Sustainability Award in Automotive

  • Acht Unternehmen ausgezeichnet
  • Neuer Award für ganzheitliche Nachhaltigkeit in der Automobilbranche hat Zukunftslösungen in sieben Kategorien gekürt

Der in diesem Jahr erstmals vergebene Sustainability Award in Automotive von ATZ|MTZ und Roland Berger zeichnet Unternehmen aus, die in den Kategorien Antriebstechnik, Best Startup, Gesamtfahrzeug, Supply Chain, Operations, Best Business Modell sowie Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz Mobilitätslösungen entwickelt haben, die Umwelt und Ressourcen zukunftsorientiert und nachhaltig berücksichtigen. Die namhafte Jury hat jetzt acht Sieger*innen in diesen sieben Kategorien gekürt.

Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einer neuen Leitwährung. Die grundlegenden Veränderungen, denen die Automobilindustrie unterworfen ist, bergen komplexe Herausforderungen. Daher ist es wichtig, dass die Fahrzeugindustrie die Mobilitäts- und Energiewende als Chance für die Zukunft sieht. Dass sie dies tut, zeigt die Einreichung von mehr als 50 Projekten zum ersten Sustainability Award in Automotive. 23 davon schafften es in einer Vorauswahl ins Finale. „Wir freuen uns sehr, dass unser Award bereits in der ersten Auflage auf so viel Interesse gestoßen ist. Wir sehen daran, dass die gesamte Automobilindustrie sich des Nachhaltigkeitsthemas angenommen hat“, sagt Stefanie Burgmaier, Geschäftsführerin der Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, zu der auch die ATZ|MTZ-Familie gehört.

Die Jury, bestehend aus Dr. Katrin Goldammer, Geschäftsführerin des Reiner-Lemoine-Instituts, Automobilindustrie-Veteran Dr. Peter Mertens, Gundula Pally, Partnerin bei Roland Berger, Hannah Zühlke, Principal bei Roland Berger, sowie ATZ/MTZ-Herausgeber Dr. Johannes Liebl hat sich jetzt für acht preiswürdige Projekte in sieben Kategorien entschieden. Die Prämierung der Lösungen und Produkte erfolgte in enger Anlehnung an die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (UN). „Die Automobilindustrie denkt Nachhaltigkeit längst ganzheitlich und nicht mehr nur auf den CO2-Ausstoß in der Nutzungsphase bezogen. Es ist beeindruckend, mit welchen Konzepten die Branche mittlerweile zum Beispiel die Produktion oder die Lieferkette durch nachhaltige Einkaufsleitsätze verändert“, sagt Christian Böhler, Partner bei Roland Berger und Mit-Initiator des Awards. In einem abwechslungsreichen und intensiven Pitch stellten alle zuvor für das Finale nominierten Unternehmen ihr Projekt der Jury vor, die dann direkt über die Sieger abstimmte.

Gewonnen in der Kategorie Antriebstechnik hat Trailer Dynamics für sein Konzept der Elektrifizierung von Langstrecken-LKWs, bei dem eine leistungsstarke elektrische Achse eine der nicht angetriebenen Achsen des Trailers ersetzt. Best Startup wurde die Kooperation von Mercedes-Benz mit dem Abfallverwertungs-Start-up UBQ Materials. Sie testet derzeit die Einsatzmöglichkeiten eines neuen thermoplastischen Materials in der Produktion von Automobilteilen, das durch die Umwandlung unsortierter Haushaltsabfälle hergestellt wird. Die Kategorie Gesamtfahrzeug entschied Röchling Automotive mit dem Projekt Biopolymere auf PLA-Basis für sich. Die Polymere bestehen zu mindestens 90 % aus Inhaltsstoffen, die beispielsweise aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder Zellulose gewonnen werden. In der Kategorie Supply Chain gewann Audi für seine Strategie, die neben einem Nachhaltigkeitsrating auch ein CO2-Programm in der Lieferkette sowie den unterstützenden Einsatz von KI im Konzernverbund nutzt. Im Bereich Operations setzte sich Albert Handtmann Metallgusswerk durch, die bei ihrem neuen Leichtmetallgusswerk im slowakischen Kechnec durch effiziente Anlagen sowie ein intelligentes Wärme- und Kältekonzept Energie spart. Circular Economy Solutions präsentierte das siegreiche Projekt in der Kategorie Best Business Modell mit dem Projekt CoremanNet, einem internationalen Logistiknetzwerk zur Allteilerückführung im Automotive Aftermarket. Im Vergleich zur Neuproduktion spart dieses Remanufacturing massiv Primärrohstoffe und reduziert den Energieverbrauch sowie die Produktionskosten deutlich. In der Kategorie Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz setzten sich Dana Incorporated als Zulieferer und Polestar als Hersteller durch. Dana hat einen neuen Elektromotor entwickelt, der die Batterielebensdauer und die Arbeitszyklen mit einem hohen Wirkungsgrad verlängert. Das chinesische Polestar-Werk ist das einzige Automobilwerk in China, das den Gold-Status im weltweit anerkannten LEED-Bewertungssystem erhalten hat. Die Anlage wird mit erneuerbarem Strom betrieben und legt den Schwerpunkt auf energieeffiziente Gebäude und Flächennutzung sowie das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen.

Neben den ausgezeichneten haben alle im Finale als preiswürdig erkannten Unternehmen die Möglichkeit, ihre eingereichten Nachhaltigkeitsinitiativen in den Dimensionen Environment, Social und Governance (ESG) mit Hilfe von Siegeln darzustellen, die mit dem Award vergeben werden.