Ypsomed wächst stark im Pen-Geschäft

Ypsomed hat im ersten Halbjahr 2019/20 einen Gesamtumsatz von CHF 190.6 Mio. erzielt. Der EBIT wuchs im fortgeführten Geschäft um 71 %, das Segment Ypsomed Delivery Systems wuchs um 33.8 %. Das Halbjahresergebnis zeigt, dass sich die Plattformstrategie im Geschäft mit Pens und Autoinjektoren auszahlt.

Im ersten Semester des Geschäftsjahrs 2019/20 hat Ypsomed einen konsolidierten Gesamtumsatz von CHF 190.6 Mio. erzielt (Vorjahr: CHF 258.7 Mio.). Im Vorjahr hat Ypsomed im fortgeführten Geschäft ohne Beiträge des mylife OmniPod® einen Umsatz von CHF 157.8 Mio. erzielt. Auf dieser Vergleichsbasis erreichte Ypsomed in der Berichtsperiode ein Wachstum von CHF 32.8 Mio. beziehungsweise 20.8 %. Das Betriebsergebnis beträgt CHF 9.0 Mio. (Vorjahr: CHF 68.4 Mio.). Im fortgeführten Geschäft erhöhte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 70.8 % von CHF 5.3 Mio. auf CHF 9.0 Mio. Der Reingewinn beträgt CHF 7.6 Mio. (Vorjahr: CHF 56.1 Mio., inkl. Effekten aufgegebener Geschäftsbereich).

Ypsomed Delivery Systems wächst um 55 % im Pen-Geschäft
Das Segment Ypsomed Delivery Systems (YDS) ist im ersten Halbjahr 2019/20 um 33.8 % beziehungsweise CHF 23.0 Mio. gewachsen. Der Umsatz beträgt für die Berichtsperiode CHF 91.1 Mio. (Vorjahr: 68.1 Mio.).
Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Pen- und Autoinjektor-Systemen mit mehreren Marktzulassungen und Erstauslieferungen im ersten Halbjahr 2019/20 und einem Wachstum von 55 %. Das erfreuliche Ergebnis zeigt, dass sich die Plattformstrategie auszahlt und vermehrt Produkte nun nach mehrjährigen Projekt-, Studien- und Zulassungsphasen die Marktreife erreicht haben. In der Berichtsperiode haben insgesamt vier Autoinjektoren und sechs Pen-Systeme die Marktzulassung erhalten beziehungsweise wurden im Markt gelauncht.
Der Bereich Contract Manufacturing liegt beim Umsatz zum Teil währungsbedingt rund 10 % unter Vorjahresniveau.

Fremdwährungseffekte belasten Ypsomed Diabetes Care
Das Segment Ypsomed Diabetes Care (YDC) hat im ersten Halbjahr 2019/20 einen Umsatz von CHF 92.1 Mio. erreicht (Vorjahr: CHF 181.7 Mio.). Der Vorjahresumsatz enthält die erwartete Kompensation von Insulet Corp. in der Höhe von CHF 49.8 Mio. sowie die Beiträge aus dem Vertrieb des mylife OmniPod® bis zum 30. Juni 2018. Im fortgeführten Geschäft, inklusive dem Händlervertrag des Diabetesfachhändlers DiaExpert für den Vertrieb des Omnipod® in Deutschland, erzielte YDC ein Wachstum von CHF 11.3 Mio., was 13.9 % entspricht. Geschmälert wird das Wachstum durch Fremdwährungseffekte von rund CHF 3 Mio.
Der Umsatz mit der mylife YpsoPump® ist in der Berichtsperiode um 18 % gewachsen. Trotz der erhaltenen Zulassung der Insulinpumpe in Kanada im Mai 2019 konnten in der Berichtsperiode noch keine Umsätze erzielt werden, da administrative Genehmigungen in mehreren Provinzen für die Rückvergütung noch nicht vorlagen. Das Geschäft mit den Pen-Nadeln liegt in der Berichtsperiode durch ein leicht rückläufiges USA-Geschäft unter Vorjahresniveau. Das Geschäft mit den Blutzuckermesssystemen ist stabil.

Segment Übrige beeinflusst durch schwieriges Marktumfeld
Der Bereich Übrige setzt sich aus Ypsomeds Tochtergesellschaft Ypsotec und betrieblich nicht genutzten Liegenschaften zusammen. Der Umsatz in diesem Segment liegt mit CHF 7.4 Mio. rund CHF 1.5 Mio. unter dem Vorjahresergebnis. Ypsotec leidet unter der aktuell negativen Wirtschaftsentwicklung in der Branche.

