Grammer erfindet die Mittelkonsole neu

  • Vom „umbauten Schalthebel“ zum Design-Zentrum moderner Interieurs
  • Multivariables Modul für Bedienelemente, Stauraum und Komfort
  • Grammer mit 30 Jahren Expertise weltweit gefragter OEM-Partner

Lautlos durch den Innenraum gleitende Lounge-Tische, seamless Design mit Shy Tech, stylishe Boxen für Passagiere im autonomen Shuttle: Mit der klassischen Mittelkonsole als Sammelablage für Münzen, Brille & Co haben diese Ansätze nicht mehr viel gemein. Grammer, einer der führenden Player im Mittelkonsolengeschäft und seit mehr als 30 Jahren global gefragter OEM-Partner, macht das Produkt fit für die Zukunft: nachhaltig, leicht, multifunktional, digital.

Der Raum zwischen Fahrer- und Beifahrersitz spiegelt wie nur wenige andere Interieur-Baugruppen den Wandel automobiler Trends und die Veränderungen des Nutzerverhaltens wider: „Als wir Anfang der 1990er mit dem ersten Großserienauftrag für den VW Passat ins Mittelkonsolengeschäft einstiegen, erlebte das Produkt gerade einen der ersten Innovationsschübe“, sagt Jürgen Gerl, President Division Automotive bei der Grammer AG. In der Metamorphose vom „umbauten Schalthebel mit Ablage“ zum hochwertigen Interieur-Element wurde die Mittelkonsole der Platz für Bedienpanels, Beleuchtungseffekte, Staufächer und Getränkehalter, Ausströmer für Heizung und Klimaanlage. „Kunststoff löste Metall als Trägermaterial ab, Luftführungen fürs Thermo-Management wurden integriert. Speziell im Premiumsegment spielten hochwertige Werkstoffe und Oberflächen eine zunehmend wichtige Rolle für die Differenzierung.“ Die Produktvielfalt wuchs. Grammer entwickelte einen modularen Produktbaukasten für Mittelkonsolen, der unter anderem unterschiedliche Deckelversionen, neue mechanische und kinematische Lösungen sowie clevere Stauraum-Optionen enthielt.

Aktuell vollzieht sich mit dem Wandel zur Elektromobilität, zum autonomen Fahren und den Makrotrends im Innenraum – Living Space, User Experience, Nachhaltigkeit, Vereinfachung – bereits der nächste Evolutionsschritt: „Viele OEMs setzen bei ihren neuen E-Generationen auf eine wohnliche, lounge-artige Atmosphäre, auf Stil, Behaglichkeit, smartes Design und sichtbar nachhaltige Oberflächen“, sagt Gerl. Die Mittelkonsole ist damit noch weiter ins Zentrum dieses neuen Wohnraums gerückt, bietet Bedienelemente, Konnektivität, persönliche Gegenstände, Getränke und Snacks in Griffweite – und in markenspezifischen Designwelten. Wie bei der freistehenden Mittelkonsole im neuen BMW iX, die Grammer als Partner der ersten Stunde gemeinsam mit BMW Group Designern und Interieur-Experten gestaltet hat: Dank des fehlenden Mitteltunnels scheint sie über dem ebenen Boden zu schweben. Konsequente Geräuschreduzierung und ein nachhaltiger Ansatz hatten bei der Entwicklung Priorität, um etwa durch den Einsatz recycelter Kunststoffe sowie konsistenten Leichtbau Gewicht und – mit Blick auf die Reichweite – Energie zu sparen.

Aber die Mittelkonsole der neuesten Generation schwebt nicht nur, sie kann auch durch den Innenraum gleiten. Dies realisierte Grammer mit dem Mitteltisch im neuen Multivan von VW Nutzfahrzeuge: Er lässt sich auf einem Schienensystem über drei Sitzreihen frei verschieben und ist zudem in unterschiedlichen Höheneinstellungen nutzbar: zwischen den Vordersitzen als klassisch-niedrige Ablage und Armlehne, im Fonds auf Arbeitshöhe mit großzügig bemessenen Tischflächen zum Ausklappen. „Hier konnten wir unsere Expertise unter anderem mit einem innovativen selbstverriegelnden Federkonzept einbringen, das wir für unseren Kunden patentiert haben“, so Gerl.

Die sich verändernde Architektur von Fahrzeuginnenräumen bietet den Grammer Experten den perfekten Schauplatz zum Weiter- und Vorausdenken: „Unser Baukasten für die Mittelkonsole der Zukunft stellt die Nutzer:innen noch stärker in den Fokus“, sagt Jürgen Gerl. „Dabei sehen wir eine Entwicklung weg von hochkomplexen Bedienkonzepten hin zu Vereinfachung, die sich sowohl im Design als auch in der Funktionsweise abbildet.“ Shy Tech heißt dieser Minimalismus-Trend, bei dem Bedienelemente in smarte Oberflächen integriert werden und nur noch bei Bedarf erscheinen. Im Fokus stehen maximal flexible Konzepte, die durch innovative Kinematiken und Mechaniken fürs Verschieben, Verriegeln, Verstauen, Öffnen, Schließen etc noch variabler und individueller nutzbar sind – je nach Anwendungsszenario: „Bei Shared Mobility-Fahrzeugen wird der Hygiene-Aspekt eine wichtige Rolle spielen, den wir mit glatten, leicht zu reinigenden Oberflächen und fugenlosem (seamless) Design berücksichtigen.“ Grammer arbeitet zudem an zusätzlichen Komfort-Angeboten wie beheizbaren Armauflagen oder gekühlten Fächern für Getränke sowie an neuen Lade-Optionen. In autonom fahrenden Shuttles könnten Passagiere zukünftig eine Box am Sitz nutzen, die Stauraum und Arbeitsflächen zur Verfügung stellt.

Bei seinen weltweiten OEM-Kunden punktet das Unternehmen mit dem Gesamtpaket aus Innovationskraft, modularer Plattform, anerkannt hoher Beratungs-, Entwicklungs- und Integrationskompetenz als Projektpartner und den Erfolgsfaktoren Qualität und Verfügbarkeit. Gerl: „Wir liefern Mittelkonsolen an unsere Kunden in Europa, Amerika und Asien. Produktionsstätten in Deutschland, Tschechien, China, den USA und Mexiko übernehmen die Fertigung vor Ort, um die Vorteile lokaler Ressourcen, kurzer Transportwege und schneller Reaktionszeiten zu nutzen.“ Beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum mit einem Produkt, das in der Mobilität der Zukunft eine zentrale Rolle spielen wird.