Mit besserer Bildung den Fachkräftenachwuchs sichern

Auch im Maschinen- und Anlagenbau gibt es weniger Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz. Zudem macht den Unternehmen Sorge, dass bei vielen von ihnen die mathematischen und technischen Kenntnisse unzureichend sind. Als Antwort fordert der VDMA eine breit angelegte Bildungsoffensive der Politik.

Im aktuellen Ausbildungsjahr, das am 1. Oktober 2021 begann und am 31. Juli 2022 endete, sind 37.000 von fast 92.000 angebotenen Ausbildungsplätzen in maschinebaurelevanten Berufen unbesetzt geblieben. Gründe hierfür sind nicht nur der Andrang an den Hochschulen sowie der demografisch bedingte Rückgang der Schülerzahlen. Dr. Jörg Friedrich, Leiter VDMA Bildung, führt die Lücke auch auf eine unzureichende Berufsorientierung sowie auf mangelnde mathematische und technische Kompetenzen der jungen Leute zurück. „Etwa jeder dritte Personalverantwortliche klagt darüber, dass die Qualität der Bewerber zurückgeht“, sagt Friedrich.

Aus Sicht des VDMA kann die Antwort auf diese Entwicklung nicht sein, dass die Unternehmen ihre Erwartungen an die künftigen Auszubildenden dauerhaft herunterschrauben. Friedrich fordert stattdessen: „Der Fachkräftenachwuchs von morgen muss den Unternehmen durch eine breit angelegte Bildungsoffensive seitens der Politik sichergestellt werden, die insbesondere Technik flächendeckend als Unterrichtsfach an den Schulen etabliert.“

Haben die Unternehmen erstmal einen Ausbildungsplatz besetzt, stehen die Chancen gut, dass diese Nachwuchskräfte auch die Berufsausbildung abschließen. Die Abbruchquote liegt unter 5 Prozent. „Die duale Berufsausbildung bleibt der wichtigste Schlüssel, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern“, betont der VDMA-Bildungsexperte.

Bislang gibt es laut Bundesagentur für Arbeit in den für den Maschinenbau wichtigen Berufsfeldern ausnahmslos deutlich mehr angebotene Ausbildungsstellen als registrierte Bewerberinnen und Bewerber. Während die Zahl der Ausbildungsstellen in maschinenbaurelevanten Berufen gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent stieg, sank die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um 2,7 Prozent. „Als beschäftigungsstärkste Branche ist der Maschinenbau sich seiner Verantwortung als Ausbilder durchaus bewusst. Wir ergreifen zahlreiche quantitative und qualitative Maßnahmen, um die Ausbildung auf einem hohen Niveau zu halten“, erläutert der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. Als Beispiele nennt er die online-Nachwuchsmesse „TechTalents“ und die „Nachwuchsstiftung Maschinenbau“. Zudem arbeiteten die Unternehmen mit Hunderten von Berufsschulen intensiv an der Verbesserung von Lehrinhalten zusammen.