9-Monatsbericht 2021 der SURTECO GROUP SE

Geschäftsverlauf
Die gute Geschäftsentwicklung der SURTECO Gruppe setzte sich auch im dritten Quartal fort. So lagen die Umsatzerlöse in den Monaten Juli bis September mit Mio. € 188,3 weiterhin auf einem hohen Niveau und mit einem Plus von 16 % erheblich über dem Vorjahreswert von Mio. € 162,2. Kumuliert auf
das Gesamtjahr stiegen die Umsatzerlöse des Konzerns um 23 % auf Mio. € 566,1 nach Mio. € 459,3 im Vorjahr. Dabei erhöhten sich die Geschäfte in Deutschland um 17 % gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Im restlichen Europa (ohne Deutschland) stiegen die Umsatzerlöse in diesem Zeitraum
um 25 %, in Nord- und Südamerika um 27 % und in Asien, Australien und in sonstigen geografischen Märkten um 25 %.

DECORATIVES
Vor dem Hintergrund einer positiven Geschäftsentwicklung bei wichtigen Absatzbranchen wie der deutschen Holzwerkstoffindustrie, Küchenmöbelindustrie sowie der Büro- und Ladenmöbelindustrie* stiegen die Umsatzerlöse des Segments Decoratives signifikant gegenüber dem Vorjahreszeitraum
Mit einem Zuwachs von 24 % auf Mio. € 410,8 (Vorjahr: Mio. € 331,0) konnte auch das Niveau vor der Corona-Pandemie übertroffen werden.

* Quelle: Bundesamt für Statistik. Umsatzentwicklung Januar bis Juli 2021 ggü. Vorjahr

PROFILES
Mit einem Plus von 32 % gegenüber dem Vorjahr sprang der Umsatz des Segments Profiles in den ersten drei Quartalen 2021 über die 100 Mio. € Marke auf Mio. € 102,6 (Vorjahr: Mio. € 77,9). Im Wesentlichen sorgten Neukundengewinne sowie die anhaltend starke Bautätigkeit für dieses organische Wachstum.

TECHNICALS
Das Segment Technicals, das Anbieter für spezialisierte Produkte in Nischenmärkte vereint, konnte ihre Umsätze in den Monaten Januar bis September 2021 um 5 % auf Mio. € 52,8 (Vorjahr: Mio. € 50,4) steigern.

Ergebnis Konzern
Die drastischen Kostensteigerungen der wichtigsten Rohstoffe in diesem Jahr führten in den ersten drei Quartalen  2021 zu einer Erhöhung der  Materialaufwandsquote (Materialaufwand/ Gesamtleistung) auf 48,9 % nach 45,9 % im Vorjahr.
Der Materialaufwand betrug dabei Mio. € -283,3 nach Mio. € -208,7 in 2020. Der Personalaufwand lag mit Mio. € -130,7 ebenfalls über dem Vorjahreswert von Mio. € -122,0, wobei die Personalaufwandsquote aufgrund der stärker gestiegenen Gesamtleistung von 26,9 % im Vorjahr auf 22,5 % in den ersten
drei Quartalen 2021 abnahm. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von Mio. € -67,0 im Vorjahr auf Mio. € -79,5, im Verhältnis zur Gesamtleistung sank die Quote auf 13,7 % (Vorjahr: 14,7 %). Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Steuern (EBITDA) stieg in den ersten
drei Quartalen 2021 um 51 % auf nunmehr Mio. € 90,6 (Vorjahr: Mio. € 59,9). Im Verhältnis zum Umsatz lag die Marge bei 16,0 % nach 13,0 % im Vorjahr. Unter Abzug von Mio. € -31,5 Abschreibungen (Vorjahr: Mio. € -31,1) ergibt sich ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von Mio. € 59,1 (Vorjahr: Mio. € 28,8). Die EBIT-Marge (EBIT/Umsatz) stieg auf 10,4 % nach 6,3 % im Vorjahr. Aufgrund eines Einmaleffekts aus dem Verkauf der Anteile an der Canplast Mexico S.A. de. C.V im Vorjahr lag das Finanzergebnis trotz geringerer Zinsaufwendungen in den ersten drei Quartalen 2021 mit Mio. € -2,7 über dem Vorjahreswert von Mio. € -1,7. Insofern ergibt sich ein Vorsteuerergebnis (EBT) von Mio. € 56,4 (Vorjahr: Mio. € 27,1) und unter Berücksichtigung von Ertragsteuern in Höhe von Mio. € -17,0 (Vorjahr: Mio. € -8,4) ein Konzerngewinn von Mio. € 39,4 nach Mio. € 18,6 im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag unter Zugrundelegung von unverändert 15,5 Mio. Stück Aktien bei € 2,54 (Vorjahr: € 1,20).

