- Digitalisierung sichert die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Maschinenbaus
- VDMA-Kongress bringt die produzierende Industrie nach Wien
- Praxisnahe Digitalstrategien
Fachkräftemangel, Kriege in und nahe an Europa, rückläufige Auftragseingänge in den vergangenen zwei Jahren, geopolitische Spannungen zwischen China und USA – Europas Industrie muss sich in einem immer volatiler werdenden wirtschaftlichen Umfeld behaupten. Intelligente und vernetzte Produktionsprozesse und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind daher auch im industriellen Mittelstand gefordert. Digitale Technologien bieten dafür neue Möglichkeiten. Allerdings erfordert die digitale Transformation einen tiefgreifenden Mentalitätswandel, auch und insbesondere im mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbau. Wie der Weg in die erfolgreiche digitale Transformation in der Praxis aussehen kann, zeigte der dritte VDMA-Kongress „Digital Solutions für den Maschinen- und Anlagenbau“ am 8. und 9. Mai 2025 in Wien.
Mehr als 160 Geschäftsführende, Vertriebs- und Digitalisierungsverantwortliche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Slowakei profitierten von acht Praxisvorträgen und zwei Podiumsdiskussion zur strategischen Digitalisierungsplanung und zu Erfolgen mit KI im demographischen Wandel für den Maschinenbau. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Die digitale Transformation muss gut geplant und von der Unternehmensführung voll und vor allem für die Mitarbeiter sichtbar unterstützt werden“, sagte Prof. Claus Oetter, Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung und Leiter der VDMA-Abteilung Informatik. „Daten sind nun verfügbar und können durch Künstliche Intelligenz so aufbereitet werden, dass dadurch neue digitale Geschäftsmodelle entstehen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben wir dadurch selbst einen Schlüssel für den Erfolg von morgen in der Hand. Dies gilt es zu nutzen, und zwar jetzt“, ergänzte Prof. Oetter.
Sebastian Betzin, Vorstand der generic.de software technologies AG und Vorstandsvorsitzender des VDMA Software und Digitalisierung, bekräftigte: „Die Zukunft der Industrie liegt in der intelligenten Verknüpfung von Maschinen und digitalen Services. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Softwareherstellern und industriellen Unternehmen können wir innovative, digitale Geschäftsmodelle entwickeln, die langfristige Wettbewerbsvorteile sichern und echte Mehrwerte für Kundinnen und Kunden schaffen.“ Hinzu kommt die wachsende Notwendigkeit, die im Unternehmen vorhandenen Daten sinnvoll einzusetzen. Dr. Markus Baldinger, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung und CTO bei PÖTTINGER Landtechnik sowie Vorstandsvorsitzender des VDMA Österreich, betonte: „Ein hoher Digitalisierungsgrad im Maschinenbau ist Voraussetzung für erfolgreiches Datenmanagement und Wachstum. Der dritte VDMA-Kongress Digital Solutions bietet uns Maschinenbau-Unternehmen eine hervorragende Gelegenheit für einen Austausch auf Augenhöhe mit Lösungspartnern aus der Softwarebranche Bei Pöttinger Landtechnik konnten wir dank digitaler Technologien unser Produktserviceangebot deutlich attraktiver machen.“
Digitalisierung in allen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus
Zu den Kernfragen des Kongresses zählte, wie Maschinen- und Anlagenbauer die digitale Transformation – auch mit Einsatz von KI – im eigenen Unternehmen schnell und kosteneffizient bewältigen können. Im Fokus war auch, wie die Unternehmen digitale Technologien und neue Geschäftsmodelle mit ihren bewährten Produktionspraktiken verbinden können, ohne dass dabei die Unternehmens-DNA verloren geht.
„Im größten europäischen Netzwerk für Maschinen- und Anlagenbau sind 35 Fachverbände inklusive Automatisierung, Software und Digitalisierung mit 3600 Mitgliedsunternehmen aus 23 Ländern vereint. Diese Vielfalt und das geballte Wissen unserer Mitglieder gibt uns die Möglichkeit, maßgeschneiderte Veranstaltungen mit Erfolgsbeispielen aus der Praxis anbieten zu können und die Unternehmen untereinander über Ländergrenzen hinweg zu vernetzen. Daraus sind zahlreiche neue Projekte und Lösungen entstanden“, sagte Georg C. Priesner, Geschäftsführer des VDMA Österreich. „Alleine in Österreich konnten wir im Jahr 2024 zu 120 Veranstaltungen mit 11.000 Teilnehmenden einladen. Der dritte Kongress „Digital Solutions für den Maschinen- und Anlagenbau“ in Wien mit 160 Teilnehmenden ist dabei die größte Präsenzveranstaltung des VDMA in Österreich.“
Mitgestaltet wurde der Kongress von Expertinnen und Experten der Unternehmen Siemens, Google, ANDRITZ, Scheuch mit Odego, Primetals Technologies Austria, Transporter Industry International mit SAE Applications for Digitalization, Krones, Lenze, generic.de, KSB, Technische Hochschule Köln, Trotec Laser, XITASO und Empolis Information Management.