Anfang 2023 haben Deutschland, Dänemark, Niederlande, Norwegen und Schweden einen Beschränkungsvorschlag aller per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) für jegliche Einsatzbereiche bzw. Verwendungen bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht. Grund dafür ist, dass PFAS als persistente, bioakkumulative und potenziell toxische Substanzen gelten, die sich in der Umwelt anlagern und langfristig Wasser, Boden und Organismen belasten.
Eine stufenweise Einführung von PFAS-Verboten, gestaffelt nach Produktgruppen und mit entsprechenden Übergangsfristen, gilt nach derzeitigem Stand als sicher. Und auch wenn aktuell einiges darauf hindeutet, dass nicht vor 2027 mit einem Inkrafttreten der Verbote zu rechnen ist, beschäftigt sich ROWA Masterbatch sich bereits intensiv und erfolgreich mit der Entwicklung und Erprobung von Alternativen.
Polytetrafluorethylen (PTFE) zählt zu den Hochleistungskunststoffen innerhalb der PFAS-Stoffgruppe. Aufgrund seiner unpolaren Struktur weist das teilkristalline Fluorpolymer außergewöhnliche physikalisch-chemische Eigenschaften auf, die eine Vielzahl industrieller Anwendungen ermöglichen. Anwendung findet PTFE unter anderem im Bereich bei Dichtungen und Beschichtungen, in medizinischen Implantaten und Prothesen oder auch als Antihaft-Beschichtungen im Kochgeschirr.
PTFE wird in thermoplastischen Kunststoffen als vielseitiges Additiv eingesetzt. Es dient unter anderem als Flammschutzmittel zur Erhöhung der Flammwidrigkeit und Reduzierung der Tropfneigung im Brandfall, als Festschmierstoff zur Minimierung von Reibung und Abrieb sowie als Polymer Process Aid (PPA) zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften – etwa als Gleit- und Entformungshilfsmittel, beim Spritzgießen von Polyamiden oder der Folienextrusion von Polyolefinen.
Angesichts der vielfältigen Einsatzbereiche von PTFE gibt es derzeit keine universell einsetzbare Alternative als Additiv. Die Auswahl geeigneter Ersatzstoffe hängt stark vom jeweiligen Anwendungsfall und den spezifischen Anforderungen des Endprodukts ab. ROWA Masterbatch erarbeitet hier gemeinsam mit Kunden anwendungsspezifische Lösungen für PFAS-freie Produkte.
Gleitmittel wirken sowohl während der Verarbeitung als auch in der Endanwendung: Sie erleichtern die Entformung durch Verringerung der Haftung zwischen Schmelze und Werkzeugoberfläche und tragen später zur Reduzierung von Reibung und Geräuschentwicklung bei. Da klassische Gleitmittel meist migrierende Substanzen sind, ist ihre Wirkung zeitlich begrenzt. PFAS-haltige Gleitmittel und PPAs können durch geeignete Alternativen ersetzt werden. ROWA Masterbatch verfügt über umfassendes Know-how in der Entwicklung PFAS-freier Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen und Polymertypen, darunter PET, TPU, TPE, PA, PC, Styrol-Copolymere, Polyolefine und weitere technische Kunststoffe.
Im Gegensatz zu klassischen Gleitmitteln wie Stearaten, Wachsen oder Amiden sind Festschmierstoffe – etwa Metallsulfide oder Graphite – dauerhaft in die Polymermatrix eingebunden und entfalten dadurch eine langanhaltende Wirkung. Diese „Schmierstoffe“ verbessern die tribologischen Eigenschaften und erhöhen so die Lebensdauer von bewegten Bauteilen aus Kunststoff. Dabei sorgen sie wie PTFE für eine Reduzierung des Reibungskoeffizienten und eine Verringerung des Abriebverlustes.
ROWA Masterbatch bietet zudem ein PFAS-freies, polymerbasiertes Masterbatch mit permanenter Wirkung an, um die Gleiteigenschaften und Abriebfestigkeit von technischen Kunststoffen und Kautschuken zu verbessern. Dieses Produkt kann im Gegensatz zu den in der oberen Tabelle genannten Produkten individuell eingefärbt werden: