Für zukünftige Aufgaben bestens aufgestellt

Jörg Arntzen folgt Albrecht Manderscheid als Vorstandsvorsitzender des FSK e.V. – Dr. Markus Steilemann
verleiht FSK-Ehrenmedaille – Interview mit Albrecht Manderscheid

Es war sein letzter offizieller Auftritt. Bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung des Fachverbandes Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK) begrüßte der scheidende Vorstandsvorsitzende Albrecht Manderscheid die Mitglieder. Nach 27 Jahren Vorsitz im FSK-Vorstand dankte Albrecht Manderscheid all den Kollegen, die ihn in dieser Zeit begleitet haben. „Diese 27 Jahre mit allem, was in dieser Zeit passiert ist, lassen sich in 10 Minuten nicht zusammenfassen“, fuhr er fort. Aber die Beispiele, die er nannte, angefangen von der Arbeit der verschiedenen Arbeitskreise über die vielen Veranstaltungen bis hin zur Schulungsplattform für das REACH-Beschränkungsverfahren zum Umgang mit Diisocyanaten, ließen erahnen, was der FSK mit ihm als treibende Kraft während seiner Amtszeit erreicht hat.

Der Bedeutung von Albrecht Manderscheid nicht nur für den Verband, sondern für die gesamte Polyurethan-Industrie Rechnung tragend, war es kein geringerer als Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender der Covestro AG und Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), der die Laudatio für Albrecht Manderscheid hielt. „Es ist für mich eine große Ehre, dass ich heute Albrecht Manderscheid für sein Lebenswerk würdigen darf“, so seine einleitenden Worte. „Wer ihn kennt, der weiß, er ist ein äußerst integrer, feinsinniger und respektvoller Mensch, der dem FSK professionell, kompetent und engagiert über all die Jahre vorstand“. Aber Albrecht Manderscheid hat nicht nur die Geschicke des FSK gelenkt. Er war Jahrzehnte lang für den weltweit bekannten Cannon Konzern tätig, von 1991 bis 2021, also 30 Jahre als Geschäftsführer der Cannon Deutschland GmbH. Die Höhepunkte Albrecht Manderscheids Verbandtätigkeit aufzuführen würde hier den Rahmen sprengen, aber ein paar Stichworte seien genannt: 1994 initiierte er die Gründung der Fachgruppe „Polyurethan-Formteile“ und 1998 rief er den FSK-Innovationspreis ins Leben.

Auch in der Politik ließ er seinen Einfluss gelten, z.B. bei einem persönlichen Treffen mit Angela Merkel,
damals noch Oppositionsführerin der CDU. „Albrecht Manderscheid war über 27 Jahre lang ein besonderer,
herausragender und würdiger Vorsitzender für den FSK. Nun verlässt er am Zenit seiner Laufbahn seinen
Platz. Die Auszeichnung mit der Ehrenmedaille des FSK ist daher wohlverdient. Wir alle sind Ihnen zu
großem Dank verpflichtet,“ so die abschließenden Worte von Dr. Markus Steilemann.

Auf Albrecht Manderscheid folgt nach einstimmiger Wahl Jörg Arntzen (Dow Produktions- und Vertriebs GmbH & Co. OHG) als Vorstandsvorsitzender. Zu seinem Stellvertreter wurde Benedikt Broil (Covestro 1/6 Deutschland AG) gewählt. Manfred Werner (Sekisui Alveo GmbH) agiert weiter als Finanzvorstand.
Ebenfalls in ihren Ämtern als Beisitzer bestätigt wurden Dr. Ulrich Fehrenbacher (Rühl Puromer GmbH), Christian Loretz (Getzner Werkstoffe GmbH) und Jörg Teschner (Klöckner polyPUR Chemie GmbH). Das ehrenamtlich aktive Vorstandsteam wird komplementiert durch die neu hinzugekommene Beisitzerin Dr. Eva Emmrich-Smolczyk (Evonik Operations GmbH).

