Mobilität & Leichtbau – Herausforderungen und Chancen für (Automobil-) Zulieferer

Das Interesse war enorm. kunststoffland Mitglied 3M als Gastgeber und der Verein als Veranstalter konnten am 05. September 2019 in Neuss zahlreiche Gäste aus Geschäftsführung und Management aus der Wertschöpfungskette Kunststoff begrüßen, die sich die Chance nicht entgehen ließen, einen aktuellen Querschnitt an Expertenmeinungen zum TOP-Thema „Mobilität und Leichtbau“ zu erhalten. „Auf welche Veränderungen müssen sich Automobilindustrie und deren Zulieferer einstellen, welche Rolle spielt der Leichtbau für die E-Mobilität?“, skizzierte Reinhard Hoffmann, Geschäftsführender Gesellschafter Gerhardi Kunststofftechnik und Vorsitzender des Vereins kunststoffland NRW Fragen, die im Fokus der Veranstaltung standen. Einen breit gefächerten Einblick in diese Themenvielfalt erhielten die Gäste von den Referenten Christoph Küsters, 3M Europe, Dr. Jörg Karstedt, ZBT GmbH – Zentrum für Brennstoffzellen Technik, Andy Fuchs, Toyota Mobility Foundation und Ryan Hassoun, eMobility p3 group GmbH.

Mobilität neu denken – Autonome Verfahren für den modernen Lifestyle
Christoph Küsters, Technischer Leiter Automotive Electrification, 3M Europe, zeigte in seinem Vortrag eindrucksvoll, wie nachhaltige Mobilität und neue Dienstleistungen künftig aussehen könnten. Für das Fahrzeug von morgen müssten komplett neue Konzepte entwickelt werden. Die neue integrierte Mobilität umfasse eine breite Themenpalette: Selbstfahrende Autos, Connectivity, Elektrifizierung und Shared Mobility – Mobilität sei immer stärker als kundenorientierte Dienstleistung zu verstehen.

Steigendes Interesse bei OEM´s und Zulieferern für die Thematik „Emissionsfreie Mobilität mit Batterie und Brennstoffzelle“ konstatierte Dr. Jörg Karstedt, Koordinator Elektromobilität beim ZBT, Duisburg in seinem Vortrag. Derzeit seien 13.000 Brennstofffahrzeuge weltweit im Einsatz, Tendenz steigend.

Automobilindustrie im Umbruch
„Mobilität ist gesellschaftliche Entwicklung“, so Andy Fuchs, General Manager Europe & Africa, Toyota Mobility Foundation in seiner breit angelegten Analyse. Mobilität werde grüner, exklusiver und vor allem komplexer. Lösungen müssten global gedacht und stets klar mit einem konkreten Kundennutzen verbunden sein. Life Cycle Assessment rücke immer mehr in den Fokus, das größte Wachstum im Mobilitätsbereich sei in den Schwellen- und Entwicklungsländern zu erwarten, nicht in Europa, so Fuchs.

Mobilität 2030
Über Chancen und Risiken für die Zuliefererindustrie beim Thema Elektromobilität sprach Ryan Hassoun, Team Lead Electric Powertrain, technical consultant, eMobility p3 group. Industrien und Kompetenzen wüchsen weiter zusammen, die Elektromobilität gewinne kontinuierlich an Relevanz. Kreative Ideen besonders der mittelständischen Automobilzulieferer und Kunststoffverarbeiter seien zunehmend gefragt – gerade deshalb, weil in vielerlei Hinsicht Neuland betreten werde und innovative branchen-übergreifende Konzepte gefragt seien. Bei der engagierten Podiumsdiskussion zeigte sich einmal mehr die ganze Vielfalt des Themas. Art und Bedeutung von Mobilität werden sich in den kommenden Jahren radikal wandeln, darauf gelte es sich einzustellen, am besten gemeinsam. Darüber waren sich alle Beteiligten einig. Beim abschließenden Get-together nutzen die Teilnehmenden die Chance zum intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch. kunststoffland NRW bleibt auch bei diesem Thema mit Folgeaktivitäten am Ball. Dr. Axel Tuchlenski, Head of Global Product & Application Development bei der LANXESS Deutschland GmbH und im Vorstand von kunststoffland NRW zuständig für das Thema Leichtbau, führte durch die Veranstaltung.

Quelle: kunststoffland NRW e.V.