Chlorproduktion in Uerdingen erweitert

  • Erweiterung der Produktionskapazität um 52.000 Jahrestonnen
  • Covestro investiert mittleren zweistelligen Millionenbetrag
  • Weitere Modernisierungen sollen folgen

Chlor wird für die Produktion von rund zwei Drittel aller chemischen (Vor-)Produkte und Kunststoffprodukte benötigt und ist damit ein entscheidender Baustein der chemischen Industrie. Kürzlich hat Covestro einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investiert, um seine Chloranlage in Krefeld-Uerdingen im Rahmen eines Großstillstandes zu erweitern.

„Mit diesem Ausbau erweitern wir die Chlorkapazität um 52.000 Jahrestonnen und leisten auf diese Weise einen Beitrag zur Stärkung des Standorts Krefeld-Uerdingen. Die erhöhte Chlormenge macht es unter anderem möglich, die Makrolon-Produktion entsprechend der gesteigerten Nachfrage auszuweiten. Das ist nicht nur gut für Krefeld-Uerdingen, sondern für den gesamten NRW-Verbund“, erklärt Dr. Daniel Koch, Leiter der NRW-Produktionsstandorte.

Zwei neue Elektrolyseure nach modernstem Verfahren

Während eines Großstillstands mehrerer Betriebe im vergangenen Jahr wurden in die Chloranlage zwei neue zusätzliche Elektrolyseure eingebunden. Damit verfügt die Chlorelektrolyse nun über zwölf Elektrolyseure. Der Ausbau kommt dabei nicht nur der Produktion, sondern auch der Umwelt zugute: „Die neuen Elektrolyseure arbeiten mit der innovativen, ressourcenschonenden Sauerstoffverzehrkathode-Technologie (SVK). Im Vergleich zu den herkömmlichen Chloralkali-Elektrolyseuren reduziert sich der Energieverbrauch mit der SVK um bis zu 25 Prozent“, erklärt Betriebsleiter Dr. Robert Vieler.

Über 1000 Meter Rohrleitung verlegt

Für die neuen Elektrolyseure wurden extra neue Rohrleitungen für die Chlortrocknung und einen neuen zweiten Solebehälter installiert, um das gesamte System an den gesteigerten Bedarf anzupassen. Insgesamt über 1000 Meter Rohrleitungen kamen so zusammen. Eine große Herausforderung gerade in den sehr engen Anlagenabschnitten. Zudem mussten die regulären Stillstandsarbeiten mit einer Vielzahl von eigenen Mitarbeitern und Partnerfirmenbeschäftigten ebenfalls sicher weitergehen und parallel abgearbeitet werden. Die Hygiene- und Abstandsregeln im Zuge der Covid-19-Pandemie erschwerten die Arbeiten zusätzlich. Aber am Ende waren die Mühen erfolgreich: „Alle Tätigkeiten konnten im engen, aber sicheren und Pandemie-konformen Abstand bewerkstelligt werden, so dass keine einzige Infektion während der Stillstandtätigkeiten hier ihren Anfang nahm. Für dieses umsichtige und verantwortungsvolle Handeln und Arbeiten danken wir allen Beteiligten ganz herzlich.“

Weitere Modernisierungen folgen

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind natürlich auch im Umgang mit den neuen Elektrolyseuren geschult worden. Das Leitsystem in der Messwarte ist entsprechend erweitert worden. In Folgeprojekten arbeiten die Experten kontinuierlich daran, die Anlage weiter zu modernisieren. So erfolgt nach und nach ein Ersatz von alten Anlagenteilen. Darüber hinaus werden die Chlorlagertanks in Zukunft ebenfalls noch ausgetauscht.

Die Chlorkapazität von Covestro in den NRW-Werken liegt bei 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Global produziert Covestro rund 2,2 Millionen Tonnen Chlor im Jahr.