Arburg auf der Chinaplas 2020: Digitalisierung, Circular Economy, Effizienz

  • „arburgXworld“: Premiere des Kundenportals in Asien und umfassende digitale Services
  • „arburgGREENworld“: Ressourcenschonung am Praxisbeispiel Leichtbau
  • Innovativ: LSR-Verarbeitung, Faser-Direct-Compoundieren und Arburg Kunststoff-Freiformen

Auf der Chinaplas vom 21. bis 24. April 2020 in Shanghai, China, zeigt Arburg praxisnah, wie Digitalisierung und Circular Economy zur Steigerung der Produktionseffizienz beitragen können. Alle Spritzgießexponate auf dem Stand C61 in Halle 2.1 sind mit dem Arburg Leitrechnersystem ALS vernetzt und automatisiert. Neben einer Produktpremiere für die LSR-Verarbeitung werden innovative Spritzgieß­anwendungen und zwei Freeformer für die industrielle additive Fertigung präsentiert. Asien-Premiere feiert das Kundenportal „arburgXworld“. Zum Programm „arburgGREENworld“ ist eine ressourcenschonende Leichtbau-Anwendung zu sehen.

„Die Digitalisierung hat in China enorm an Schwung gewonnen. Auf der Chinaplas 2020 feiert unser neues Kundenportal ‚arburgXworld‘ Asien-Premiere. Mit unseren digitalen Produkten und Services begleiten wir unsere Kunden auf ihrem Weg in Richtung Produktionseffizienz und smarte Fabrik“, betont Zhao Tong, Geschäftsführer der Arburg-Organisationen in China. „Ein Highlight ist der weltweit erste Allrounder der Baureihe Golden Electric für die LSR-Verarbeitung. Darüber hinaus präsentieren wir das ressourcenschonende Leichtbau-Verfahren Faser-Direct-Compoundieren, eine Hochleistungsmaschine für IML-Verpackungen, eine Turnkey-Anlage für die variantenreiche Fertigung ‚on demand‘ und unsere Weiterentwicklungen in der additiven Fertigung. Wir haben also für praktisch jede Anforderung eine passende Lösung parat – von Losgröße 1 bis zur IT-vernetzten und automatisierten Großserienfertigung.“

Asien-Premiere: Kundenportal „arburgXworld“

Arburg ist in der Branche ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung. Asien-Premiere feiert das Kundenportal „arburgXworld“, das in 18 Sprachen verfügbar ist, darunter auch Chinesisch. Mit seinen zahlreichen Apps und Ausbaustufen bietet das Portal umfassende Unterstützung – angefangen bei der Maschinenauslegung und Bestellung des neuen Allrounders 270 S compact über Simulation der Steuerung, Überblick zum Maschinenpark und Dokumentation der Produktionsprozesse bis zur Ersatzteilbestellung und digitalen Service-Dienstleistungen.

Das gesamte Spektrum an digitalen Produkten und Services, zu dem auch zahlreiche Assistenzfunktionen gehören, fasst Arburg in seinem Programm „arburgXworld“ zusammen. Auf der Chinaplas sind alle Spritzgießexponate mit einem IIoT-Gateway ausgestattet und über das Arburg Leitrechnersystem ALS vernetzt. Welche Vorteile Digitalisierung und Industrie 4.0 in der Spritzgieß­produktion bietet, präsentiert Arburg darüber hinaus mit einem IT-technisch vernetztem, „smarten“ Allrounder-Exponat in der „Factory of the Future“ (Smart Manufacturing Tech Zone, Stand F41), einer Initiative von Adsale und iPlast.

 Allrounder Golden Electric für LSR-Anwendungen

Hitzebeständige und transparente Bauteile aus Flüssigsilikon sind in vielen Branchen gefragt. Arburg zeigt in Shanghai erstmals einen Allrounder der Baureihe Golden Electric in LSR-Ausführung. Die wirtschaftliche elektrische Maschine ist für die Anforderungen des asiatischen Markts prädestiniert und ab sofort weltweit erhältlich. Auf der Messe fertigt ein Allrounder 470 E Golden Electric mit 1.000 kN Schließkraft hochwertige Optiken für die Automobilindustrie. Die LSR-Linsen kommen z. B. in Matrix-Scheinwerfern von Pkws zum Einsatz, um das LED-Fernlicht situationsgerecht an- und abzuschalten. Das Exponat produziert in einer Zykluszeit von rund 60 Sekunden zwei LSR-Linsen mit je 33 Lichtleitern. Die Turnkey-Anlage ist mit zwei Robotern sowie einem 2-fach-Werkzeug des lokalen Partners Concraft ausgestattet. Ein lineares Robot-System Multilift Select entnimmt die Linsen aus dem Werkzeug und setzt sie auf einer Kühlstation ab. Ein Sechs-Achs-Roboter der Firma AID aus China führt die Spritzteile einer Laserstation zu, wo ein DM-Code aufgebracht wird. Damit wird jedes Bauteil zu 100 Prozent rückverfolgbar. Auf der Messe lassen sich über den Code im Kundenportal „arburgXworld“ die Fertigungsdaten jedes einzelnen Bauteils einsehen.

