Halbjahreszahlen: Continental legt bei Wachstum zu

• Organisches Umsatzwachstum von 5,4 Prozent nach sechs Monaten auf 22,4 Milliarden Euro
• Auftragseingang weiter auf Rekordniveau: Automotive mit mehr als 20 Milliarden Euro, Geschäft mit Elektromobilität verzeichnet Eingänge von über 1 Milliarde Euro
• Bereinigtes EBIT bei 2,2 Milliarden Euro, bereinigte EBIT-Marge: 10 Prozent
• Nettoergebnis steigt um 4,3 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro

Das Technologieunternehmen Continental hat heute in Hannover seine Halbjahresergebnisse 2018 veröffentlicht. Demnach konnte das Dax-Unternehmen sein Wachstumstempo im zweiten Quartal 2018 erhöhen und erneut schneller zulegen als seine relevanten Märkte. Nach sechs Monaten beläuft sich das organische Umsatzwachstum auf 5,4 Prozent. Hierzu haben alle fünf Divisionen ihren Beitrag geleistet. Das Automotive-Geschäft hat im selben Zeitraum organisch 6,6 Prozent zugelegt. Damit ist es um nahezu 5 Prozentpunkte schneller gewachsen als die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die rund 2 Prozent hinzugewann. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Anstieg der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in Höhe von mehr als 1 Prozent.

Ihren Umsatz steigerte Continental im ersten Halbjahr auf 22,4 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis beläuft sich auf 2,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 10 Prozent.

„Unsere technologische Stärke sichert unser schnelles und profitables Wachstum. Sie sorgt weltweit für sichere, komfortable und intelligente Mobilität. Sie ist wegweisend für die Mobilität der Zukunft und unseren langfristigen Erfolg in einem von Wandel und Unsicherheiten geprägtem Umfeld“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Donnerstag anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2018.

Er fügte hinzu: „Unser profitables Wachstum im zweiten Quartal ist ein weiterer Beleg für unsere Stärke. Erfreulich ist zudem der hohe Auftragseingang im Bereich Elektromobilität. Er zeugt von der Zukunftsfähigkeit unseres Produktportfolios.“ So lag der Wert des Auftragseingangs für Produkte und Systeme für Hybrid- und Elektroautos im ersten Halbjahr bei über 1 Milliarde Euro. Mit mehr als 20 Milliarden Euro liegt der Auftragseingang nach sechs Monaten im gesamten Automotive-Geschäft weiterhin auf Rekordniveau.

Insbesondere im Antriebsgeschäft konnte das Umsatzwachstum im zweiten Quartal zulegen. „Unsere zukünftige Aufstellung bereitet den Weg, dass sowohl Powertrain als auch alle anderen Divisionen sich in unserem Werte- und Wertverbund auch künftig weiter schneller als unsere relevanten Märkte entwickeln können“, sagte Degenhart mit Blick auf die kürzlich bekanntgegebene Neuaufstellung des Unternehmens.

Zufrieden zeigte sich Degenhart auch mit dem Quartals-Ergebnis der Reifen-Division, das in den ersten drei Monaten von Wechselkurseffekten belastet worden war. So stieg das bereinigte operative Ergebnis im zweiten Quartal auf 17,8 Prozent, von 15,2 Prozent im ersten Quartal. „Unser Reifenbereich hat im zweiten Quartal wieder zugelegt und behauptet seine profitable Stellung am Weltmarkt“, fasste er die positive Entwicklung zusammen.

Solides Wachstum in allen Divisionen, weiter hohe Investitionen in die Mobilität von morgen
„Wie erwartet, haben alle fünf Divisionen ein gutes organisches Wachstum gezeigt. Vor diesem Hintergrund sind wir mit der Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr zufrieden“, ordnete Finanzvorstand Wolfgang Schäfer das vergangene Halbjahr ein. Hinsichtlich der Ergebnisentwicklung fügte er hinzu: „Die Industrie befindet sich technologisch im Umbruch. Es geht um Automatisierung, Vernetzung und Elektrifizierung. Unsere Ergebnisentwicklung reflektiert die hohen Investitionen in die Entwicklung dieser künftigen Technologien. Dazu kommen Anlaufkosten, die sich aus dem wachsenden Auftragseingang in den zurückliegenden Jahren ergeben.“ Für Investitionen sowie Forschung und Entwicklung habe das Technologieunternehmen im ersten Halbjahr 2,9 Milliarden Euro aufgewendet. Es gebe nur sehr wenige Unternehmen weltweit, so Schäfer, die die Entwicklungen im Bereich der Mobilität derart vorantreiben.

