Finke hat zur Herstellung von Polyolefin-Flaschen mit einem hohen Rezyklatanteil ein Verfahren entwickelt, bei dem auch mit geringem Pigmenteinsatz ein verlässliches Farbergebnis erzielt werden kann.
Die Kunststoffindustrie muss neue Wege finden, um das immer größere Mengen an Recyclingmaterial sinnvoll und ökonomisch wieder zu verwerten und möglichst lange im Kreislauf zu halten. Die uneinheitliche Chargenqualität der Rezyklate in Bezug auf Farbe kann dabei für die farbliche Gestaltung zum Problem werden, da große Pigmentmengen eingebracht werden müssen, um sie auszugleichen.
Finke hat zur Herstellung von Polyolefin-Flaschen mit einem hohen Rezyklatanteil ein Verfahren entwickelt, bei dem auch mit geringem Pigmenteinsatz ein verlässliches Farbergebnis erzielt werden kann. Durch eine Coextrusionstechnologie können Recyclingmaterial und Neumaterial getrennt verarbeitet und in verschiedene Schichten eingebracht werden. Die Außenschicht besteht immer aus neuem Material. Das Färbemittel kann äußerst sparsam eingesetzt werden, da es die Farbe des Rezyklats nicht überdecken muss. Dadurch kann sich ein sehr geringer Pigmentanteil bezogen auf das Gesamtmaterialergeben. Die Pigmentmenge bewegt sich dann imRahmen dessen, was auch für Produkte aus Neumaterialüblich ist. Da die äußerste Schicht nicht aus Recyclingmaterial besteht, ergibtsich für die Dekoration zusätzlicher Gestaltungsspielraum. Auf dunklem Untergrund kann für die Außenschicht beispielsweise ein Masterbatch mit Interferenzfarbe aus der FIBAPLAST-Reihe verwendet werden. Mit einem hochgefüllten Compound aus der FIBAFEKT-Reihe lassen sich sehr schöne Pastelltöne einstellen. So kann man dem Produkt beispielsweise einen Vintage-Look verleihen und damit die Recyclingidee auch in der Gestaltung unterstreichen. Auch bei hoher Pigmentbeladung im Compound gelingen dabei streifenfreie Einfärbungen.
Bis zu fünf Schichten können in dem von Finke entwickelten Verfahren coextrudiert werden. So is tes möglich Barriereschichten einzubauen, die den Kontakt zwischen Recyclingmaterial und Füllgut verhindern.Uneinheitliche Materialqualität, insbesondere in Bezug auf die Farbe, ist ein häufiges Problem bei der der Verarbeitung von Rezyklaten. Das hat zur Folge, dass Recycler Färbemittel (meist Titandioxid) zumischen, um Farbunterschiede der Chargen auszugleichen. Dies beeinträchtigt allerdings die physikalischen Eigenschaften und die Verarbeitbarkeit der Kunststoffe, was wiederum deren Einsatzbereich stark einschränkt. Insbesondere wird ein weiteres Recycling deutlich erschwert, da mit jedem Zyklus zusätzliche Färbemittel eingebracht werden, die die physikalischen Eigenschaften des Polymers weiter verschlechtern. Wenn das Rezyklatnicht eingefärbt wird, ist der Verarbeiter mit diesem Problem konfrontiert. Durch die Coextrusionstechnologie kann der Verarbeiter mit einem deutlich geringeren Pigmenteinsatz arbeiten und hat für die Gestaltung seiner Produkte mit Rezykla-tanteil wesentlich mehr Gestaltungsspielraum.
Quelle: Finke