Automobilzulieferer veröffentlicht Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024
Die allgemeine Krise der Automobilindustrie hat den Zulieferer Preh GmbH auch im Geschäftsjahr 2024 in seiner Entwicklung gebremst: Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von rund 1,53 Mrd. € und lag damit rund 9 % unter dem Vorjahreswert von 1,69 Mrd. €. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich auf 64 Mio. €. Um die Ertragssituation zu stabilisieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, hatte der Spezialist für Human Machine Interfaces (HMI) und E-Mobility-Komponenten im Sommer 2024 ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm auf den Weg gebracht, das insbesondere den Abbau von 420 Stellen am Hauptsitz in Bad Neustadt vorsieht. Angesichts der anhaltenden Schwäche der Automobilindustrie und der zahlreichen Unsicherheiten durch die neue US-Zollpolitik und geostrategische Risiken rechnet Preh-CEO Zhengxin “Charlie” Cai auch für 2025 mit schwierigen Rahmenbedingungen, auch wenn das Neugeschäft in den letzten Wochen wieder angezogen hat.
Aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen hat sich die Zahl der Mitarbeiter der Preh Group verringert: Ende 2024 beschäftigte Preh weltweit 6.968 Mitarbeiter (2023: 7.415 Mitarbeiter). Die Zahl der Mitarbeiter in Bad Neustadt lag Ende 2024 bei 1.585 Beschäftigten gegenüber 1.745 im Jahr 2023. Ein Großteil des Arbeitsplatzabbaus konnte über ein Freiwilligenprogramm (300 Mitarbeiter) erreicht werden, wobei ein Teil von ihnen das Unternehmen bereits bis Ende 2024 verlassen hat. Zudem wurden 70 Stellen über natürliche Fluktuation und Vorruhestandsregelungen abgebaut. Mit betriebsbedingten Kündigungen von ca. 50 Mitarbeitern im laufenden Monat endet das Abbauprogramm der insgesamt 420 Stellen.
„Der Start in das Geschäftsjahr 2025 ist hinter unseren Planungen zurückgeblieben”, sagt Charlie Cai. „Allerdings haben wir zuletzt auch erhebliches Neugeschäft gewonnen. Gerade in einer solchen Branchenkrise macht das einmal mehr deutlich, dass die Technologien von Preh für eine starke Marktposition sorgen.”
Insgesamt verlief das Geschäft im ersten Quartal 2025 in den verschiedenen Produktbereichen unterschiedlich. Während sich das HMI-Geschäft vergleichsweise robust entwickelt, erholt sich der Markt für E-Mobility-Produkte nur langsam. Um dem herausfordernden Marktumfeld zu begegnen, hat Preh ein Maßnahmenprogramm zur Optimierung des Produktentwicklungsprozesses gestartet. Ziel ist es, die Organisationsstruktur zu vereinfachen und Effizienz- und Kostensenkungspotenziale zu heben.
CEO Charlie Cai zum laufenden Jahr: „Wir werden unsere Hausaufgaben in Bezug auf Kostendisziplin und Agilität machen, aber die Weltwirtschaft sieht sich mit beispiellosen Zollhemmnissen aus den USA konfrontiert und es ist schwierig, deren tatsächliche Auswirkungen auf uns vorherzusehen. Grundsätzlich hat Preh auf der Basis unserer ausgezeichneten Kundenbeziehungen eine gute Perspektive. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass wir im letzten Jahr neue Aufträge im Wert von weit über 2 Mrd. € TTO (Gesamtumsatz während der Produktlebensdauer) gewinnen konnten. Dies sichert unser mittelfristiges Wachstum – vorausgesetzt, der Automobilmarkt stabilisiert sich wieder”, so Cai.
Über Preh
Als globaler Automobilzulieferer beschäftigt die Preh Group derzeit rund 7.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 1,53 Milliarden Euro. Preh wurde 1919 in Bad Neustadt a. d. Saale gegründet und ist seit 2011 Teil der Joyson Group. Die Entwicklungs- und Fertigungskompetenz von Preh umfasst insbesondere HMI-Systeme für Pkw und Nutzfahrzeuge sowie E-Mobility-Komponenten im Nieder- und Hochvoltbereich. Innerhalb der Joyson Group, Ningbo (China), die 2004 von Jeff Wang gegründet wurde, ist Preh eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Joyson Electronics Corp. (600699:Shanghai) und bildet den Geschäftsbereich Automotive Electronics.