Starke Performance im vierten Quartal 2020 aufgrund höherer Mengen und Preise

  • Dividendenvorschlag von 3,30 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2020
    (2019: 3,30 Euro je Aktie)
  • Bonus für Mitarbeitende als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung

Ausblick 2021:

  • Umsatzsteigerung auf 61 Milliarden Euro bis 64 Milliarden Euro
    (2020: 59,1 Milliarden Euro)
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,1 Milliarden Euro und 5,0 Milliarden Euro (2020: 3,6 Milliarden Euro)

„In einem herausfordernden Geschäftsjahr 2020 konnte BASF einen starken Schlussspurt hinlegen“, sagte BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller bei der Vorstellung des BASF-Berichts 2020. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen übertraf die Prognose des Unternehmens vom Oktober für das Gesamtjahr 2020 und lag deutlich über dem Analystenkonsens. Deshalb hat BASF bereits am 20. Januar 2021 vorläufige Zahlen vorab veröffentlicht.

„Wir haben den Absatz im vierten Quartal 2020 in allen Regionen gesteigert“, so Brudermüller: „In Greater China verzeichneten wir weiterhin ein zweistelliges Mengenwachstum. Die Mengen stiegen im Schlussquartal in fast allen Segmenten.“ In einigen Commodity-Produktlinien, zum Beispiel bei Isocyanaten, konnte BASF auch die Margen deutlich ausweiten. Niedrigere Fixkosten trugen ebenfalls zu dem guten Ergebnis im vierten Quartal 2020 bei.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der BASF-Gruppe im vierten Quartal 2020

Der Umsatz im vierten Quartal 2020 stieg um 8 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Die Mengen erhöhten sich um 7 Prozent. Auch die Preise stiegen um 7 Prozent, vor allem getrieben durch die Segmente Surface Technologies, Agricultural Solutions und Materials. Portfolioeffekte trugen 1 Prozent bei und resultierten aus der Übernahme des Polyamidgeschäfts von Solvay. Währungseffekte wirkten sich mit 7 Prozent negativ auf den Umsatz aus.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im vierten Quartal um 15 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das EBITDA belief sich auf 2,0 Milliarden Euro nach 1,6 Milliarden Euro im vierten Quartal 2019. Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich im vierten Quartal um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Dieser Anstieg war vor allem auf deutlich höhere Ergebnisse in den Segmenten Materials, Chemicals und Industrial Solutions zurückzuführen. Geringere Beiträge der übrigen Segmente sowie von Sonstige wurden mehr als ausgeglichen. Die Sondereinflüsse im EBIT beliefen sich auf minus 181 Millionen Euro, verglichen mit minus 263 Millionen Euro im vierten Quartal 2019. Das EBIT stieg im vierten Quartal 2020 um 61 Prozent auf 932 Millionen Euro.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der BASF-Gruppe im Jahr 2020

Der Umsatz im Gesamtjahr 2020 war mit 59,1 Milliarden Euro nahezu stabil. Negative Währungs- und Mengeneffekte wurden durch höhere Preise und positive Portfolioeffekte nahezu kompensiert.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 7,4 Milliarden Euro um 11 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das EBITDA belief sich auf 6,5 Milliarden Euro, nach 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2019. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag im Gesamtjahr 2020 mit 3,6 Milliarden Euro um 23 Prozent unter dem Vorjahreswert. Aufgrund der Auswirkungen der Pandemie verzeichneten alle Segmente – mit einer Ausnahme – ein geringeres Ergebnis: Das Segment Industrial Solutions erreichte beim EBIT vor Sondereinflüssen das Niveau des Jahres 2019. Der Ergebnisrückgang auf Ebene der BASF-Gruppe war besonders auf die deutlich geringeren Beiträge der Upstream-Geschäfte in den Segmenten Chemicals und Materials zurückzuführen. Der starke Nachfragerückgang aus der Automobilindustrie belastete vor allem die Ergebnisentwicklung im Segment Surface Technologies.

Das EBIT sank von 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf minus 191 Millionen Euro im Jahr 2020. Insgesamt beliefen sich die Sondereinflüsse im EBIT auf minus 3,8 Milliarden Euro, verglichen mit minus 442 Millionen Euro im Jahr 2019. Dieser Anstieg der Sonderbelastungen resultierte hauptsächlich aus nicht zahlungswirksamen Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im dritten Quartal 2020.

Cashflow der BASF-Gruppe im Jahr 2020

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 5,4 Milliarden Euro gegenüber 7,5 Milliarden Euro im Vorjahr. „Trotz der negativen Auswirkungen der Pandemie auf unser Geschäft erzielten wir einen soliden Free Cashflow von 2,3 Milliarden Euro im Vergleich zu 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2019“, so Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel. Der Rückgang war vor allem auf das geringere Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen sowie die höhere Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen zurückzuführen. Geringere Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen konnten dies teilweise ausgleichen.

Dividendenvorschlag von 3,30 Euro je Aktie

„Eine verlässliche Dividendenzahlung hat für uns Priorität, auch in schwierigen Zeiten“, so Brudermüller. Deshalb werde der BASF-Vorstand gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividende von 3,30 Euro je Aktie zur Beschlussfassung vorschlagen. Insgesamt plant BASF, wie im vergangenen Jahr, 3 Milliarden Euro an ihre Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten. Auf Basis des Jahresschlusskurses von 64,72 Euro würde BASF eine hohe Dividendenrendite von 5,1 Prozent bieten.