Interview mit Albrecht Manderscheid, Vorstandsvorsitzender des FSK
Im Rahmen der Internationalen FSK-Fachtagung 2023 des Fachverbandes Schaumkunststoffe und Polyurethane e. V. (FSK) in Leverkusen sprach Dr. Wolfgang Friederichs mit Albrecht Manderscheid, dem ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden des Verbandes, über seine 27-jährige Amtszeit.

Wolfgang Friederichs:
Herr Manderscheid, nach 27 Jahren Amtszeit wurden Sie auf der internationalen FSK-Fachtagung 2023 als Vorstandsvorsitzender des FSK verabschiedet. Von meiner Seite aus möchte ich Ihnen für das, was Sie für die PU-Industrie in dieser Zeit geleistet haben, herzlich danken.

Könnten Sie bitte für diejenigen unter unseren Lesern, die Sie trotzdem noch nicht kennen, ein paar Worte zu Ihrem beruflichen Werdegang sagen?

Albrecht Manderscheid:
Zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen, Herr Dr. Friederichs, für Ihre freundlichen Worte bedanken. In kurzen Worten lässt sich mein beruflicher Werdegang so zusammenfassen, dass ich nach meinem Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen und meiner ersten Stelle im technischen Vertrieb von Investitionsgütern 1985 den Weg in die Polyurethanbranche und hier in den Vertrieb des Polyurethan-Maschinen- und Anlagenbaus gefunden habe. Ein schönes Bonmot besagt, Polyurethan sei wie ein Klebstoff, einmal dabei, lässt der Werkstoff einen nicht mehr los, und so bin ich über mein gesamtes weiteres Berufsleben dieser so interessanten und vielseitigen Branche treu geblieben. Anfang der 90er Jahre habe ich dann die Geschäftsführung der Cannon Deutschland GmbH, der deutschen Tochtergesellschaft der Cannon Gruppe, übernommen und bis Ende 2021 diese Position bekleidet.

Wolfgang Friederichs:
Sie waren nicht nur Geschäftsführer der Cannon Deutschland GmbH, sondern gleichzeitig auch Vorstandsvorsitzender des FSK. Wie ist es Ihnen gelungen, diese beiden „Full time – Jobs“ miteinander zu vereinbaren?

Albrecht Manderscheid:
Anfänglich war diese Situation schon herausfordernd, denn die Position des Geschäftsführers der Cannon Deutschland GmbH war für mich in recht jungen Jahren auf der einen Seite ein wichtiger Karrieresprung auf der anderen Seite aber auch eine berufliche Herausforderung, in die ich mich sukzessive einfinden musste.
Erschwerend kam hinzu, dass schon Ende 1991, aber insbesondere die Jahre danach der Kunststoffmaschinenbau in eine starke Schwächephase geriet, und damit auch für uns eine enorme Herausforderung darstellte, zumal wir in Deutschland ja gerade aufgrund der Wiedervereinigung in den Jahren zuvor eine Boomphase erlebt hatten. Im Nachhinein betrachtet war es vielleicht gut, dass ich meine Verbandstätigkeit seit 1992 zunächst als einfaches Mitglied wahrgenommen habe; dadurch war die Belastung durch die beiden Funktionen zuerst einmal nicht so groß, wie dann ab Mitte der 90er Jahre, als ich meine Vorstandsfunktionen zunächst als stellvertretendes Vorstandsmitglied und dann ab 1996 als Vorstandsvorsitzender eingenommen habe. Hinzu kommt, dass ich in meiner Tätigkeit bei Cannon stets große Unterstützung durch die Cannon Holding in Italien und insbesondere durch meine Mitarbeiter in Deutschland erfahren habe. Das gleiche gilt für die Unterstützung durch die FSK-Geschäftsstelle und die FSK-Geschäftsführer als hauptamtliche Vertreter des Verbandes, die mich in all den Jahren in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den Verband stets unterstützt und begleitet haben. Da mir die Tätigkeit für den Verband immer sehr viel Freude und Erfüllung gegeben hat, ist es mir auch nicht schwergefallen, so manche
Freizeit dazu zu nutzen, die zusätzliche Arbeitsbelastung zu bewältigen. Hilfreich war aber auch die Erfahrung, die ich im Laufe der Zeit in den einzelnen Funktionen gewinnen durfte und die einen dann so manche Aufgabe viel routinierter und entspannter angehen lässt, als das zu Beginn meiner Tätigkeit der Fall war.

