Die Zukunft der Kunststoffbranche liegt in der Zirkulären Wirtschaft

Kunststoff kann fast alles. Er kann auch besser als viele andere Werkstoffe im Kreis gefahren werden. Da waren sich alle Teilnehmer auf dem WIP-Jahresforum 2021 einig. „Plastics for Future“ lässt sich realisieren mit nachhaltigem Kunststoff. Um von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaft zu kommen, ist gemeinsames Handeln gefordert.

Unsere Welt steht vor enormen globalen Herausforderungen. Die Ressource Erdöl wird immer knapper. Der „Müll“ wird immer mehr. Das Denken und Wirtschaften in Kreisläufen ist gefordert. Dabei muss in Zukunft darauf geachtet werden, die Dinge ganzheitlich nachhaltig zu betrachten. Die Potentiale des Kunststoffs müssen genutzt, Lösungen für die Kreislaufführung verbessert werden.

„Bisher wurden Kunststoffe und Produkte im Hinblick auf ihre Verarbeitung und Anwendung optimiert. Das reicht nicht. Kunststoffe und Produkte müssen zusätzlich mit Blick auf weitere Nutzungsphasen und damit auch stärker mit Blick auf die Kreislaufführung optimiert werden. Wertschöpfungsketten müssen zu Wertschöpfungskreisläufen werden,“ so Prof. Dr. Endres, Leiter des Instituts für Kunststoff- und Kreislauftechnik an der Leibniz Universität Hannover, WIP-Vorstands-Mitglied und Moderator des WIP-Jahresforum 2021.

Daran müssten alle Beteiligten gemeinsam arbeiten. Die Botschaft an den Niedersächsischen Wirtschaftsminister, Dr. Bernd Altusmann, war deshalb unmissverständlich: Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe gelinge nur durch eine Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. „Hierzu ist auch eine gemeinsame Unterstützung aus allen Ministerien notwendig“, verdeutlichte Prof. Dr. Krumpholz, Vorstandsvorsitzender des WIP und Professor für Kunststofftechnik an der Hochschule Osnabrück.

Der Minister stärkte der Kunststoffbranche in seinem Grußwort den Rücken: „Wir streben danach, immer effizienter zu leben. Gerade deshalb bietet Kunststoff unverzichtbare Potenziale für den Aufbruch in ein klimaneutrales Industriezeitalter. Niedersachsen und Deutschland haben eine starke und innovative Kunststoffindustrie. Umwelttechnisch werden hier Maßstäbe gesetzt, an die andere Länder nur schwer heranreichen. Im Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitet das Wissens- und Innovations-Netzwerk Polymertechnik zukunftsorientierte und umsetzbaren Lösungen – das ist der richtige Weg, um die ernsthaften, durch Kunststoff verursachten Umweltprobleme anzugehen und gleichzeitig seine großen Stärken auszuschöpfen,“

WIP-Kunststoffe:
Die Kunststoffindustrie in Norddeutschland hat einen hohen wirtschaftlichen und sozialen Stellenwert. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Innovationsfähigkeit von Unternehmen der Polymerbranche zu stärken und weiter auszubauen. Zunehmend wichtiger wird es, Wertschöpfungskreise zu schließen. Vor diesem Hintergrund haben Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen im Jahre 2001 das WIP-Kunststoffe Wissens- und Innovations-Netzwerk Polymertechnik gegründet. Dem Netzwerk gehören heute über 50 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Kunststofftechnik an. Der Erfahrungsaustausch, gemeinsamer Wissenszuwachs und Produktentwicklung sowie Problemlösung, stehen ebenso im Mittelpunkt der Arbeit wie die effiziente Partner- und Expertensuche – alles unter dem Motto, gemeinsam schneller zum Erfolg!