- BASF, Vattenfall und Allianz feiern gemeinsam mit dem niederländischen König Willem-Alexander die Einweihung eines 1,5-Gigawatt-Windparks in der Nordsee
- HKZ ist einer der größten Offshore-Windparks der Welt
- BASF nutzt erneuerbare Energien zur Unterstützung der Chemieproduktion an Standorten in ganz Europa
Der niederländische König Willem-Alexander hat gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern von Vattenfall, BASF und der Allianz den Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid 1-4 offiziell eingeweiht. Der Windpark liegt zwischen 18 bis 36 Kilometer weit in der Nordsee vor der niederländischen Küste zwischen den Städten Scheveningen und Zandvoort. Mit 139 Turbinen und einer installierten Leistung von 1,5 GW ist Hollandse Kust Zuid einer der größten Offshore-Windparks der Welt. Die jährliche Stromproduktion entspricht voraussichtlich dem Verbrauch von 1,5 Millionen Haushalten. Hollandse Kust Zuid ist im Besitz von Vattenfall, BASF und der Allianz. Der Windpark wird voraussichtlich 2024 voll betriebsbereit sein und vom Hafen von IJmuiden aus gewartet werden.
Helene Biström, Head of Wind Vattenfall: „Vattenfall strebt eine führende Rolle bei der Energiewende an, und Offshore-Windkraftanlagen sind für die Energiesicherheit und das Erreichen der Netto-Null unerlässlich. Die Realisierung eines Projekts dieser Größenordnung macht mich wirklich stolz und ist heute ein großartiges Beispiel dafür, was wir in Zusammenarbeit mit der Industrie erreichen können. Hollandse Kust Zuid wird nicht nur dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck der BASF zu verringern, sondern auch die Nachfrage der lokalen Unternehmen und Haushalte nach fossilfreiem Strom zu decken.“
Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender von BASF SE: „Hollandse Kust Zuid spielt eine wichtige Rolle bei unserer Transformation zu Net Zero. Rund die Hälfte des Stroms aus Hollandse Kust Zuid wird dafür genutzt, den CO2-Fußabdruck unserer Produkte an BASF-Standorten in Europa zu verringern. Mit diesem ehrgeizigen Projekt bleiben wir ein Vorreiter in unserer Branche und sichern uns grüne Energie durch Direktinvestitionen. Es macht mich sehr stolz, dass wir heute gemeinsam mit unseren starken Partnern diesen Windpark einweihen können. Ich freue mich auf weitere Projekte wie dieses, denn wir als BASF stehen fest zu unserem Ziel der Klimaneutralität.“
BASF will ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 25 % senken und bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Der Ersatz von Strom aus fossilen Brennstoffen durch Strom aus erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Hebel, um die Emissionen weiter zu senken.
Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz: „Die Allianz investiert Versichertengelder in erneuerbare Energien und besitzt mehr als 100 Wind- und Solarparks. Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam mit BASF und Vattenfall unsere erste Direktinvestition in einen Offshore-Windpark feiern. Dies unterstreicht die Fähigkeit von Partnerschaften, als Katalysator zu fungieren und Lösungen für den Klimaschutz mit Leben zu füllen.“
Die Allianz hat sich verpflichtet, bis 2050 in ihrem eigenen Investmentportfolio und in der Schaden- und Unfallversicherung, sowie bereits bis 2030 im eigenen Geschäftsbetrieb die Treibhausgas-Emissionen auf Netto-Null zu reduzieren.
Die biologische Vielfalt im Mittelpunkt
Beim Bau von Hollandse Kust Zuid 1-4 wurden mehrere innovative Techniken eingesetzt. Dazu gehören zum Beispiel ein doppelter Blasenschleier zur Dämpfung des Unterwasserlärms während der Rammarbeiten, um die Auswirkungen auf Schweinswale zu begrenzen. Vergrößerte Wasserlöcher in den Fundamenten bieten Unterschlupf für Meereslebewesen im Inneren der Turbinen. Dies ist das erste Mal, dass auch die Struktur einer Windkraftanlage selbst in die Gestaltung eines Windparks im Hinblick auf die umgebende Natur einbezogen wird. Für den Bau des Kolkschutzes wurden Felsbrocken und Steine unterschiedlicher Größe verwendet. An mehreren Kolkschutzanlagen wurden künstliche Felsenriffe angelegt, um sie für eine größere Anzahl von Fischen, Krebsen und Krustentieren attraktiver zu machen.
Kreislaufwirtschaft – wiederverwertbare Rotorblätter
Drei Turbinen sind mit neu entwickelten recycelbaren Rotorblättern ausgestattet. Das Harz, mit dem die Rotorblätter verklebt wurden, lässt sich nach Ablauf der Lebensdauer der Turbinen leichter auflösen, so dass es einfacher ist, die Blätter zu zerlegen und die verschiedenen Bestandteile wiederzuverwenden.
Hollandse Kust Zuid ist ein Schlüsselprojekt im Rahmen der ehrgeizigen Ziele, die sich die niederländische Regierung gesetzt hat, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Niederlande mit erneuerbarer Energie für die nächste Generation zu versorgen.
Netzanschluss
Zwei Offshore-Umspannwerke verbinden Hollandse Kust Zuid mit dem niederländischen Stromnetz. Diese Netzanschlüsse wurden vom niederländischen Übertragungsnetzbetreiber TenneT entwickelt und werden zukünftig von ihm betrieben. Im Rahmen der niederländischen Offshore-Windpolitik werden die Netzanschlüsse öffentlich finanziert, was eine Standardisierung gewährleistet und damit Kosteneinsparungen ermöglicht. Dies gibt den Windparkentwicklern Planungssicherheit, um ihre Entwürfe später nicht anpassen zu müssen.
Fakten
- Jede Turbine hat eine Leistung von 11 MW. Die Höhe der Flügelspitzen beträgt 225 Meter über dem Meeresspiegel.
- Rotordurchmesser von 200 Metern
- Länge der einzelnen Rotorblätter: 97 Meter
- Gewicht des Fundaments: 735-955 Tonnen
- Länge des Fundaments: 62-75 Meter
- Durchmesser des Fundaments: 7-8 Meter
- Meerestiefe von 17-28 Metern
- 315 km 66-kV Verbindungskabel zu den Umspannwerken
- Der Windpark HKZ erstreckt sich über eine Fläche von 225 km²