Wolfgang Friederichs:
Gab es unterschiedliche Anforderungen an den Führungsstil bei der Führung eines gewinnorientierten Unternehmens auf der einen Seite und eines Verbands, der überwiegend ideelle Ziele und Zwecke verfolgt, auf der anderen Seite?

Albrecht Manderscheid:
Ja, die gab und gibt es. Zunächst einmal gibt es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Haupt und dem Ehrenamt, was ja schon die unterschiedlichen Begriffe zum Ausdruck bringen. Hauptverantwortlicher für die Geschicke eines Unternehmens zu sein, Personal- und Ergebnisverantwortung zu tragen, bedeutet, dass man am Ende eines wie auch immer gearteten Prozesses gegebenenfalls allein Entscheidungen zu treffen und zu verantworten hat. Das wirkt sich auch auf die Wirkmechanismen der Führung eines Unternehmens aus.
Ein Verband lebt von seinen Mitgliedern, deren Engagement für die gemeinsame Sache und deren Bereitschaft, Geld in Form von Mitgliedsbeiträgen und ggf. Zeit zu investieren. Die Funktionsträger eines Verbandes, abgesehen von den Hauptamtlichen, sind in der Regel ehrenamtlich engagierte Mandatsträger, also stets freiwillig handelnde Personen. Das zeigt schon, dass der Führungsstil, zumindest auf der ehrenamtlichen Seite, im Wesentlichen auf Überzeugung durch Argumente, Konsens und Kompromissfähigkeit und auch Geduld fokussiert sein muss, wenn man die freiwillig agierenden Personen für die gemeinsame Sache gewinnen und mitnehmen möchte. Hilfreich hierfür ist sicher, wenn man diese Aspekte auch schon in der Unternehmensführung verinnerlicht und praktiziert hat.

Wolfgang Friederichs:
Die PU-Welt hat sich in den letzten 25 Jahren stark verändert. Welchen besonderen Herausforderungen haben Sie sich während Ihrer Amtszeit stellen müssen?

Albrecht Manderscheid:
Ich glaube, dass unsere Branche, wie alle anderen auch, durch die großen Themen unserer Zeit, in ihrer Entwicklung maßgeblich bestimmt wird. Beispielhaft erinnere ich mich noch sehr gut, wie Anfang der 90er Jahre das Thema FCKW die Branche durchgeschüttelt hat; für uns als Maschinen- und Anlagenbauer, zumindest für diejenigen, die in diesem Thema unterwegs waren und Lösungen anzubieten hatten, bedeutete es Linderung der von mir bereits angesprochenen Schwächephase in den Neunzigern, denn die gesamte Branche, die mit dem Thema konfrontiert war, musste ggf. in entsprechende Anlagentechnik investieren, um die Substitution der FCKW zu ermöglichen. Alle an der Prozesskette Beteiligten waren gefordert, in ihrem Geschäftsumfeld Lösungen anzubieten. Das Thema Treibhauseffekt und Erderwärmung und die weltweit gefassten Beschlüsse waren treibende Kraft für diese Entwicklungen.
Ein anderes Thema, das uns schon in den 90er Jahren sehr beschäftigt hat, ist die Frage des Recyclings von PU. Das Thema hatte vielleicht zwischenzeitlich an öffentlicher Wahrnehmung ein wenig verloren, steht aber jetzt wieder verstärkt auf der Agenda, und fordert von der Branche Antworten durch die Entwicklung und Umsetzung neuer Verfahren und Konzepte. Wir müssen uns immer wieder bewusstmachen, dass wir trotz der überragenden Eigenschaften des Polyurethanwerkstoffs stets im Wettbewerb mit anderen Werkstoffen stehen. Wir haben als Verband in den letzten Jahrzehnten durch öffentliche Veranstaltungen, Seminare und Workshops und durch Fachgremienarbeit unseren Beitrag zu diesen Themenkomplexen geleistet und werden dies auch weiterhin tun. Das Thema Kreislaufwirtschaft, das ja, wenn man so will, als übergeordnete verpflichtende Handlungsanweisung gilt, wird eine Herausforderung an den Werkstoff Polyurethan sein, und wir müssen als gesamte Branche, um weiterhin erfolgreich sein zu können, hierfür schlüssige Lösungen parat haben. In diesem Zusammenhang ist auch unsere FSK Trägerverbandsmitgliedschaft im Gesamtverband der Kunststoffverarbeitenden Industrie – GKV e.V. – zu sehen. Die den GKV tragenden Verbände arbeiten gemeinsam über die gesamte Breite der unterschiedlichen Kunststoffverarbeitungstechnologien gemeinsam an der Nachhaltigkeit des Zukunftswerkstoffs Kunststoff. Hier weise ich gerne auf die von vielen Verbänden getragene Initiative „Wir sind Kunststoff“ hin.
Ein anderes großes Thema war die Einführung von REACH. Auch hier haben wir unsere Branche durch zuvor schon beschriebene Aktivitäten begleitet und unterstützt. Ein großes Thema für unsere Branche in jüngster Zeit war und ist der Prozess zum REACH Beschränkungsverfahren von Diisocyanaten. Diesen Prozess haben wir in den letzten mehr als 10 Jahren mit den anderen Verbänden auf nationaler, wie internationaler Ebene begleitet, zusammen gestaltet und das EU-weite Vorhaben zur Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen zum sicheren Umgang mit Diisocyanaten mit einer eigenen Plattform unterstützt.
Darüber hinaus gibt es sicher noch eine ganze Reihe von Themen, die unsere Arbeit als Branchenverband aber auch alle in der Branche Agierende in ihrer zukünftigen Arbeit bestimmen werden. Die großen Themen sind uns allen bekannt.

