Das Zusammenspiel von Zulieferern und Herstellern muss flexibler und schneller werden

 

Aktuell diskutieren Vertreter der Automobilbranche und der Politik über die Zukunft der Automobilbranche und deren Zulieferer. In ersten Gesprächen konnten bisher keine konkreten Punkte festgehalten werden, aber eines wurde schon jetzt deutlich: es wird ein Wandel stattfinden.

Die letzten Monate in der Krise haben gezeigt, dass das Zusammenspiel von Zulieferern und Herstellern flexibler und schneller vonstatten gehen muss.

Hierzu äußert sich Bjoern Klaas, VP und Managing Director von Protolabs EMEA, in einem Kommentar.

„Es geht nicht mehr nur darum, eine Milliarde Stück zu möglichst niedrigen Kosten zu produzieren, sondern auch darum, durch Anpassung und Flexibilität der Marktnachfrage und künftigen Risiken Rechnung zu tragen“, sagt Björn Klaas, VP und Managing Director von Protolabs EMEA. „Meiner Meinung nach sollten kritische Fertigungsteile, die die Produktion zum Stillstand bringen könnten, von einer Bezugsquelle abgenommen werden, die schnell reagieren und die potenzielle Lücke füllen kann.“

„Dank des technologischen Fortschritts und der Digitalisierung der Fertigung gibt es Express-Hersteller, die Teile und Komponenten innerhalb von weniger als 24 Stunden liefern können. Diese Unternehmen bieten neben der klassischen Prototypenherstellung auch On-Demand-Fertigungsservices an und ihr Geschäftsmodell ist auf schnelle Lieferung ohne Qualitätseinbußen ausgelegt. Erreicht wird dies durch einen komplett digitalen Prozess, der mit einer automatisierten Machbarkeitsanalyse der CAD-Modelle beginnt. Danach werden die Modelle in Programme für die Hochgeschwindigkeitsmaschinen in der Fertigungsanlage übersetzt.

Es ist an der Zeit, dass Beschaffungsprofis in Fertigungsunternehmen ihre Lieferketten unter die Lupe nehmen und Bereiche ermitteln, in denen eine Unterbrechung schwerwiegende Folgen haben könnte. Es gibt viele Möglichkeiten, derartige Risiken zu mindern und einige Lösungsansätze erfordern weitreichende Branchenkenntnisse und laterales Denken.

Die gute Nachricht ist: On-Demand-Hersteller können als Teil der Unternehmensstrategie zur Minderung von Lieferkettenrisiken genutzt werden, da sie von vornherein über die Systeme verfügen, die eine schnelle Reaktion ermöglichen. Denn das gehört zu dem Geschäftsmodell der jeweiligen Unternehmen und kann in puncto Kosten den Ausschlag geben, ob die Produktion heruntergefahren werden muss oder am Laufen gehalten werden kann.“