Ergebnis der Segmente
Das EBIT aller Segmente des Konzerns lag in den ersten drei Quartalen 2021 erheblich über den Vorjahreswerten. Im Segment Decoratives stieg das EBIT von Mio. € 21,6 im Vorjahr auf Mio. € 50,7, im Segment Profiles von Mio. € 8,1 auf Mio. € 10,4 und im Segment Technicals von Mio. € 3,3 auf Mio. € 4,7.

Vermögens- und Finanzlage
Zum 30. September 2021 reduzierte sich die Bilanzsumme des SURTECO Konzerns leicht auf Mio. € 797,2 (Jahresende 2020: Mio. € 798,8). Die wesentlichen Faktoren hierfür waren die Ablösung einer Tranche aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von Mio. € 45, wobei Mio. € 30 zu besseren Konditionen wieder aufgenommen wurden, sowie die planmäßige Tilgung eines Darlehen in Höhe von Mio. € 15, wohingegen das Eigenkapital aufgrund der guten Geschäftsentwicklung von Mio. € 373,3 zum Jahresende 2020 auf Mio. € 404,9 zum 30. September 2021 stieg. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dabei um 4,1 Prozentpunkte auf nunmehr 50,8 %. Die langfristigen Schulden minderten sich im Wesentlichen aufgrund der Tilgungen von Mio. € 278,8 auf Mio. € 243,6. Mit Mio. € 148,7 lagen die kurzfristigen Schulden leicht über dem Wert vom Jahresende 2020 (Mio. € 146,7). Auf der Aktivseite der Bilanz stiegen die kurzfristigen Vermögenswerte leicht auf Mio. € 312,2 (31. Dezember 2020: Mio. € 310,6) und die langfristigen Vermögenswerte sanken von Mio. € 488,2 auf Mio. € 485,0.
Die Nettofinanzverschuldung nahm gegenüber dem Jahresende 2020 um 7 % auf Mio. € 155,1 zu. Aufgrund des erhöhten Eigenkapitals sank der Verschuldungsgrad (Nettofinanzverschuldung/ Eigenkapital) um einen Prozentpunkt auf 38 %.
Durch eingestelltes Factoring sowie Bestandsaufbau lag der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bei Mio. € 29,5 (Vorjahr: Mio. € 53,5) und der Free Cashflow bei Mio. € 6,4 (Vorjahr: Mio. € 27,4).

Risiko- und Chancenbericht
Die detaillierte Beschreibung des Risikomanagement-Systems sowie der einzelnen Risikokategorien kann dem Risiko- und Chancenbericht im Geschäftsbericht 2020 entnommen werden. Gegenüber dem Jahresende 2020 wurden drei neue Beschaffungsrisiken der Schadensklasse 1 und der Eintrittswahrscheinlichkeitsklasse 4 und ein Beschaffungsrisiko der Schadensklasse 3 und der Eintrittswahrscheinlichkeitsklasse 4 neu identifiziert. Ein Beschaffungsrisiko der Schadensklasse 3 und der Eintrittswahrscheinlichkeitsklasse 4 entfiel hingegen und ein Beschaffungsrisiko der Eintrittswahrscheinlichkeitsklasse 4 wurde von der Schadensklasse 3 auf 2 herabgestuft. Im Gegenzug erhöhten sich in Summe die Chancen durch eine Weitergabe der hohen Materialkosten an den Markt.

Gesamtrisikoeinschätzung
Die wesentlichen Risiken für den SURTECO Konzern ergeben sich aus der Entwicklung der Absatz- und Rohmaterialmärkte. Während die Nachfrage weiterhin auf hohem Niveau liegt, sind bei der Versorgung mit Rohmaterial teils extreme Preissteigerungen sowie Versorgungsengpässe zu verzeichnen. Die Weitergabe der Rohmaterialpreissteigerungen gelingt derzeit nur zum Teil und mit Verzögerung. Es sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Risiken erkennbar,
die den Weiterbestand des Konzerns gefährden könnten.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021
Im dritten Quartal 2021 waren verstärkt die Auswirkungen der Rohstoffkostensteigerungen zu verzeichnen. Die Weitergabe gelingt nur zum Teil und mit Verzögerung. Aufgrund der verbesserten Konzernstrukturen im Rahmen der Ende 2019 eingeleiteten Restrukturierung sowie der guten Nachfrage verzeichnete
die Gesellschaft dennoch weiterhin eine erfreuliche Geschäftsentwicklung über den ursprünglichen Erwartungen. So wird der Konzernumsatz das ursprüngliche Ziel von Mio. € 650 bis Mio. € 675 deutlich überschreiten und voraussichtlich zwischen Mio. € 725 und Mio. € 750 liegen. Auch das Konzern-EBIT wird über der ursprünglichen Spanne von Mio. € 47 bis Mio. € 52 liegen und zwischen Mio. € 63 und Mio. € 68 erwartet.