Deutliches EBIT-Wachstum von rund 71 % im fortgeführten Geschäft
Das Betriebsergebnis (EBIT) liegt im ersten Halbjahr 2019/20 bei CHF 9.0 Mio. (Vorjahr: CHF 68.4 Mio.). Im Vorjahresergebnis enthalten waren ein Kompensationsertrag und Beiträge des mylife OmniPod® in der Höhe von insgesamt CHF 63.1 Mio. Im fortgeführten Geschäft stieg der EBIT von CHF 5.3 Mio. auf CHF 9.0 Mio., was einem Wachstum von 70.8 % entspricht.

Folgende Faktoren haben das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr beeinflusst:

  • Der Mehrumsatz und die höhere Produktionsauslastung bei den Pen-Systemen tragen erfreulich zum Ergebnis bei. Hinzu kommen erhöhte Beiträge aus dem Projektgeschäft.
  • Zusätzliche Lizenzerträge von CHF 4.7 Mio. für beanspruchte und weiterlaufende Patente im Bereich der Injektionssysteme tragen positiv zum Ergebnis bei.
  • Die mylife YpsoPump® belastet das Ergebnis mit CHF 20.8 Mio. (Vorjahr: CHF 10.8 Mio.). Früher durch den mylife OmniPod® gedeckte Marketing- und Vertriebsstrukturkosten in Höhe von CHF 6 Mio. sowie der Aufbau neuer Ländergesellschaften beeinflussen das Ergebnis.
  • Das neue Produktionswerk in Schwerin wurde im August 2019 offiziell eröffnet. Laufende Inbetriebnahmekosten belasten das Ergebnis.

Konsequente Investitionen in die Kapazitätserweiterung
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2019/20 beläuft sich der Cashflow aus Geschäftstätigkeiten auf CHF 33.1 Mio. (Vorjahr: CHF 54.2 Mio.). Der Cashflow wird durch die Zunahme der Vorräte im Zuge des Kapazitätsaufbaus und der Kapazitätserweiterung mit CHF 10.5 Mio. belastet. Dem gegenüber hat Ypsomed im Vorjahr hauptsächlich Vorräte von Handelsware im Zuge des Vertriebsendes des mylife OmniPod® in Höhe von CHF 8.6 Mio. abgebaut. Die Investitionstätigkeiten liegen in der Berichtsperiode mit CHF 52.9 Mio. leicht unter dem Vorjahr (Vorjahr: CHF 66.9 Mio.). Davon entfallen CHF 42.3 Mio. auf Investitionen in Sachanlagen, darunter CHF 11.6 Mio. für den Aufbau und die Inbetriebnahme des neuen Produktionswerks in Schwerin, CHF 8.6 Mio. für die Kapazitätserweiterung des
Autoinjektors YpsoMate® sowie CHF 22.1 Mio. für den Ausbau und die Erweiterung der Gebäude- und Fertigungsinfrastrukturen an den bestehenden Standorten. Zusätzliche CHF 13.3 Mio. wurden in immaterielle Vermögenswerte investiert. Die Mehrheit davon floss in die Weiterentwicklung der Infusions- und Injektionssysteme. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken stiegen im ersten Halbjahr 2019/20 um CHF 39.0 Mio. auf neu CHF 151.0 Mio. Am 05. Juli 2019 hat Ypsomed CHF 6.9 Mio. als steuerfreie Dividende aus Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet.

Solide Bilanz als Grundlage für die Wachstumsstrategie
In den langfristigen Forderungen von CHF 44.9 Mio. ist die offene Forderung der Expiration Fee gegenüber Insulet Corp. enthalten. Im ersten Halbjahr 2019/20 sind rund CHF 2.5 Mio. der Expiration Fee von Insulet Corp. überwiesen worden. Ypsomeds Eigenkapital beläuft sich auf CHF 376.0 Mio. (Vorjahr: CHF 378.8 Mio.). Die Eigenkapitalquote liegt bei 61.2 %.

Ausblick
Währungsbedingt reduziert Ypsomed den Umsatzausblick für das Geschäftsjahr 2019/20 von CHF 415 Mio. auf rund CHF 400 Mio.
Der verzögerte Start der YpsoPump® in Kanada und das schwierige Marktumfeld von Ypsotec könnten durch die Beiträge aus dem Segment YDS kompensiert werden. Aufgrund der negativen Währungseinflüsse rechnet Ypsomed jedoch auf Stufe EBIT für das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem Ergebnis zwischen CHF 21 Mio. und CHF 25 Mio.