Flexible Turnkey-Anlage fertigt Spritzteile „on demand“

Als „smartes“ Exponat produziert eine kompakte Turnkey-Anlage rund um einen vertikalen Allrounder 375 V von Schuss zu Schuss flexibel verschiedene Varianten elastischer Spannseile „on demand“ – dank eines cleveren Produkt- und Werkzeugdesigns und Industrie-4.0-Bausteinen ganz ohne Umrüsten. Die Kundenwünsche werden online in den laufenden Spritzgießprozess eingebunden. Die Besucher können zwischen drei verschieden langen Spannseilen in drei Farben sowie zwischen drei Endstück-Kombinationen wählen und die gewünschte Variante direkt an einem Terminal eingeben. Nach Übertragung des Auftrags an die zentrale Selogica-Steuerung, wird das Spannseil auf die gewählte Länge geschnitten und von einem platzsparend innerhalb der Maschinen-Aufstellfläche angeordneten Sechs-Achs-Roboter gehandhabt. Er platziert die Seil-Enden im 4-fach-Werkzeug, wo in einer Zykluszeit von rund 40 Sekunden die Kombinationen Haken/Haken, Haken/Öse oder Öse/Öse angespritzt werden. In der industriellen Praxis ist ein Anwendungsfeld für eine solche Anlage z. B. die Kabel­konfektionierung in der Automobilindustrie.

FDC-Verfahren für innovativen Leichtbau

Zum Programm „arburgGREENworld“ ist eine ressourcen­schonende Leichtbau-Anwendung zu sehen: Das Beispiel des Faser-Direct-Compoundierens (FDC) zeigt, wie Kunststoff gegebenenfalls Metall ersetzen kann. Das Bauteil wird bei diesem innovativen Leichtbau-Spritzgießverfahren mit Endlosfasern verstärkt, indem Glasfaserrovings über eine Seitenbeschickung zugeschnitten und direkt der flüssigen Schmelze zugeführt werden. Vorteile sind die hohe Verfügbarkeit der Materialien und eine Kostenreduktion von bis zu 40 Prozent. Faserlänge, Faseranteil und Materialkombination lassen sich individuell und sehr flexibel einstellen und damit die Bauteileigenschaften gezielt beeinflussen.

Das Exponat, ein hydraulischer Allrounder 820 S mit 4.000 kN Schließkraft, produziert langglasfaserverstärkte Trägerplatten aus PP für die Sitzverstellung im Pkw-Innenraum. Die Zykluszeit beträgt rund 60 Sekunden, das Spritzteilgewicht 250 Gramm. Über eine in die Automation integrierte Gewichtskontrolle wird die Konstanz des Schussgewichts, und damit auch des Fasergehalts, dargestellt und das Messergebnis in der Steuerung als Prozessparameter kontrolliert. Ein lineares Robot-System Multilift Select legt die Fertigteile auf ein Förderband ab.

Hochleistungsmaschine für die Verpackungsindustrie

Wie sich Massenartikel für die Verpackungsindustrie besonders produktionseffizient fertigen lassen, wird am Beispiel eines hybriden Allrounders 820 H im Clamp-Design und in spezieller Packaging-Ausführung demonstriert. Die Hochleistungs­maschine verfügt über 3.700 kN Schließkraft, einer Spritzeinheit der Größe 2100 und das Optionspaket „Dünnwandartikel“. Sie zeichnet sich durch hohe Dynamik, Reproduzierbarkeit und Einspritzgeschwin­digkeiten von bis zu 500 Millimetern in der Sekunde aus. „Ready for digitalisation“ ist die Maschine durch die vier Assistenzpakete, mit denen alle Allrounder im Clamp-Design und mit Gestica-Steuerung standardmäßig ausgestattet sind. Das Exponat fertigt in einer Zykluszeit von rund vier Sekunden vier dünnwandige IML-Behälter aus PP mit je 500 Millilitern Fassungsvermögen. Das entspricht einer Ausbringungsmenge von rund 3.900 Stück pro Stunde. Das IML-System der schweizerischen Firma Müller legt die Labels ein, entnimmt die fertigen Behälter und stapelt sie auf einem Förderband.

Additive Fertigung

Auf der Chinaplas präsentiert Arburg auch das Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) und sein Produktportfolio für die industrielle additive Fertigung. Zu sehen sind ein Freeformer 200-3X mit zwei sowie ein großer Freeformer 300-3X mit drei Austragseinheiten. Beide Exponate verarbeiten „live“ Original-Kunststoffgranulate zu Funktionsbauteilen. Zudem können die Besucher ein breites Bauteilspektrum in Augenschein nehmen und an einer interaktiven Station die Qualität ausgewählter AKF-Bauteile selbst testen.

Quelle: Arburg