BASF zahlt Anerkennungs-Bonus trotz stark rückläufigem ROCE

Der Return on Capital Employed (ROCE) lag bei 1,7 Prozent, nach 7,7 Prozent im Jahr 2019. Das für diesen Rückgang maßgebliche EBIT wurde vor allem durch nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro belastet.

Dies hat auch Auswirkungen auf die erfolgsabhängige Vergütung der Mitarbeitenden. Denn der ROCE bestimmt ihre variable Vergütung. Im Jahr 2020 lag er unterhalb der Schwelle für eine Bonuszahlung. Dennoch hat der Vorstand beschlossen, einen Bonus als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung zu zahlen. Brudermüller: „Mit diesem Bonus wollen wir den großen Einsatz des BASF-Teams im Pandemiejahr 2020 würdigen, das für alle schwierig war.“ Insgesamt wird das Unternehmen 360 Millionen Euro an Boni auszahlen.

Erreichung der nichtfinanziellen Ziele

BASF will bis 2030 CO2-neutral wachsen und die Treibhausgasemissionen der Produktionsstandorte und des Energieeinkaufs konstant auf dem Niveau von 2018 halten, während die Produktion weiter gesteigert wird. 2018 waren dies 21,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Im Jahr 2020 beliefen sich diese Emissionen auf 20,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Dies entspricht einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 20,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente). Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Prozessoptimierung sowie geringere Produktionsmengen führten zu rückläufigen Emissionen. Gegenläufig wirkte jedoch vor allem die Integration des im Januar 2020 erworbenen Polyamid-Geschäfts von Solvay.

Darüber hinaus strebt BASF bis 2025 einen Umsatz von 22 Milliarden Euro mit Accelerator-Produkten an. Im Jahr 2020 erwirtschafte BASF mit Accelerator-Produkten einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung von 11 Prozent gegenüber 15,0 Milliarden Euro im Jahr 2019. Die positive Entwicklung des Accelerator-Umsatzes in den Segmenten Surface Technologies und Agricultural Solutions war der Hauptgrund für diesen Anstieg.

Position im Bereich Nachhaltigkeit weiter gestärkt

„Auf unserem Weg zu einem nachhaltigeren Geschäft haben wir im Jahr 2020 wichtige Meilensteine erreicht“, so Brudermüller. Im Rahmen des Carbon-Management-Programms hat BASF einen Pilotreaktor für die Methanpyrolyse in Betrieb genommen. „Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur großtechnischen Produktion von Wasserstoff ohne CO2-Emissionen – und mittelfristig eine energieeffizientere Alternative zur Wasserelektrolyse“, sagte Brudermüller.

Zwei BASF-Standorte in Texas – Freeport und Pasadena – haben sich kürzlich den Zugang zu erneuerbarer Energie gesichert. Insgesamt werden bereits 19 BASF-Standorte weltweit teilweise oder vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben.

Im Rahmen des Programms zur Kreislaufwirtschaft hat BASF erfolgreich die ersten kommerziellen Mengen von sogenannten Ccycled-Produkten auf den Markt gebracht. In diesem Jahr sollen die Mengen weiter gesteigert werden.

Ausblick 2021 für die BASF-Gruppe

Für das Jahr 2021 erwartet BASF, dass sich die Weltwirtschaft von dem starken Einbruch infolge der Corona-Pandemie erholen wird. Allerdings bleiben die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung außergewöhnlich hoch. Durch eine breite Spanne berücksichtigt das Unternehmen in seiner Prognose deshalb das Risiko von erneuten Unterbrechungen der globalen Lieferketten sowie damit verbundener negativer Effekte auf die gesamte Wirtschaft. Brudermüller: „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir ohne solche negativen Auswirkungen ein Ergebnis erwirtschaften können, das am oberen Rand unseres Prognoseintervalls liegt.“

In ihrer Prognose geht BASF davon aus, dass die Abnehmerindustrien wachsen werden, besonders die Automobilindustrie. Die Weltwirtschaft wird im Vergleich zu 2020 mit voraussichtlich 4,3 Prozent erheblich wachsen. Für die globale Chemieproduktion erwartet BASF mit 4,4 Prozent ein Wachstum deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Das Unternehmen rechnet mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 50 US-Dollar/Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,18 US-Dollar/Euro.

Unter diesen Annahmen will BASF den Umsatz auf 61 Milliarden Euro bis 64 Milliarden Euro steigern. Für das EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe rechnet BASF mit einem Wert zwischen 4,1 Milliarden Euro und 5,0 Milliarden Euro. Der ROCE wird voraussichtlich zwischen 8,0 Prozent und 9,2 Prozent liegen.

Für die Umsätze mit Accelerator-Produkten erwartet BASF 2021 einen Wert zwischen 18 Milliarden Euro und 19 Milliarden Euro. Die CO2-Emissionen des Unternehmens werden sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf einem Wert zwischen 20,5 Millionen Tonnen und 21,5 Millionen Tonnen stabilisieren.

Investitionen in organisches Wachstum

Einen Ausblick gab Brudermüller auch auf künftige Investitionen. Für den Zeitraum von 2021 bis 2025 plant BASF Sachinvestitionen von insgesamt 22,9 Milliarden Euro. Auf die Region Asien-Pazifik entfallen davon 41 Prozent und auf Europa 39 Prozent. Für 2021 plant das Unternehmen Investitionen in Höhe von insgesamt 3,6 Milliarden Euro.