- Konzern trägt Marktgegebenheiten und schwierigen Rahmenbedingungen in der Automobilindustrie in Europa Rechnung
- Serienauftrag läuft im Februar 2025 ohne Folgenominierungen für das Werk aus
- Insgesamt 33 Mitarbeitende betroffen
- Im nächsten Schritt gemeinsame Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern
Die Automobilbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Mit der Elektromobilität treten neue Anbieter in den Markt, weltweit ändern sich die Wertschöpfungsketten ebenso wie die Nachfrage. Im Rahmen der Transformationsstrategie SHAPE30 überprüft der Automobilzulieferer ElringKlinger AG vom Markt kommend seine Produktgruppen auf Zukunftsfähigkeit und leitet daraus seine globale Standortstrategie ab. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand den Beschluss gefasst, den Standort in Thale stillzulegen. Damit trägt der Konzern den Marktgegebenheiten und schwierigen Rahmenbedingungen der Automobilindustrie in Europa Rechnung. Im Werk Thale läuft im Februar 2025 ein größerer Serienauftrag aus.
Reiner Drews, COO des ElringKlinger-Konzerns, begründet den Beschluss: „Die Situation in der Automobilindustrie ist insbesondere in Deutschland sehr herausfordernd. Trotz großer Anstrengungen und umfangreicher Investitionen konnten wir für das Werk keine neuen Nominierungen sichern. In den Gesprächen mit bestehenden und potenziellen Kunden für Thale hat sich gezeigt, dass der Kostenwettbewerb intensiv ist und sich der Standort in den Angebotsverfahren für neue Projekte gegenüber den Werken anderer Anbieter in Europa nicht durchsetzen konnte.“
ElringKlinger hatte den Standort in Sachsen-Anhalt 2012 übernommen und den Behälterbau vor Ort zunächst fortgeführt. Mit Blick auf dessen absehbare Einstellung hatte der Konzern in den Folgejahren neue Technologien angesiedelt, um den Standort für die Transformation der Automobilindustrie weiterzuentwickeln. So wurden auch Produktionsanlagen für Kunststoffprodukte aus dem Konzernsitz in Dettingen/Erms nach Thale verlegt.
Von der geplanten Stilllegung sind per 30.09.2024 insgesamt 33 Mitarbeitende betroffen. Diese informierte der Vorstand am heutigen Mittwoch vor Ort über den Beschluss. Im nächsten Schritt werden gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Verhandlungen aufgenommen.