BRÜSSEL. Zum Abschluss ihrer zweiten zehnjährigen freiwilligen Selbstverpflichtung zur nachhaltigen
Entwicklung zieht die europäische PVC-Branche Bilanz und blickt bereits auf das Jahr 2030. Zu den
wichtigsten Ergebnissen, die in dem heute veröffentlichten VinylPlus® Progress Report 2021
zusammengefasst sind, gehören die kontinuierliche Weiterentwicklung von Erfassungs- und
Verwertungssystemen für PVC-Abfälle in ganz Europa, die seit 2000 das Recycling von 6,5 Millionen
Tonnen PVC ermöglicht haben, der schrittweise Ersatz der problematischsten Additive, die
Reduzierung des Energieverbrauchs in der Produktion sowie die Entwicklung des VinylPlus® Product
Label. Mit Blick in die Zukunft bekräftigt VinylPlus® sein starkes Engagement und die Verpflichtung, bis
2025 im Einklang mit den Zielen der Circular Plastics Alliance 900.000 Tonnen PVC pro Jahr und bis
2030 eine Million Tonnen zu recyceln.
In den vergangenen 20 Jahren hat die europäische PVC-Branche durch VinylPlus stetige Fortschritte
bei der Produktverantwortung, bei der Erforschung innovativer Technologien und bei der Verbesserung
des ökologischen Fußabdrucks von PVC gemacht. Fortschritte beim Recycling wurden vor allem durch
den Aufbau von Erfassungs- und Verwertungssystemen erzielt, die es vor 20 Jahren noch nicht gab.
Seitdem hat sich VinylPlus als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft erwiesen, indem es für eine
kontinuierlich wachsende und sichere Verwertung von PVC gesorgt hat, und bis zum Ausbruch der
Corona-Pandemie auf einem guten Weg war, das angestrebte Recyclingziel von 800.000 Tonnen pro
Jahr bis 2020 zu erreichen. Trotz der Herausforderungen, denen die Branche im Jahr 2020
gegenüberstand, hat VinylPlus ein großartiges Ergebnis erzielt: mehr als 730.000 Tonnen PVC wurden
recycelt und in neuen Produkten wiederverwendet. Das entspricht mehr als 91 Prozent des Ziels für
2020. Die europäische PVC-Branche hat seit 2000 6,5 Millionen Tonnen recyceltes PVC zu neuen
Produkten verarbeitet und dadurch fast 13 Millionen Tonnen CO2-Emmissionen eingespart sowie 1.500
Arbeitsplätze in Recyclingbetrieben geschaffen.
VinylPlus geht über die Kreislaufwirtschaft hinaus und hat weitere Nachhaltigkeitsthemen wie
Energieeffizienz, nachhaltige Materialbeschaffung und Produktion sowie den verantwortungsvollen
Einsatz von Additiven aufgegriffen. Der Energiebedarf für die Herstellung einer Tonne PVC sank
zwischen 2007-2008 und 2015-2016 um durchschnittlich 9,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden die
CO2-Emissionen bei der durchschnittlichen PVC-Produktion um 14,4 Prozent reduziert. Bei den
Verarbeitern sank der Energieverbrauch für die wichtigsten Anwendungen wie Fensterprofile, Rohre,
Bodenbeläge und Folien im Jahr 2020 zwischen 16 und 26,5 Prozent im Vergleich zu 2010.
In Zusammenarbeit mit The Natural Step wurde die Methodik des Additive Sustainability Footprint
(ASF) entwickelt. Diese wurde von LCA-Experten überprüft und bestätigt. Sie hilft Additivherstellern bei
der Nachhaltigkeitsbewertung ihrer aktuellen und neuen Additive, die in PVC-Produkten verwendet
werden.
Das VinylPlus® Product Label, das Nachhaltigkeitszeichen für PVC-Produkte im Bauwesen, „liefert
nicht nur spezifische Kriterien für eine nachhaltigere PVC-Produktion und -Verwendung“ – so Stijn
Brancart, Experte für Circular Construction bei VIBE, „sondern setzt auch eine Diskussion in Gang und
spornt die Hersteller an, diese Kriterien durch unterschiedliche Vorgehensweisen anzuwenden. Das
Label konzentriert sich auf den Rezyklat-Anteil und das Potenzial für den Wiedereinsatz, enthält aber
auch Kriterien für die Rückbaubarkeit und sogar Rückgabebedingungen”. Bis heute wurde das
VinylPlus® Product Label für 128 PVC-Produkte verliehen und unterstützt sowohl Verbraucher als auch
öffentliche Auftraggeber bei nachhaltigeren Kaufentscheidungen.
Seit 2019 gehört VinylPlus zu den Unterzeichnern der Circular Plastics Alliance und leitet die
Arbeitsgruppe „Construction“. Die Multi-Stakeholder-Plattform der EU-Kommission hat das Ziel, den
Markt für recycelte Kunststoffe bis 2025 auf zehn Millionen Tonnen zu steigern.
„Ich freue mich sehr über das Engagement und die proaktive Rolle von VinylPlus in der Circular Plastics
Alliance”, so Kirsi Ekroth-Manssila, Head of Unit, DG GROW bei der EU-Kommission. „Ich bin
zuversichtlich, dass, mit der Zusammenarbeit aller Circular Plastics Alliance Mitglieder und mit dem
positiven Beispiel von VinylPlus als effektive und erfolgreiche wertschöpfungskettenübergreifende
Plattform das Gesamtergebnis ein Erfolg sein wird. VinylPlus ist ein perfektes Beispiel dafür, wie die
Kreislaufwirtschaft Realität werden kann, da es im Jahr 2000 die erste Wertschöpfungskette war, die
sich dieser Herausforderung gestellt hat, um ein Problem in eine Chance zu verwandeln“.
Als geeinte Wertschöpfungskette hat VinylPlus große Erfolge erzielt. Dennoch können wir nicht
stillstehen. In den vergangenen Monaten hat die gesamte PVC-Wertschöpfungskette gemeinsam mit
ihren Stakeholdern hart daran gearbeitet, ihre nächste 10-Jahres-Selbstverpflichtung zur nachhaltigen
Entwicklung bis 2030 zu erstellen, die beim VinylPlus® Sustainability Forum 2021 #TOWARDS2030
offiziell vorgestellt werden wird.
„Wenn wir zurückblicken, haben wir viel erreicht”, so Brigitte Dero, Managing Director von VinylPlus. „Es
gibt jedoch noch viel mehr zu tun, insbesondere wenn wir proaktiv zu den UN-Zielen für nachhaltige
Entwicklung (SDG) beitragen wollen. Wir gehen jetzt in die nächste Phase unseres Engagements für
eine nachhaltige Entwicklung über, indem wir die Erfahrungen und Erfolge aus über 20 Jahren nutzen,
um ein neues und noch ehrgeizigeres Engagement für die kommende Dekade aufzubauen und um
einen weiteren Beitrag zu einer nachhaltigeren und kreislauforientierten Zukunft zu leisten. Wir freuen
uns auf den offiziellen Start unserer nächsten Selbstverpflichtung bis 2030 bei unserem VinylPlus®
Nachhaltigkeitsforum am 17. Juni und auf die Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern“.