Wolfgang Friederichs:
Was haben Sie an Ihrer Arbeit für den FSK am meisten geschätzt?

Albrecht Manderscheid:
Wie Sie wissen, ist der FSK ein sehr heterogen strukturierter Verband. Es sind alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten im Verband vertreten, wenn man so will von den Rohstoffen, über die Maschinen- und Anlagen bis hin zur Verarbeitung ist die gesamte Prozesskette abgebildet. Darüber hinaus geht es nicht nur um den Werkstoff Polyurethan, sondern eine ganz starke Mitgliedergruppe im FSK stellen die Verarbeiter dar, die neben Polyurethan vor allem auch Thermoplaste, wie PE-Schäume, EPS etc. verarbeiten. Das hat die Verbandsarbeit immer sehr abwechslungsreich gemacht. Man wird mit den unterschiedlichsten Fragestellungen konfrontiert und lernt ganz andere Bereiche als die aus seinem eigenen Berufsumfeld bekannten kennen. Es hat stets viel Freude gemacht, bei wichtigen Themen und Strategien für die Zukunft des Werkstoffes Polyurethan mitgestalten zu können. Neben diesen sachlich fachlichen Aufgabenstellungen habe ich vor allem aber die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen aus der Geschäftsstelle und mit den Kolleginnen und Kollegen aus Vorstand, den Fachgremien und aus dem Mitgliederbereich geschätzt. Wenn ich resümiere und auf meine Zeit im FSK seit 1992 zurückblicke, muss
ich sagen, dass das Zusammenwirken mit den Verantwortlichen stets von großem Vertrauen und dem Ziel, gemeinsam die Sache voranzubringen, getragen war. Wenn es dieses Verständnis und diese Atmosphäre nicht gegeben hätte, dann wäre ich bestimmt nicht über so viele Jahre in diesem Amt geblieben; und das sehe ich für beide Seiten – Wähler und Gewählter – so.

