thyssenkrupp baut zweite Biokunststoff-Anlage in China

  • PLAneo® Technologie von thyssenkrupp macht Produktion von Kunststoffen nachhaltig und wirtschaftlich attraktiv
  • Biologisch abbaubar, nahezu CO2-neutral und vielseitig einsetzbar: Polyactid (PLA) bietet Potenzial für viele Anwendungsbereiche
  • Neue Anlage zur Produktion von jährlich 30.000 Tonnen PLA soll 2021 in China in Betrieb gehen

thyssenkrupp hat im Anlagenbau kürzlich einen weiteren Auftrag für den Bau einer Biokunststoff-Anlage auf Basis der patentierten PLAneo®-Technologie gewonnen. Die Anlage soll im Süden Chinas entstehen und jährlich 30.000 Tonnen Polyactid (PLA) produzieren. Der kompostierbare Biokunststoff PLA wird zu 100 Prozent aus erneuerbarer Biomasse gewonnen. Damit bildet er eine umweltfreundliche, CO2-sparende und gleichzeitig wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen ölbasierten Kunststoffen.

“In einem zunehmend umweltbewussten Umfeld wächst der Markt für Biokunststoffe kontinuierlich. Insbesondere PLA hat aufgrund seiner Vielseitigkeit großes Potenzial, nicht nur die Verpackungsindustrie, sondern auch andere Branchen wie die Lebensmittel-, Konsumgüter- oder Automobilindustrie nachhaltig zu verändern. Mit unserer PLAneo®-Technologie wollen wir diese Entwicklung unterstützen“, so Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Electrolysis & Polymers Technologies. „Gleichzeitig stärken wir mit diesem zweiten Auftrag unsere Position auf dem asiatischen Markt, der heute etwa die Hälfte der globalen Produktionskapazitäten für Biokunststoffe repräsentiert.“

Die neue Anlage wird PLA unter anderem für die Herstellung umweltfreundlicher Verpackungen, Fasern, Textilien und technischer Kunststoffe produzieren. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2021 geplant. thyssenkrupp übernimmt das Design der Anlage und liefert die wesentlichen Komponenten.

PLAneo®: thyssenkrupp macht Polylactid zur echten Alternative

Polylactid ist ein biologisch abbaubarer Kunststoff, der dank seiner physikalischen und mechanischen Eigenschaften viele herkömmliche Materialien wie PET, PP und PS ersetzen kann. Als Ausgangsstoff für den PLAneo®-Prozess dient Milchsäure, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zucker, Stärke oder Cellulose gewonnen wird. Die Technologie zeichnet sich durch eine besonders effiziente und ressourcenschonende Umwandlung von Milchsäure zu PLA aus. Bei ihrer Entwicklung hat thyssenkrupp vom jahrzehntelangen Know-how aus dem Bau von mehr als 400 Kunststoffanlagen weltweit profitiert.

„Mit PLAneo® können unsere Kunden auf fossile Rohstoffe verzichten und den Ausstoß von CO2 deutlich reduzieren – und das zu Produktionskosten, die mit herkömmlichen Kunststoffen konkurrieren können“, ergänzt Udo Mühlbauer, Produktmanager bei thyssenkrupp. „Die Technologie eignet sich auch für großtechnische Anlagen mit Kapazitäten von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr. Außerdem haben wir den Energieverbrauch des Verfahrens durch ein Energierückgewinnungssystem reduziert. Das senkt die Kosten zusätzlich und macht die Produktion noch nachhaltiger.“

Die erste kommerzielle Anlage auf Basis der PLAneo®-Technologie errichtete thyssenkrupp für Chinas größten Lebensmittel- und Getränkekonzern COFCO. Sie ging Ende 2018 in Changchun in Betrieb.