. Unterschiedliche Entwicklungen werden in den osteuropäischen
Märkten erwartet, mit einem positiven Umfeld in Polen, einem stagnierenden Umfeld in Russland und
herausfordernden Rahmenbedingungen in der Türkei. In Grossbritannien dürfte sich der Baumarkt
nach den Rückgängen in den letzten beiden Jahren stabilisieren. In den Benelux-Ländern wird mit
einem soliden Wachstum in Belgien und einem aufgrund verschärfter Umweltvorschriften flachen
Verlauf des Marktumfelds in den Niederlanden gerechnet. In Nordamerika werden im für Geberit
wichtigen institutionellen Bausektor leichte Rückgänge prognostiziert. In der Region Nahost/Afrika
wird das Marktumfeld in der Golfregion durch die anhaltenden politischen Unsicherheiten und
Liquiditätsprobleme geprägt sein, was eine Prognose sehr schwierig macht. In Südafrika wird die
Situation aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung zurückhaltend beurteilt. In der Region
Fernost/Pazifik wird für den chinesischen Wohnungsbau ein weiterhin moderates Wachstum erwartet.
Währenddem die Wachstumserwartungen für die Bauwirtschaft in Indien aufgrund mangelnder
Liquidität beschränkt sind, dürfte sich die Bauindustrie in Australien weiterhin rückläufig entwickeln.
Die gestiegenen geopolitischen Risiken und die anhaltenden Handelsstreitigkeiten machen einen
Ausblick auf die Entwicklung der Rohmaterialmärkte weiterhin sehr schwierig. Aus heutiger Sicht sind
im ersten Quartal 2020 tiefere Rohstoffpreise gegenüber dem vierten Quartal 2019 zu erwarten.
Ziel ist es, in allen Märkten überzeugende Leistungen zu erbringen und wie in den Vorjahren weitere
Marktanteile zu gewinnen. Dabei sollen die in den letzten Jahren neu eingeführten Produkte, die
fokussierte Bearbeitung von Märkten, in denen Geberit Produkte oder Technologien noch
untervertreten sind sowie der weitere Ausbau des Dusch-WC-Geschäfts wichtige Beiträge leisten.
Entsprechend der Geberit Strategie sollen parallel dazu die Geschäftsprozesse kontinuierlich
optimiert und auch 2020 weiterhin hohe Margen und ein starker Free Cashflow erzielt werden.
Verwaltungsrat und Konzernleitung sind überzeugt, für die bevorstehenden Chancen und
Herausforderungen sehr gut gerüstet zu sein. Die Möglichkeiten, welche die Kombination von
technischem Know-how im Bereich der Sanitärtechnik «hinter der Wand» und der Designkompetenz
«vor der Wand» bietet, sollen weiterhin dezidiert wahrgenommen werden. Ein Schwerpunkt wird im
Jahr 2020 auf die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie und die weitere Markenharmonisierung
gelegt.