Wolfgang Friederichs:
Welche neuen Herausforderungen sehen Sie auf den FSK bzw. die PU-Industrie zukommen und welchen Rat möchten Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Albrecht Manderscheid:
Das große Thema ist und bleibt der Klimawandel, der uns in Zukunft noch stärker fordern wird, so natürlich auch unsere Branche. Es werden neue Bestimmungen und Regelungen kommen, auf die Antworten gefunden werden müssen. Auch unsere Branche wird sich mit den bekannten Themen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel, Lieferkettenprobleme, Regulierungseifer und Bürokratisierung, hohen Rohstoff- und Energiekosten auseinandersetzen müssen. Ich weiß, dass dies eine allgemeine Stichwortsammlung ist, für unseren Verband sehe ich allerdings die Hauptaufgabe darin, frühzeitig Herausforderungen zu erkennen und gemeinsam mit den Fachgremien für die Industrie richtige Antworten zu geben.
Ich denke, ein gutes Beispiel war das Prozedere beim Thema REACH-Beschränkungsverfahren von Diisocyanaten. Wir haben uns frühzeitig, d.h. vor mehr als 10 Jahren in den Prozess eingebracht und ihn mitgestaltet. Organisatorisch haben wir im Verband Strukturen geschaffen, mit denen wir unseren Mitgliedern eine Trainings- Plattform zur Verfügung stellen, damit sie die gesetzlichen Schulungsvorschriften erfüllen können. Diese Investition werden wir für weitere Betätigungsfelder nutzen können, die unseren Mitgliedern zugutekommen.
Ich kenne meinen Nachfolger, Herrn Jörg Arntzen, schon etliche Jahre und schätze ihn sehr. Er hat in den verschiedenen Funktionen als Fachgruppenvorsitzender und als Vorstandsmitglied immer mit dazu beigetragen, dass wir unsere Arbeit erfolgreich für den FSK leisten konnten und können. Ich bin froh, dass er sich bereit erklärt hat, diese Aufgabe zu übernehmen. Er weiß genau, was er tut, und daher braucht es keine Ratschläge von meiner Seite. Ich bin mir sicher, er wird das sehr gut machen. Auf jeden Fall wünsche ich ihm auch von dieser Stelle aus alles Gute und viel Erfolg.

Wolfgang Friederichs:
Wir alle hoffen, dass Sie der PU-Welt in irgendeiner Form erhalten bleiben. Gibt es dazu schon Pläne, über die Sie reden können?

Albrecht Manderscheid:
Auf jeden Fall werde ich weiterhin Kontakt zum Verband halten und mich mit den Kolleginnen und Kollegen gerne von Zeit zu Zeit austauschen, darauf freue ich mich.

Wolfgang Friederichs:
Wie dürfen wir uns Ihren wohlverdienten Ruhestand vorstellen? Welchen Hobbies werden Sie in Zukunft nachgehen können, zu denen bisher die Zeit fehlte? Ich habe zum Beispiel gehört, dass Sie inzwischen mit dem Golfsport angefangen haben, ein – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – zeitaufwändiges Hobby.

Albrecht Manderscheid:
Wie Sie wissen, ist der Golfsport eine echte Herausforderung, zumal, wenn man, wie ich, erst spät damit begonnen hat. Es macht mir sehr viel Spaß zum Beispiel morgens früh bei herrlichem Sonnenschein eine Runde allein oder mit Freunden zu spielen, auch wenn ich mit meinen Fortschritten noch nicht zufrieden bin.
Aber Golf macht demütig, denn man kann keinen anderen außer sich selbst für das Ergebnis verantwortlich machen.
Ansonsten bin ich öfter auf Reisen. Seit ein paar Monaten sind wir stolze Großeltern, eine wunderbare Aufgabe, auch wenn die Familie meines Sohnes in Wien lebt, was ja nicht eben um die Ecke des Rhein-Main-Gebiets liegt, aber für das Reisen nochmal mehr einen besonderen Anlass bietet. Ich nutze die freie Zeit, pflege Freundschaften, mache Sport, koche sehr gerne, lese viel und Sie wissen ja, Rentner haben nie Zeit und bis dato ist bei mir nach fast zwei Jahren noch keine Langeweile aufgekommen.

Wolfgang Friederichs:
Herr Manderscheid, ich bedanke mich für das Interview und die interessanten Einblicke in Ihre bisherige Tätigkeit. Für die Umsetzung Ihrer zukünftigen Pläne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und vor allen Dingen Gesundheit.

Albrecht Manderscheid:
Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen das Gleiche