Die Dürr AG hat die Struktur und das Fristigkeitsprofil ihrer Finanzierung durch die erfolgreiche Begebung einer Wandelanleihe weiter verbessert. Die Wandelanleihe über 150 Mio. € wurde heute innerhalb weniger Stunden bei institutionellen Investoren platziert und war mehrfach überzeichnet. Sie hat einen Kupon von 0,75 % pro Jahr, eine Laufzeit von circa 5,3 Jahren und eine Wandelprämie von 40 %. An die Wandelanleihe ist – ähnlich wie bei anderen Finanzierungen der Dürr AG – eine Nachhaltigkeitskomponente gekoppelt. Die Dürr AG will die Emissionserlöse für allgemeine Unternehmenszwecke und zur Fortsetzung ihres Akquisitionskurses einsetzen. Die Transaktion ist zudem Teil der Refinanzierung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 450 Mio. €, die 2021 fällig werden.
Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Wir denken über die Corona-Krise hinaus und prüfen weitere Akquisitionen, um neue Wachstumspotenziale zu erschließen. Die Wandelanleihe erhöht unseren Spielraum, um mögliche Zukäufe langfristig und kostengünstig zu finanzieren.“ Der Dürr-Konzern hat sein Portfolio in den vergangenen Jahren durch mehrere Akquisitionen gestärkt, darunter der Kauf der HOMAG Group (2014) und des Umwelttechnikunternehmens Megtec/Universal (2018). In diesem Jahr wurden das Software-Haus Techno-Step übernommen und die Beteiligung an der HOMAG-Tochter Weinmann auf 100 % erhöht. Zudem wird der Konzern in Kürze die Komplettübernahme der Vertriebsgesellschaft HOMAG China Golden Fields abschließen.
Dietmar Heinrich, Finanzvorstand der Dürr AG: „Mit der Wandelanleihe haben wir uns langfristige Mittel zu günstigen Konditionen gesichert. Die Platzierung ist ein wichtiger Schritt in der aktuellen Refinanzierungsrunde, der unsere gute Bonität und das Vertrauen des Kapitalmarkts unterstreicht. Auch bei der Ablösung der weiteren Fälligkeiten werden wir den Fokus auf Sicherheit und attraktive Konditionen legen.“
Die Dürr AG hat an die Wandelanleihe eine Nachhaltigkeitskomponente in Form eines separaten Zinsderivats gekoppelt. Falls sich ihr Nachhaltigkeits-Rating nicht in einem bestimmten Umfang verbessert, ist die Dürr AG verpflichtet, einen festen Betrag an die UniCredit Bank AG zu bezahlen. Die UniCredit Bank wird mit diesem Betrag nachhaltige Projekte unterstützen. Maßgeblich ist dabei das von EcoVadis erstellte Nachhaltigkeits-Rating.
Die nicht nachrangige, nicht besicherte Wandelanleihe wird eine Stückelung von jeweils 100.000 € haben und in circa 4,4 Millionen neue und/oder bestehende nennbetragslose Stammaktien der Dürr AG wandelbar sein. Der Kupon von 0,75 % ist jährlich nachträglich zahlbar; die erste Zinszahlung wird im Januar 2022 erfolgen. Die Wandelanleihe wird zu 100 % ihres Nennwertes ausgegeben und zurückgezahlt. Der anfängliche Wandlungspreis beträgt 34,22 €, was einer Prämie von 40 % über den Referenzaktienkurs von 24,4427 € entspricht.
Die Wandelanleihe wurde ausschließlich institutionellen Investoren außerhalb der USA, Kanadas, Japans und Australiens sowie anderer Rechtsordnungen zum Kauf angeboten, in denen das Angebot oder der Verkauf der Wandelschuldverschreibungen gesetzlich untersagt ist. Der Großaktionär der Dürr AG, die Heinz Dürr GmbH, hat auf Basis einer Zeichnungsvereinbarung einen Anteil von 5 Mio. € an der Wandelanleihe gezeichnet. Die Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre der Dürr AG wurden bei dem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren ausgeschlossen.
Als Teil der Begebung der Wandelanleihe hat sich die Dürr AG zu einer 90-tägigen Lock-up-Periode verpflichtet, vorbehaltlich marktüblicher Ausnahmen. Die Dürr AG ist berechtigt, die Wandelanleihen zu ihrem Nennwert (zuzüglich aufgelaufener Zinsen) in Übereinstimmung mit den Bedingungen der Wandelanleihen jederzeit (i) am oder nach dem 5. Februar 2024 zurückzuzahlen, wenn der Aktienkurs über einen bestimmten Zeitraum 130 % des dann geltenden Wandlungspreises erreicht oder übersteigt oder (ii) wenn 15 % oder weniger des Gesamtnennwertes der Wandelanleihen ausstehend bleiben.
Die Abwicklung wird voraussichtlich am oder um den 1. Oktober 2020 stattfinden. Die Dürr AG beabsichtigt, die Aufnahme der Wandelanleihe in das Open Market Segment (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse zu beantragen.
Die Begebung der Wandelanleihe wurde von BNP Paribas, Landesbank Baden-Württemberg und UniCredit Bank AG als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners begleitet. Die rechtliche Beratung der Dürr AG übernahm Freshfields Bruckhaus Deringer, die Banken wurden von Allen&Overy unterstützt.