Arburg auf der MECSPE 2019

  • Turnkey: Komplexe Fertigungszelle produziert Inspektionsspiegel als Hart-Weich-Verbindung
  • Additive Fertigung: Freeformer verarbeitet FDA-zugelassenes Original-TPE
  • Digitale Transformation: Arburg zeigt Weg in digitale Zukunft der Kunststoffverarbeitung

Auf der Messe MECSPE vom 28. bis 30. März 2019 in Parma, Italien, legt Arburg den Fokus auf Automation, additive Fertigung und Digitalisierung. Auf dem Stand F49 in Halle 6 sind exemplarisch eine komplexe Turnkey-Anlage rund um einen hydraulischen Allrounder 370 S sowie ein Freeformer 200-3X für die industrielle additive Fertigung zu sehen. Beide Maschinen sind „live“ mit dem Arburg Leitrechnersystem ALS vernetzt. Zudem geben die Experten auf dem Messestand einen Ausblick auf die digitale Zukunft der Kunststoffverarbeitung.

„Die MECSPE 2019 ist in Italien die wichtigste Messe für die produzierende Industrie und passt mit ihren Schwerpunkten Industrie 4.0 und Automatisierung ideal zu Arburg“, ist Raffaele Abbruzzetti, seit Januar 2019 Geschäftsführer von Arburg Srl in Italien, überzeugt. „Wir sind nicht nur Maschinenbauer und Spritzgießexperte, sondern haben auch unser eigenes MES, eigene Steuerungen, Automation und den Freeformer für die industrielle additive Fertigung im Programm. Mit über 30 Jahren Erfahrung in der vernetzten und flexibel automatisierten Produktion bieten wir unseren Kunden alles, was sie im Zeitalter der Digitalisierung brauchen, um ihre Wertschöpfung, Produktions­effizienz und Prozesssicherheit zu steigern – von der Smart Machine bis zur Smart Factory und Smart Services. Einen Ausschnitt daraus präsentieren wir auf der MECSPE.“

Komplexe Turnkey-Anlage mit Sechs-Achs-Roboter

Highlight auf dem Messestand ist eine gemeinsam mit dem Partner Sverital realisierte komplexe Turnkey-Anlage rund um einen hydraulischen Allrounder 370 S mit 700 kN Schließkraft und einer Spritzeinheit der Größe 170. Die Fertigungszelle ist mit dem Arburg Leitrechnersystem ALS vernetzt und produziert in 35 Sekunden Zykluszeit gebrauchsfertige Kontrollspiegel in Hart-Weich-Verbindung für Spritzgießwerkzeuge. Sie vereint moderne Technologien verschiedener Anbieter. Zum Einsatz kommt ein 1+1-fach-Heißkanalwerkzeug von Biemmegi und eine zweite vertikale Spritzeinheit der Firma Plasdan. Die Handhabung übernimmt ein Sechs-Achs-Roboter. Der Vorspritzling aus ABS wird in die zweite Kavität umgesetzt und mit TPE umspritzt. In die Fertigungszelle ist weiterhin das automatisierte Verkleben des Spiegels und Laserbeschriften des 8,8 Gramm schweren Endprodukts integriert.

Freeformer: offenes System verarbeitet Originalmaterialien

Der Freeformer bietet Materialfreiheit bei der additiven Fertigung von Prototypen, Funktionsbauteilen und individualisierten Großserienteilen und wird deshalb als „offenes System“ bezeichnet. Die Anwender können ihre eigenen Originalmaterialien verarbeiten sowie Tropfengröße und die Prozessführung selbst optimieren. Ausgangsbasis sind qualifizierte Kunststoffe in Form kostengünstiger Granulate, wie sie auch im Spritzgießen eingesetzt werden.

Auf der MECSPE 2019 produziert ein Freeformer 200-3X aus dem besonders weichen und FDA-zugelassenem Original-TPE Medalist MD12130H (Härte 32 Shore A) medizinische Faltenbalge.

Darüber hinaus gibt es mit dem Freeformer 300-3X eine große Drei-Komponenten-Maschine, die aus zwei Kunststoff-Komponenten und Stützmaterial additiv komplexe und belastbare Funktionsbauteile in Hart-Weich-Verbindung fertigen kann. Der neue Freeformer bietet zudem mehr Platz und höhere Temperaturen im Bauraum und lässt sich automatisiert in vernetzte Fertigungslinien integrieren.

Leitrechnersystem ALS zentraler Baustein von Industrie 4.0

Wenn es um das Thema Digitalisierung und Industrie 4.0 geht, ist Arburg genau der richtige Partner für Kunststoffverarbeiter. Mit dem Arburg Leitrechnersystem ALS lassen sich Maschinen, Peripherie-Komponenten und Werkzeuge einfach und standardisiert vernetzen und effizientes Produktionsmanagement realisieren. Als zentraler Baustein von Industrie 4.0 und der „Smart Factory“ erfasst und archiviert ALS alle relevanten Produktions- und Qualitätsdaten und ermöglicht 100 Prozent Rückverfolgbarkeit von Aufträgen, Chargen oder Einzelteilen. Zudem verfügt das Arburg-eigene MES über eine Schnittstelle zu einer Vielzahl von ERP-Systemen, u. a. zu SAP.

Auf der MECSPE 2019 sind beide Arburg-Exponate an ALS angebunden, sodass die Besucher auf dem Messestand „live“ erleben können, wie der Leitrechner relevante Prozessdaten online erfasst und archiviert.

Arburg Italien verstärkt aktiv in Turnkey und Digitalisierung

Arburg arbeitet in Italien bereits seit 1957 mit der Firma Sverital zusammen, die mittlerweile von der dritten Generation der Familie Norén geleitet wird. Die beiden Unternehmen ergänzen sich seit Jahren auf dem italienischen Markt ideal, z. B. im Bereich Turnkey-Lösungen. Künftig wird sich die Zusammenarbeit der Arburg Srl mit Patrik Norén und seinem Vater Björn Noren, dem ehemaligen Niederlassungsleiter von Arburg Italien, nicht auf den Bereich Automation beschränken. Hinzu kommt das Thema Digitalisierung, um den Kunden in Italien die Potenziale von Industrie 4.0 aufzuzeigen und auch in diesem Sektor individuelle Lösungen zu realisieren.

Quelle: Arburg