- Alle strategischen Meilensteine trotz konjunkturellem Gegenwind erreicht
- Stabile Umsatzentwicklung in einem herausfordernden Marktumfeld
- EBITDA-Plus von 21% auf 84,9 Mio. EUR, Marge auf 12,5% verbessert
- Ergebnis nach Steuern bei 11,5 Mio. EUR (Vorjahr: –17,1 Mio. EUR)
- Free Cashflow um 74% auf 45,8 Mio. EUR erhöht
- Hauptversammlung wird stabile Dividende von 0,5 EUR je Aktie vorgeschlagen
Die Semperit-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2024 das EBITDA um 21,1% auf 84,9 Mio. EUR gesteigert und das Ergebnis nach Steuern auf 11,5 Mio. EUR ins Plus gedreht, nach –17,1 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei einem stabilen Umsatz von 676,6 Mio. EUR (–0,8%) konnte die EBITDA-Marge vor allem aufgrund des bereits 2023 eingeleiteten Sparprogramms um 2,3 Prozentpunkte auf 12,5% gesteigert werden.
„Es war wie erwartet ein durchaus herausforderndes Jahr, in dem wir aber ein sehr ordentliches Ergebnis erzielt haben. Wir haben uns 2024 vollständig aus dem Handschuhgeschäft zurückgezogen und konzentrieren uns nun zu 100% auf die Umsetzung unserer Strategie als Spezialist für Elastomer-Produkte für Industriekunden. Die Integration von Rico ging gut voran, unsere 2023 eingeführte Aufstellung mit zwei starken Divisionen hat sich bewährt, und wir konnten unsere Profitabilität steigern. Wir haben somit trotz Gegenwind vom Markt alle Meilensteine erreicht und gehalten, was wir versprochen haben“, sagt Semperit-CEO Karl Haider. „Das Marktumfeld wird im ersten Halbjahr unverändert schwierig bleiben. Dank unserer frühzeitigen Einsparungen, die sich seit 2023 auf mehr als 18 Mio. Euro summieren, sind wir dafür aber sehr gut aufgestellt und aufgrund unserer Investitionen in Produktionserweiterungen für den nächsten Aufschwung bestens gerüstet,“ so Haider weiter.
Robuster Free Cashflow und Finanzbasis
Der Free Cashflow – der um Zinszahlungen bereinigte Netto-Geldfluss, der für strategische Investitionen, Ausschüttungen und Schuldentilgung verfügbar ist – verbesserte sich um 74,4% auf 45,8 Mio. EUR, verglichen mit 26,3 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Inklusive der Nettoeinzahlung aus dem zweiten und finalen Closing für den Verkauf des Medizingeschäfts in Höhe von 6,6 Mio. EUR belief sich der Free Cashflow nach Unternehmensverkäufen auf 52,4 Mio. EUR (Vorjahr: 111,5 Mio. EUR nach dem ersten Closing für den Verkauf des Medizingeschäfts).
Die Semperit-Gruppe verfügt über eine robuste Bilanz und Finanzierungbasis mit einer auf 47,2% gestiegenen Eigenkapitalquote (Vorjahr: 45,3%) und einem Verschuldungsgrad gemessen an der Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von konservativen 1,2x (Vorjahr: 1,6x). Die Liquiditätsreserven beliefen sich auf 126,0 Mio. EUR, darüber hinaus sind nicht gezogene Kreditlinien über 100,0 Mio. EUR verfügbar.
Das operative EBITDA betrug 86,3 Mio. EUR. Dabei wurde das EBITDA 2024 um ergebniswirksame Effekte des Leitprojekts für die digitale Transformation der Gruppe („oneERP“) in Höhe von 1,5 Mio. EUR bereinigt. Das Projekt soll aus heutiger Sicht bis zum Jahr 2028 abgeschlossen werden. Die operative EBITDA-Marge 2024 betrug 12,8%. Das bereinigte EBITDA im Vorjahr lag bei 80,0 Mio. EUR, die entsprechende Marge bei 11,7%.
Ausblick
Für die nächsten Monate wird ein unverändert herausforderndes Marktumfeld erwartet. Frühzeitig eingeleitete Gegenmaßnahmen greifen und werden weiterhin umgesetzt. Dazu gehören Verbesserungen des Produktmix in Richtung margenstärkere Produkte, Kostensenkungen sowie Verschlankungen von Prozessen zur Erhöhung der operativen Effizienz, um flexibel auf weitere Marktschwankungen reagieren zu können. Bei einer Verbesserung der Marktlage und einem damit verbundenen Anstieg der Auslastung wird dies die operative Effizienz weiter deutlich verbessern. Unter Berücksichtigung weiterer Kosteneinsparungsmaßnahmen und abhängig von Zeitpunkt und Intensität der Markterholung erwartet der Vorstand ein operatives EBITDA für das Gesamtjahr 2025 in einer Bandbreite von 70 Mio. EUR bis 90 Mio. EUR. Die ergebniswirksamen Effekte des OneERP-Projekts werden 2025 rund 5 Mio. EUR betragen. Das Mittelfristziel, wonach das operative EBITDA im Geschäftsjahr 2026 auf rund 120 Mio. EUR steigen soll, wird bestätigt. Voraussetzung dafür ist ein Einsetzen der wirtschaftlichen Erholung im Geschäftsjahr 2025.