Mit Blick auf den Verlauf des weiteren Geschäftsjahrs erinnerte Schäfer daran, dass das dritte Quartal traditionell saisonal beeinträchtigt sei: „Im dritten Quartal liegen die Werksferien der Automobilhersteller. Zusätzlich wird das kommende Quartal durch den am 1. September in Kraft tretenden Prüfzyklus WLTP voraussichtlich negativ beeinflusst werden.“ Continental erwartet nach heutigem Stand jedoch ein starkes Quartal am Jahresende und bestätigt vor diesem Hintergrund ihren Ausblick für das Geschäftsjahr.

Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis erhöhte sich nach den ersten sechs Monaten um 4,3 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro nach 1,5 Milliarden Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der im ersten Halbjahr 2018 erreichte Free Cashflow lag bei 122 Millionen Euro, nach 292 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Grund hierfür war im Wesentlichen der Aufbau von Working Capital in Folge des soliden Wachstums. Der Free Cashflow vor Akquisitionen lag nach sechs Monaten bei 296 Millionen Euro.

Die Automotive Group konnte ihren Umsatz im abgelaufenen Halbjahr um 2,8 Prozent steigern. Organisch lag das Wachstum bei 6,6 Prozent. Der Umsatz summierte sich in diesem Zeitraum auf 13,8 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Marge lag bei 8,1 Prozent.

Die Rubber Group setzte in den ersten sechs Monaten 8,6 Milliarden Euro um, was einem leichten Umsatzrückgang gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum entspricht. Das organische Wachstum hingegen lag im ersten Halbjahr 2018 bei 3,6 Prozent.

Im ersten Halbjahr investierte Continental 1,2 Milliarden Euro in Sachanlagen und Software. Damit belief sich die Investitionsquote auf 5,2 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent). Für Forschung und Entwicklung wendete das Technologieunternehmen netto 1,7 Milliarden Euro auf. Dies entspricht einer Quote von 7,7 Prozent bezogen auf den Unternehmensumsatz. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 7,2 Prozent.

Zum 30. Juni 2018 belief sich die Nettoverschuldung auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 811 Millionen Euro im Vergleich zum Jahresende 2017. Der Anstieg der Nettoverschuldung im Berichtszeitraum ist im Wesentlichen aus dem Abfluss der Dividende für das vergangene Geschäftsjahr in Höhe von 900 Millionen Euro zurückzuführen.

Die Gearing Ratio, Gradmesser der Verschuldung, stieg entsprechend von 12,6 Prozent zum Ende 2017 auf 16,8 Prozent zum Berichtstag. Das Liquiditätspolster, über das Continental verfügt, hat zum Stichtag des Berichtszeitraums 5,8 Milliarden Euro betragen.

Zum Ende des ersten Halbjahrs 2018 beschäftigte Continental mehr als 243.000 Mitarbeiter. Dies entspricht rund 8.000 zusätzlichen Mitarbeitern im Vergleich zum Jahresende. Knapp zwei Drittel des Zuwachses ist auf die Verstärkung des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsteams und gestiegene Produktionsvolumina in der Automotive Group zurückzuführen. Rund ein Drittel der zusätzlichen Belegschaft wurde in der Rubber Group eingestellt. Diese Mitarbeiter kommen vor allem in der ausgeweiteten Produktion und im wachsenden Vertrieb zum Einsatz.

Continental entwickelt wegweisende Technologien und Dienste für die nachhaltige und vernetzte Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Das 1871 gegründete Technologieunternehmen bietet sichere, effiziente, intelligente und erschwingliche Lösungen für Fahrzeuge, Maschinen, Verkehr und Transport. Continental erzielte 2017 einen Umsatz von 44 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell mehr als 243.000 Mitarbeiter in 60 Ländern.

Quelle: Continental